Auf den Spuren der Leopardenhaie: Erfahren Sie mehr über die Lebensweise, Fortpflanzung und andere Eigenschaften dieser Raubfische.
Steckbrief Leopardenhai
- Name: Leopardenhai. Engl.: Leopard shark
- Wiss. Name: Triakis semifasciata
- Ordnung: Grundhaie (Carcharhiniformes)
- Familie: Glatthaie (Triakidae)
- Gattung: Triakis
- Verbreitung: östlichen Pazifik im mäßig kühlem Wasser
- Lebensraum: flache Küstenbereiche, Flussmündungen
- Nahrung: Fische, Krebse, Kopffüßer, Krustentiere
- Verhalten: Raubfisch, bildet kleine Gruppen
- Gefahr für Mensch: gilt als ungefährlich
- Maximale Größe: 2 m
- Maximales Alter: 30 Jahre
- Körperform: zylinderförmig, schlank
- Körperfarbe: grau oder bräunlich, mit leopardenartigem Fleckenmuster
- Schnauze: lang und flach
- Schuppen: Placoidschuppen
- Geschlechtsreife: etwa mit 10 Jahren
- Laichzeit: noch keine sicheren Erkenntnisse
- Wirtschaftliche Bedeutung: sehr beliebter Speisefisch, wird hauptsächlich als Beifang mit Schleppnetzen gefangen
- Kulinarische Qualität: helles und festes Fleisch, optimal geeignet zum Braten, Grillen, Backen und Räuchern
- Angelsport: lässt sich beim Boots- und Brandungsangeln mit Naturködern fangen
- Aquarium: wird gerne in öffentlichen und privaten Aquarien gehalten, gilt als pflegeleicht
- Gefährdung: von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft
Herkunft und Lebensraum
Leopardenhaie leben im nord-östlichen Pazifik in mäßig kühlen Gewässern. Besonders große Populationen bilden sie an der Pazifikküste der USA und Mexiko, von der Mündung der Coos Bay (Oregon) bis zur mexikanischen Stadt Mazatlán, südlich des Golfs von Kalifornien.
Diese Haie leben in flachen Gewässern von der Gezeitenzone bis in die Tiefen von 80 m. Sie vertragen auch geringen Salzgehalt und sind häufig in Flussmündungen anzutreffen. Mit trübem und sedimentbeladenen Wasser kommen sie gut zurecht. Bei schlechten Sichtverhältnissen haben sie sogar Jagdvorteile, da ihre Kontrastwahrnehmung sehr hoch ist.
Lebensweise des Leopardenhai
Leopardenhaie leben auf sandigen und schlammigen Böden in der Nähe von Felsen und Sandbänken und bilden oft große Ansammlungen. Sie sind schnelle Raubtiere und lieben große und flache Buchten mit dichtem Algenbewuchs und felsigen Riffen, wo sie gerne Beute jagen. Mit dem Wintereinbruch und den niedrigeren Temperaturen verlassen sie ihren festen Platz und ziehen zur Überwinterung nach Süden. In südlichen Breitengraden leben die Leopardenhaie hingegen sesshaft.
Interessante Fakten über Leopardenhai
- Das größte gefangene Leopardenhai erreichte eine Länge von 2 m und wog 18,4 kg. Die durchschnittliche Länge dieser Fische beträgt nicht mehr als eineinhalb Meter. Männchen werden in der Regel etwas größer als Weibchen.
- Ein weiteres besonderes Merkmal des Leopardenhais ist seine Haut. Sie ist von winzigen schuppenartige Hautzähnchen bedeckt, die als Placoidschuppen bekannt sind. Diese anatomische Besonderheit bildet eine Art Exoskelett, durch das die Haut sehr widerstandsfähig wird.
- Bei der Jagd ziehen Leopardenhaie ihre Lippen zu einer Röhre zusammen und erzeugen durch die Bewegung ihrer Wangen ein Unterdruck in ihrem Maul. Auf die diese Weise holen sich die Raubtiere Seewürmer aus ihren Höhlen und den Inhalt von zerhackten Muscheln.
