Steinfisch: Alle Infos zum Fisch

Steinfische haben eine faszinierende Körperform, die sie mit Felsen verschmelzen lässt und es ihnen ermöglicht, sich vor Beutetieren zu verstecken und erfolgreich zu jagen.

Allgemeines über Steinfisch

Steinfisch (Synanceia verrucosa)

Steinfisch (Synanceia verrucosa). Bild: SeanMack, Stone Fish

  • Name: Steinfisch. Engl.: Stonefish
  • Wissenschaftlicher Name: Synanceia verrucosa
  • Ordnung / Familie: Barschartige / Synanceiidae
  • Vorkommen: tropischer Indopazifik, rotes Meer
  • Habitat: Korallen- und Felsriffe
  • Max. Größe: 43 cm
  • Gefährdung: moderat gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Der Steinfisch ist ein plumper, sehr gut getarnter Meeresfisch, der zu den giftigsten Fischen zählt. Eine Exposition mit in den Rückenflossenstacheln sitzendem Gift gilt als extrem schmerzhaft, wenn auch seltener als tödlich. Steinfische leben im tropischen Indopazifik und im Roten Meer. Sie sind äußerst träge und lauern eingegraben oder zwischen Felsspalten auf Beute, wobei die äußerst hohe Verschmelzung mit der Umwelt die Namensgebung dieses Fisches geprägt haben.

Lebensweise des Steinfisches

Steinfische leben als einzelgängerische Bodenbewohner, meist als Fels getarnt, in relativ flachem Wasser in Korallen- und Felsriffen, auf Sand-, Geröll- und Weichböden. Einige Arten gehen auch in Flussmündungen. Sie sind schlechte Schwimmer und verbringen die meiste Zeit ihres Leben beim Lauern auf Beute.

Anatomische Merkmale

Steinfisch

Steinfisch

Der Steinfisch ist extrem gut getarnt, seine Färbung passt perfekt zu seiner Umgebung, sodass er optisch mit dieser verschmilzt. Er sieht aus wie ein überkrusteter Stein oder ein Klumpen Korallen. Steinfische sind gewöhnlich braun oder grau mit Flecken von gelb, orange oder rot.

Der Körper des Steinfisches ist plump oder langgestreckt, mit einem vergleichsweise großen Kopf. Das Maul ist oberständig, oft fast vertikal, und die Augen zeigen nach oben. Die Haut ist unbeschuppt, von Warzen bedeckt und drüsenreich, rau und oft algenbewachsen. Die Fische häuten sich alle paar Monate.

Die Brustflossen sind groß und zeigen, wenn sie ausgebreitet werden, auffällige Farben. Wechseln sie ihren Standort, bewegen sie sich sehr träge und „segeln“ langsam auf ihren großen Brustflossen. Die Rückenflossenstacheln sind in eine fleischige Haut eingebettet und gelten als besonders giftig.

Wie groß wird ein Steinfisch?

Durchschnittgröße des Steinfisches beträgt zwischen 25 und 35 cm. Einige seltene Exemplare können 43 cm groß werden.

Wie giftig sind Steinfische?

Das Gift der Steinfische gilt als äußerst potent und ist vergleichbar mit dem der Skorpionfische. Sein Stich führt meist zu extremsten Schmerzen in der Einstichstelle. Das Gift besteht aus verschiedenen hochmolekularen Eiweißen, wie z.B. dem Stonustoxin, das Kammerflimmern und einen schnellen Blutdruckabfall bewirkt, was für den tödlichen Ausgang bei Beutetieren verantwortlich gemacht wird. Ein weiterer Bestandteil des Giftes ist das Enzym Hyaluronidase, das für eine rasche Ausbreitung des Giftes sorgt, indem es die Zellzwischenräume erweitert.

Giftig sind die ersten 13 sehr stark entwickelten Hartstrahlen der Rückenflosse, die ersten drei Flossenstrahlen der Afterflosse und die ersten beiden der Bauchflossen. Jeder dieser Hartstrahlen ist von Haut umgeben und hat zwei Längsrinnen, die mit Drüsengewebe an der Basis der Flossenstrahlen verbunden sind. Dringt der Strahl in Gewebe ein und wird die Haut durch den Druck zusammengedrückt, so wird das Drüsengewebe penetriert, wodurch das Gift durch die Längsrinnen in das Opfer injiziert wird.

Was tun beim Stich des Steinfisches?

Unter Wasser

Unter Wasser

Vorläufige Erste-Hilfe-Maßnahmen sind in der Regel das Entfernen des Stachels und das Eintauchen der Stichwunde in sehr heißes Wasser, was das Gift denaturiert und schmerzlindernd wirken kann. Bei andauernden Schmerzen ist eine notärztliche Behandlung nötig. Diese erfolgt meist mit der Verabreichung eines Gegengifts.

Manche Quellen schlagen zur Schmerzlinderung Lokalanästhetika wie Lidocain vor. Hochpotente Schmerzmittel (Opioide) gelten in der Applikation als generell wirkungslos. Zusätzlich kann die Verabreichung von Beruhigungsmitteln, wie Benzodiazepinen angebracht sein.

Wie ernähren sich Steinfische?

Als ortsfeste, hervorragend getarnte Lauerjäger ernähren sich die Steinfische von kleinen Fischen, Kopffüßern und Krebstieren, die sie durch plötzliches Aufreißen des Mauls einsaugen. Steinfische können Beutetiere bis zu ihrer eigenen Größe verschlingen.

Fortpflanzung der Steinfische

Die Fortpflanzung der Steinfische ist noch nicht ausreichend erforscht. Bekannt ist, dass sich die Fische zur Laichzeit in Gruppen zusammenkommen. Die Männchen sind in der Regel größer als die Weibchen. Die Steinfische laichen vermutlich in der Nacht. Ihre Eier sind recht groß und mit einem Durchmesser von 1,6 mm, was auch auf große Larven schließen lässt. Die Larven entwickeln sich pelagisch.

Quellenhinweise