Der Kragenhai sieht wie eine Mischung von Hai, Moräne und Schlange aus. Da diese Spezies in sehr großen Tiefen lebt, ist sie sehr wenig erforscht.
Steckbrief Kragenhai
- Name: Kragenhai (auch Krausenhai und Schlangenhai genannt). Engl.: Frilled shark
- Wiss. Name: Chlamydoselachus anguineus
- Ordnung: Hexanchiformes
- Familie: Kragenhaie (Chlamydoselachidae)
- Gattung: Kragenhaie (Chlamydoselachus)
- Verbreitung: Tiefsee
- Lebensraum: Tiefen zwischen 150 und 1300 m
- Nahrung: Fische, Kopffüßer
- Verhalten: Raubfisch, Einzelgänger
- Gefahr für Mensch: aufgrund von sehr tief gelegenem Lebensraum nur hypothetisch gefährlich
- Maximale Größe: 4 m
- Maximales Gewicht: 200 kg
- Maximales Alter: noch keine sicheren Erkenntnisse
- Körperform: sehr lang und aalartig
- Körperfarbe: dunkelgrau oder schokoladenbraun
- Maul: groß, endständig und abgerundet
- Schuppen: Placoidschuppen
- Wirbelzahl: 146-171
- Geschlechtsreife: Männchen mit etwa 110 cm, Weibchen mit 150 cm
- Laichzeit: noch keine sicheren Erkenntnisse
- Wirtschaftliche Bedeutung: unbedeutend, wird selten als Beifang mit Grundschleppnetzen gefangen
- Angelsport: unbedeutend
- Gefährdung: von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft
Lebensraum des Kragenhais
Die Lebensweise und der Lebensraum des Kragenhais sind nur wenig erforscht, da er selten gefangen und noch nie länger beobachtet werden konnte. Aufgrund der sporadischen Fänge und Sichtungen nimmt man an, dass der Kragenhai weltweit in der Tiefsee vorkommt. Wahrscheinlich lebt er am Boden oder im tiefen Freiwasser an den Kontinental- und Inselhängen, in einer Tiefe zwischen 150 und 1300 Metern.
Der erste Fang eines Kragenhais erfolgte 1870 in der Bucht von Tokio. Später wurde die Art vereinzelt an verschiedenen Stellen im östlichen Atlantik gefangen. Im westlichen Indischen Ozean ist der Kragenhai von der Ostküste Afrikas bekannt, im westlichen Pazifik – von der Küste Japans und Australiens und im östlichen Pazifik – von der Südküste Kaliforniens und dem nördlichen Chile.
Interessante Fakten über Kragenhai
- Der Kragenhai soll laut Paläontologen schon vor 95 Millionen Jahren gelebt haben und hat sich seit den Urzeiten kaum verändert, weshalb er als „lebendes Fossil“ bezeichnet wird.
- Kragenhaie haben nicht nur ein furchterregendes und sonderbares Aussehen sondern auch eigenartige Morphologie, sodass für sie in der Biologie eine eigene Ordnung geschafft wurde.
- In der Regel bekommt der Mensch Kragenhaie nur zufällig als Beifang bei der Tiefsee-Leinenfischerei zu Gesicht, wobei die Tiere sind dann bereits tot. Im Jahr 2007 konnte jedoch ein lebendes Weibchen von 1,60 Meter Länge vor der japanischen Hauptinsel Honshū gefangen werden.
Wichtige Merkmale
Der aalartig langgezogene Körper des Kragenhais erreicht eine Länge von bis zu zwei Metern, wobei die Männchen mit etwa 1,50 Metern Länge kleiner als die Weibchen sind. Die Grundfärbung ist ein Dunkelbraun bis Dunkelgrau, Zeichnungen oder auffällige Markierungen fehlen.
Die breiten Bauchflossen sind klein und sitzen in einem sehr stumpfen Winkel am Rumpf an. Die Basis der einzigen Rückenflosse liegt oberhalb der Afterflosse. Die Schwanzflosse ist sehr lang. Das Maul ist sehr groß, endständig und reicht über mehr als die Hälfte des Schädels, wodurch der Kopf ein reptilartiges Aussehen bekommt.
Die etwa 300 Zähne sind in 25 Reihen angeordnet: 13 im Oberkiefer und 12 im Unterkiefer. Die Zahnkrone wird von drei etwa gleich langen, schlanken, zurück-gebogenen Spitzen gebildet, an der Zahnbasis können kleinere Spitzen entwickelt sein. Die Einzelzähne haben einen großen Seitenabstand zueinander.
Wie ernährt sich Kragenhai?
Die Nahrung des Kragenhais besteht, soweit bekannt, hauptsächlich aus Tintenfischen und anderen Kopffüßern, daneben auch aus Tiefsee-Knochenfischen. Die Form der Zähne wie auch die zurückversetzte Position der meisten Flossen lassen ein schlangen-ähnliches Zustoßen auf die Beute vermuten.
Fortpflanzung der Kragenhaie
Wie bei allen Haien erfolgt auch beim Kragenhai eine innere Befruchtung. Die Embryonen schließen ihre Entwicklung bereits im Mutterleib ab und werden lebend geboren. Die Entwicklungszeit der 2 bis 12 Jungen dauert etwa zwei Jahre, nach einer japanischen Studie sogar mindestens 3,5 Jahre. Die Geburtsgröße liegt bei etwa 40 Zentimetern und die Geschlechtsreife wird bei Männchen mit etwa 95 cm und bei Weibchen mit etwa 135 cm erreicht.