Weißer Hai: Alle Infos zum gefährlichsten Hai der Welt

Weißer Hai ist mit Sicherheit der berüchtigtste und meist gefürchtete Hai auf dem Planeten. Zugleich ist seine Existenz akut bedroht.

Weißer Hai

Weißer Hai

Steckbrief Weißer Hai

  • Name: Weißer Hai. Engl.: Great white shark
  • Wiss. Name: Carcharodon carcharias
  • Ordnung: Makrelenhaiartige (Lamniformes)
  • Familie: Makrelenhaie (Lamnidae)
  • Gattung: Carcharodon
  • Verbreitung: warme und mäßig warme Meere rund um die Welt
  • Lebensraum: Küstengewässer, nah der Wasseroberfläche
  • Nahrung: große Fische, Kopffüßer, Robben, Seelöwen
  • Verhalten: Raubfisch, Einzelgänger
  • Gefahr für Mensch: sehr gefährlich, es gibt viele dokumentierte Angriffe
  • Maximale Größe: 7,5 m
  • Maximales Gewicht: 3500 kg
  • Maximales Alter: 35 Jahre
  • Körperform: stromlinienförmig, massiv, mit konischem Kopf
  • Körperfarbe: grauer Rücken mit grünlichem Schimmer, weißer Bauch
  • Schnauze: sehr groß und breit
  • Schuppen: Placoidschuppen
  • Geschlechtsreife: Weibchen mit 12-14 Jahren, Männchen mit 10 Jahren
  • Laichzeit: unterschiedlich je nach Region
  • Wirtschaftliche Bedeutung: begehrter Zielfisch beim Big-Game-Fishing, steht unter strengem Artenschutz
  • Aquarium: Haltung nur in großen, öffentlichen Aquarien möglich
  • Gefährdung: aufgrund der Überfischung akut gefährdet

Lebensraum des Weißen Hais

Verbreitungsgebiete des Weissen Hais

Verbreitungsgebiete des Weißen Hais. Bild: Carcharodon carcharias distmap

Der Weiße Hai lebt in warmen und mäßig warmen Meeren rund um den Globus. Am häufigsten findet man ihn in den Küstengewässern von Südafrika, Brasilien, Argentinien, sowie im Osten der Vereinigten Staaten und in Australien. Die Fische halten sich meist nah der Oberfläche auf, sind allerdings auch imstande, bis in die Tiefen von etwa 1000 m abzutauchen. Weiße Haie sind überwiegend Einzelgänger.

Wissenschaftler haben herausgefunden, das diese Hai-Art große Entfernungen am Stück zurücklegen kann. So wanderte ein markiertes Weibchen im Pazifik von Baja California nach Hawaii. Nach etwa 100 Tagen schwamm das Tier wieder zurück. Was die Weißen Haie zu solchen Wanderungen veranlasst, ist noch nicht eindeutig geklärt. Es wird vermutet, dass die Haie ihrer Beute oder dem Fortpflanzungstrieb folgen.

Verhalten und Lebensweise

Weißer Hai

Weißer Hai

Das Verhalten und die Sozialstruktur der Weißen Haie ist bisher noch nicht ausreichend erforscht. Eine Populationsstudie in den Gewässern nahe Südafrika offenbarte eine hierarchische Dominanzstruktur, die durch Geschlecht und Größe determiniert war. Dabei haben Weibchen gegenüber Männchen und die größeren Individuen gegenüber kleineren Haien Vorrang. Konfliktsituationen bei der Jagd innerhalb der untersuchten Population wurden durch Rituale aufgelöst. In der Regel beschränkten Haie die Lösung ihrer Konflikte auf wenige warnende und kräftige Bisse.

Interessante Fakten über Weißen Hai

Weißer Hai

Weißer Hai

  • Der Kiefer des weißen Hais hat mehrere Zahnreihen. Der Hai kann mit seinen Zähnen die festgehaltene Beute einfach durchsägen, indem er mit dem Kopf hin und her schüttelt.
  • Weiße Haie haben einen ausgesprochen starken Geruchssinn. Sie können das im Wasser aufgelöste Blut aus Dutzenden von Kilometern Entfernung riechen. Darüber hinaus hebt der Hai regelmäßig seinen Kopf aus dem Wasser, um die Gerüche noch besser wahrnehmen.
  • Diese Spezies wird oft auch als der „Große Weiße Hai“ bezeichnet. Dieser Name rührt auf seiner Eigenschaft ein Leben lang zu wachsen. Je älter das Tier ist, desto größer wird es.
  • Paläontologen haben herausgefunden, dass der Vorfahre des Weißen Hais – allgemein bekannt als Megalodon – am Ende des Tertiärs gelebt hat und bis zu 30 Meter lang war. Ein Raubfisch dieser Größe könnte acht Menschen auf einmal verschlingen.

Wie viel Weiße Haie gibt es noch?

Weiße Haie sind wie kaum eine andere Hai-Art akut vom Aussterben bedroht. Wissenschaftler schätzen, dass es nur noch 4.000 Weiße Haie auf der Welt gibt.

