Auf den Spuren der Leopardenhaie: Erfahren Sie mehr über die Lebensweise, Fortpflanzung und andere erstaunliche Fähigkeiten dieser Raubfische.
Allgemeines über Leopardenhai
- Name: Leopardenhai. Engl.: Leopard shark
- Wissenschaftlicher Name: Triakis semifasciata
- Ordnung / Familie: Grundhaie / Glatthaie
- Vorkommen: östlichen Pazifik im mäßig kühlen Wasser
- Habitat: flache, schlammige oder sandige Küsten
- Max. Größe/Gewicht: 2 m
- Gefährdung: moderat gefährdet
Herkunft und Lebensraum
Leopardenhaie leben im nord-östlichen Pazifik in mäßig kühlen Gewässern. Besonders große Populationen bilden sie an der Pazifikküste der USA und Mexiko, von der Mündung der Coos Bay (Oregon) bis zur mexikanischen Stadt Mazatlán, südlich des Golfs von Kalifornien. Sie leben in flachen Gewässern von der Gezeitenzone bis in die Tiefen von 80 Metern.
Leopardenhaie vertragen problemlos geringen Salzgehalt und sind häufig in der Nähe von Flussmündungen zu finden. Die Fische kommen auch im trüben und sedimentbeladenen Wasser gut zurecht, wo sie aufgrund von schlechten Sichtverhältnissen Jagdvorteile haben, da ihre Kontrastwahrnehmung im Vergleich zu der ihrer Beute sehr hoch ist.
Lebensweise des Leopardenhai
Leopardenhaie leben auf sandigen und schlammigen Böden in der Nähe von Felsen und Sandbänken und bilden oft große Ansammlungen. Sie sind schnelle Raubtiere und lieben große und flache Buchten mit dichtem Algenbewuchs und felsigen Riffen, wo sie gerne Beute jagen. Mit dem Wintereinbruch und den niedrigeren Temperaturen verlassen viele Haie ihren festen Platz und ziehen 150 km nach Süden, wo sie überwintern. In südlichen Breitengraden leben die Leopardenhaie sesshaft.
Interessante Fakten über Leopardenhai
- Leopardenhaie werden oft fälschlicherweise als Zebrahaie bezeichnet, weil ihre Färbung mehr nach der eines Zebras aussieht. Dieser Fehler ist selbst unter erfahrenen Tauchern und auf einigen Hai-Websites verbreitet.
- Das größte gefangene Leopardenhai erreichte eine Länge von 2 m und wog 18,4 kg. Die durchschnittliche Länge dieser Fische beträgt nicht mehr als eineinhalb Meter. Männchen werden in der Regel etwas größer als Weibchen.
- Ein weiteres auffälliges Merkmal des Leopardenhais ist seine Haut. Sie ist von winzigen schuppenartige Hautzähnchen bedeckt, die als Placoidschuppen bekannt sind. Diese anatomische Besonderheit bildet ein Exoskelett, durch das die Haut sehr widerstandsfähig wird.
- Bei der Jagd ziehen Leopardenhaie ihre Lippen zu einer Röhre zusammen und erzeugen durch die Bewegung ihrer Wangen ein Unterdruck in ihrem Maul. Auf die diese Weise holen sich die Raubtiere Seewürmer aus ihren Höhlen und den Inhalt von zerhackten Muscheln.
- Der Leopardenhai ist oft in großen Aquarien zu finden. In Gefangenschaft gedeiht das Raubtier gut und kann über 30 Jahre alt werden.
Ist der Leopardenhai gefährlich?
In der Regel vermeidet Leopardenhai den Kontakt mit Menschen und zieht sich zurück, wenn er gestört wird. Darüber hinaus hat er im Vergleich mit anderen Haien ein relativ kleines Maul, sodass die Wunde nicht so groß wäre, sollte er zubeißen. Dennoch muss man auch bei Begegnung mit Leopardenhai vorsichtig und unaufdringlich sein, um das Risiko einer Aggression möglichst niedrig zu halten.
Anatomische Merkmale
Der Leopardenhai hat einen schlanken, zylindrischen Körper und erreicht eine durchschnittliche Länge von etwa 1,2 bis 1,5 Metern, wobei Männchen etwas größer sind als Weibchen. Die Färbung des Leopardenhais variiert stark von dunkelbraun bis schwarz und befinden sich auf einem helleren Hintergrund, der von hellgrau bis gelblich-braun reichen kann. Diese Tarnung hilft dem Hai, mit seiner natürlichen Umgebung zu verschmelzen.
Der Kopf des Leopardenhais ist relativ flach mit einer abgerundeten Schnauze und kleinen, runden Augen. Sein Maul ist verglichen mit anderen Hai-Arten klein. Er hat zwei Rückenflossen, die sich etwa in der Mitte des Körpers befinden. Die erste Rückenflosse ist größer und stärker ausgeprägt als die zweite. Die Brustflossen sind breit und abgerundet, während bei der Schwanzflosse der obere Lobus länger ist als der untere.
Es hat sich herausgestellt, dass der Leopardenhai im verschmutzten und stark verschlammten Wasser überaus effizient den Sauerstoff extrahieren kann, ohne dass seine Kiemen verstopft werden. Dadurch kann er sich im trübem Wasser langer aufhalten, was dazu evolutionär geführt hat, dass seine Netzhaut nur wenige farberkennende Zapfen enthält. Als Ausgleich dafür hat er eine sehr hohe Kontrastwahrnehmung entwickelt.
Wie ernährt sich Leopardenhai?
Leopardenhaie ernähren sich hauptsächlich von verschiedenen Fischarten, Tintenfischen und Krustentieren. Ihre Ernährung kann je nach Verfügbarkeit der Beute und dem Lebensraum variieren. Als geschickte Jäger nutzen sie ihre gut entwickelten Sinne, insbesondere den ausgeprägten Geruchssinn, um ihre Beute aufzuspüren. Selbst im trüben Wasser sind sie sehr erfolgreich, da ihre Kontrastwahrnehmung stark ausgeprägt ist. Die Räuber nutzen auch ihre Wendigkeit und die scharfen Zähne, um sich die Beute zu schnappen.
Fortpflanzung der Leopardenhaie
Leopardenhaie wachsen sehr langsam und erreichen die Geschlechtsreife im Alter von etwa zehn Jahren. Sie sind Ovovivipar und bekommen zwischen 5 und 30 Jungen in einem Wurf. Die Trächtigkeit dauert 10-12 Monate und die Geburt findet in warmen, flachen Gewässern inmitten eines Dickichts aus Unterwasservegetation statt, das den Neugeborenen Schutz und Nahrung bietet, da sich die Mütter nicht um den Nachwuchs kümmern.
Kulinarische Bedeutung
Aufgrund seiner geringen Größe und seines geringen kommerziellen Werts wird der Leopardenhai selten gezielt für den Verzehr gefangen. In einigen Regionen landet er jedoch gelegentlich als Beifang in den Fischernetzen. Das Fleisch dieser Fische ist wie das der anderen Haie sehr schmackhaft, und die als Beifang gefangenen Fische werden als Nahrungsmittel verkauft.
Gefährdung von Leopardenhaien
Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat den Zustand der Leopardenhaipopulation als wenig besorgniserregend für das Aussterben der Art eingestuft. Die Lebensräume dieser Räuber sind oft Schutzgebiete, in denen die Größe und Menge der gefangenen Fische streng geregelt ist, so dass die Leopardenhaie trotz ihrer geringen Fortpflanzungsfähigkeit stabile Bestände aufweisen.