Steinfisch im Fokus: Biologie, Lebensweise und Verbreitung

Steinfische haben eine beachtliche Tarnfähigkeit, die sie mit Felsen verschmelzen lässt und es ihnen ermöglicht, effektiv zu jagen.

Steinfisch (Synanceia verrucosa)

Steinfisch (Synanceia verrucosa). Bild: SeanMack, Stone Fish

Steckbrief Steinfisch

  • Name: Steinfisch. Engl.: Stonefish
  • Wiss. Name: Synanceia verrucosa
  • Ordnung: Barschartige (Perciformes)
  • Familie: Synanceiidae
  • Gattung: Synanceia
  • Verbreitung: tropischer Indopazifik, rotes Meer
  • Lebensraum: auf dem Boden in Korallen- und Felsriffen
  • Nahrung: Fische und Krustentiere
  • Verhalten: Raubfisch, Einzelgänger
  • Gefahr für Mensch: durch das Gift in seinen Flossenstrahlen sehr gefährlich
  • Maximale Größe: 43 cm
  • Maximales Gewicht: 2,5 kg
  • Maximales Alter: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Körperform: hochrückig und plump
  • Körperfarbe: braun oder grau, mit gelben oder roten unregelmäßigen Flecken
  • Maul: groß und oberständig
  • Schuppen: schuppenlos
  • Flossenformel: D XII-XIV/5-7, A III/5-6
  • Geschlechtsreife: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Laichzeit: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Wirtschaftliche Bedeutung: unbedeutend, da giftig und schwer zu fangen
  • Kulinarische Qualität: in Teilen Asiens gilt als wohlschmeckender Speisefisch
  • Angelsport: unbedeutend
  • Aquarium: kann bei entsprechender Vorsicht im großen Aquarium gehalten werden
  • Gefährdung: von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft

Herkunft und Lebensraum

Der Steinfisch ist ein plumper, sehr gut getarnter Meeresfisch, der zu den giftigsten Fischen zählt. Eine Exposition mit seinem in den Rückenflossenstacheln sitzendem Gift gilt als extrem schmerzhaft, wenn auch selten tödlich. Steinfische leben im tropischen Indopazifik und im Roten Meer. Sie sind träge und lauern eingegraben oder zwischen Felsspalten auf Beute, wobei ihre Tarnfähigkeit bei der Verschmelzung mit der Umwelt die Namensgebung dieses Fisches geprägt hat.

Lebensweise des Steinfisches

Steinfische leben als einzelgängerische Bodenbewohner, meist als Fels getarnt, in relativ flachem Wasser in Korallen- und Felsriffen, auf Sand-, Geröll- und Weichböden. Einige Arten ziehen auch in Flussmündungen. Sie sind schlechte Schwimmer und verbringen die meiste Zeit ihres Leben beim Lauern auf Beute. Dabei bedecken sie sich manchmal fast komplett mit Algen, was ihre Tarnung noch mehr perfektioniert.

Wichtige Merkmale

Steinfisch

Steinfisch

Der Steinfisch ist extrem gut getarnt und sieht wie ein überkrusteter Stein oder ein Klumpen Korallen aus. Die Grundfarbe seines Körpers ist gewöhnlich braun oder grau mit gelben oder roten Flecken. Der Körper des Steinfisches ist hochrückig und plump, mit einem vergleichsweise großen Kopf. Das Maul ist oberständig und die Augen zeigen nach oben. Die Haut ist unbeschuppt, von Warzen bedeckt und drüsenreich, rau und oft algenbewachsen.

Die Fische häuten sich alle paar Monate. Die Brustflossen sind groß und zeigen, wenn sie ausgebreitet werden, auffällige Farben. Wechseln sie ihren Standort, bewegen sie sich sehr träge und „segeln“ langsam auf ihren großen Brustflossen. Der Steinfisch hat Stacheln an der Rückenflosse, die besonders giftig sind. Giftig sind die ersten 13 sehr stark entwickelten Hartstrahlen der Rückenflosse, die ersten drei Flossenstrahlen der Afterflosse und die ersten beiden der Bauchflossen.

Wie groß wird ein Steinfisch?

Durchschnittgröße des Steinfisches beträgt zwischen 25 und 35 Zentimeter. Einige seltene Exemplare können 40 Zentimeter groß werden beim Gewicht von 2,5 Kilogramm.

Wie giftig sind Steinfische?

Das Gift der Steinfische gilt als äußerst potent und ist vergleichbar mit dem der Skorpionfische. Sein Stich führt meist zu extremsten Schmerzen in der Einstichstelle. Das Gift besteht aus verschiedenen hochmolekularen Eiweißen, wie z.B. dem Stonustoxin, das Kammerflimmern und einen schnellen Blutdruckabfall bewirkt, was für den tödlichen Ausgang bei Beutetieren verantwortlich gemacht wird.

Ein weiterer Bestandteil des Giftes ist das Enzym Hyaluronidase, das für eine rasche Ausbreitung des Giftes sorgt, indem es die Zellzwischenräume erweitert. Jeder seiner Giftstrahlen ist von Haut umgeben und hat zwei Längsrinnen, die mit Drüsengewebe verbunden sind. Dringt der Strahl in Gewebe ein, penetriert er das Drüsengewebe, wodurch das Gift durch die Längsrinnen in das Opfer injiziert wird.

Was tun beim Stich des Steinfisches?

Unter Wasser

Unter Wasser

Vorläufige Erste-Hilfe-Maßnahmen beim Stich eines Steinfisches sind vor allem das schnelle Entfernen des Stachels und anschließendes Eintauchen der Stichwunde in sehr heißes Wasser, was das Gift denaturiert und schmerzlindernd wirken kann. Bei andauernden Schmerzen ist eine notärztliche Behandlung nötig. Diese erfolgt meist mit der Verabreichung eines Gegengifts.

Manche Quellen schlagen zur Schmerzlinderung Lokalanästhetika wie Lidocain vor. Hochpotente Schmerzmittel (Opioide) gelten in der Applikation als generell wirkungslos. Zusätzlich kann die Verabreichung von Beruhigungsmitteln, wie Benzodiazepinen angebracht sein.

Wie ernähren sich Steinfische?

Als ortsfeste, hervorragend getarnte Lauerjäger ernähren sich die Steinfische von kleinen Fischen, Kopffüßern und Krebstieren, die sie durch plötzliches Aufreißen des Mauls einsaugen. Steinfische können Beutetiere bis zu ihrer eigenen Größe verschlingen.

Fortpflanzung der Steinfische

Die Fortpflanzung der Steinfische ist noch nicht ausreichend erforscht. Bekannt ist, dass sich die Fische zur Laichzeit in Gruppen zusammenkommen. Die Männchen sind in der Regel größer als die Weibchen. Die Steinfische laichen vermutlich in der Nacht. Ihre Eier sind recht groß und mit einem Durchmesser von 1,6 mm, was auch auf große Larven schließen lässt. Die Larven entwickeln sich pelagisch.

Quellenhinweise