Ist Leopardenhai für Menschen gefährlich?
In der Regel vermeidet Leopardenhai den Kontakt mit Menschen und zieht sich zurück, wenn er gestört wird. Darüber hinaus hat er im Vergleich zu anderen Haien ein relativ kleines Maul, sodass die Wunde nicht so groß wäre, sollte er zubeißen. Dennoch muss man auch bei Begegnung mit Leopardenhai vorsichtig und unaufdringlich sein, um das Risiko einer Aggression niedrig zu halten.
Wichtige Merkmale
Der Leopardenhai hat einen schlanken, zylindrischen Körper und erreicht eine durchschnittliche Länge von etwa 1,2 bis 1,5 Metern, wobei Männchen etwas größer sind als Weibchen. Die Färbung des Leopardenhais variiert stark von allen Grautönen bis dunkelbraun. Darüber hinaus hat er charakteristisches, namensgebendes Fleckenmuster, das ihm dabei hilft, mit seiner Umgebung zu verschmelzen.
Der Kopf des Leopardenhais ist relativ flach mit einer abgerundeten Schnauze und kleinen, runden Augen. Sein Maul ist verglichen mit anderen Hai-Arten klein. Er hat zwei Rückenflossen, die sich etwa in der Mitte des Körpers befinden. Die erste Rückenflosse ist größer und stärker ausgeprägt als die zweite. Die Brustflossen sind breit und abgerundet, während bei der Schwanzflosse der obere Lobus länger ist als der untere.
Es hat sich herausgestellt, dass der Leopardenhai im verschmutzten und stark verschlammten Wasser überaus effizient den Sauerstoff extrahieren kann, ohne dass seine Kiemen verstopft werden. Dadurch kann er sich im trübem Wasser langer aufhalten, was evolutionär dazu geführt hat, dass seine Netzhaut nur wenige farberkennende Zapfen enthält. Als Ausgleich dafür hat er eine sehr hohe Kontrastwahrnehmung entwickelt.
Wie ernährt sich Leopardenhai?
Leopardenhai ernährt sich hauptsächlich von verschiedenen Fischarten, Tintenfischen und Krustentieren. Sein Beutespektrum variiert ja nach Verfügbarkeit der Beute und dem Lebensraum. Als geschickte Jäger nutzen Leopardenhaie ihre gut entwickelten Sinne, insbesondere den ausgeprägten Geruchssinn, um die Beute aufzuspüren. Die Räuber nutzen auch ihre Wendigkeit, um sich die Beute zu schnappen.
Fortpflanzung der Leopardenhaie
Leopardenhaie wachsen sehr langsam und erreichen die Geschlechtsreife im Alter von etwa zehn Jahren. Sie sind Ovovivipar und bekommen zwischen 5 und 30 Jungen in einem Wurf. Die Trächtigkeit dauert 10-12 Monate und die Geburt findet in warmen, flachen Gewässern inmitten eines Dickichts aus Unterwasservegetation statt, das den Neugeborenen Schutz und Nahrung bietet, da sich die Mütter nicht um den Nachwuchs kümmern.
Kulinarische Bedeutung
Aufgrund seiner geringen Größe und der Tatsache, dass er nicht in Schwärmen gezielt befischt werden kann, ist sein kommerzieller Wert gering. Hauptsächlich wird er durch die lokalen Fischerboote gefangen und geht auch als Beifang in die Schleppnetze hinein. Das Fleisch des Leopardenhais gilt als überaus schmackhaft und ist sehr begehrt.
Gefährdung von Leopardenhaien
Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat den Zustand der Leopardenhaipopulation als wenig besorgniserregend für das Aussterben der Art eingestuft. Die Lebensräume dieser Räuber sind oft Schutzgebiete, in denen die Größe und Menge der gefangenen Fische streng geregelt ist, so dass die Leopardenhaie trotz ihrer geringen Fortpflanzungsfähigkeit stabile Bestände aufweisen.