Wichtige Merkmale

Zähne des Weißen Hais

Zähne des Weißen Hais

Der Weiße Hai hat einen stromlinienförmigen Körper und einen großen konischen Kopf. Die Farbe des Rückens ist grau, manchmal auch grünlich, und die Unterseite ist weiß. Dadurch ist der Fisch im Wasser perfekt getarnt und weder von oben noch von unten auszumachen. Seine Körperlänge beträgt 4-6 Meter, allerdings wurden vereinzelt auch 8-10 Meter lange Exemplare gefangen. Die Weibchen sind größer als Männchen.

Seine Zähne sind bis zu 5 cm hoch, in mehreren Reihen angeordnet und wachsen ständig nach, sobald welche abbrechen oder verschleißen. Die große Rückenflosse ist die Visitenkarte des Weißen Hais. Die Schwanzflosse ist halbmondförmig und sehr kräftig. Wie die meisten anderen Haie hat auch der Weißer Hai keine Schwimmblase, sodass er stets mit offenem Maul in Bewegung sein muss, um seinem Körper genug Sauerstoff zuzuführen.

Wie ernährt sich der Weiße Hai?

Robbe

Robbe

Junge Weiße Haie ernähren sich hauptsächlich von kleinen Knochenfischen, verschiedenen Meerestieren und kleinen Säugetieren. Ausgewachsene und voll entwickelte Fische erweitern ihren Speiseplan um größere Beutetiere, zu denen Robben, Seelöwen und große Fische gehören. Dies hängt vom Habitat des Hais und seiner Spezialisierung ab. Darüber hinaus fressen erwachsene Haie auch kleinere Hai-Arten sowie immer wieder gerne mal Kopffüßer.

Robbe gehört zu der Lieblingsspeise des Weißen Hais. In Gewässern mit Robben-Populationen gleitet der Raubfisch ganz entspannt durchs Wasser und tut so, als würde er die an der Oberfläche schwimmende Robbe nicht bemerken. Sobald diese jedoch unachtsam wird, setzt der Hai zum Angriff an, indem er blitzschnell nach oben beschleunig und aus dem Wasser rausspringt. Dieses Jagdverhalten wurde ausreichend dokumentiert und sieht sehr spektakulär aus.

Fortpflanzung des Weißen Hais

Weißer Hai

Weißer Hai

Der Weiße Hai ist lebendgebärend und entwickelt 4 bis 15 Jungen in seinem Körper, allerdings nicht alle von ihnen werden geboren. Schon im Mutterleib zeigen sie ihr Raubtierverhalten, indem die starken Jungfische ihre schwächeren Geschwister auffressen. Nach der Geburt sind weiße Haie 110-130 cm groß und werden sofort sich selbst überlassen; sie ernähren sich zunächst von kleinen Fischen.

Weibliche Weiße Haie erreichen ihre Geschlechtsreife im Alter von 12 bis 14 Jahren, die Männchen etwas früher, etwa im Alter von 10 Jahren. Geringe Fruchtbarkeit und eine zu lange Pubertätsphase werden als einer der Gründe für den Rückgang der heutigen Population des Weißen Hais angesehen. Die Schwangerschaft dauert bei Weißen Haien ebenso relativ lange – etwa ein Jahr.

Natürliche Feinde des Weißen Hais

Mit seinem massigen Körper, kräftigen Kiefer und scharfen Zähnen ist der Weiße Hai unter aquatischen Raubtieren nahezu konkurrenzlos und kann fast jede Beute jagen. Es gibt allerdings ein Paar Lebewesen, die sogar dem Weißen Hai gefährlich werden können. Eins davon ist der Killerwal. Seine Kraft übertrifft nicht selten die des Weißen Hais und sein hoch entwickeltes Sozialverhalten macht die Jagd in Gruppe noch tödlicher.

Auch der Seeigel ist ein vertrauter Feind des Weißen Hais. Obwohl dieser Fisch eine kleine Größe aufweist, ist er dennoch imstande den Hai zu töten. Denn beim Angriff schwillt er an und wird zu einem harten und stacheligen Ball, der im Rahen des Hais stecken bleibt. Der Hai ist nicht in der Lage, den Fisch auszuspucken oder zu verschlucken, sodass er einen schmerzhaften Tod durch Infektion oder Verhungern erleidet.

Weißer Hai und der Mensch

Taucher

Taucher

Der Weiße Hai gilt als eine der gefährlichsten Hai-Arten für den Menschen. Es passieren zwar nur 3 bis 7 Angriffe im Jahr, sobald es allerdings dazu kommt, endet es meist tödlich. Diejenigen, die das Glück haben, zu überleben, bleiben oft verstümmelt zurück. Die Haie können sowohl im offenen Meer als auch in Küstennähe angreifen, z.B. beim Schwimmen in der Bucht.

Es überrascht nicht, dass die Australier diesem Raubtier den Spitznamen „weißer Tod“ gegeben haben. Die Forscher gehen davon aus, dass die Angriffe auf Menschen ausschließlich durch wandernde Haien erfolgen, die auf der Suche nach Nahrung in neue Gefilden vorstoßen und sich deshalb noch auf keine Beute spezialisiert haben.

Weißer Hai als Touristenattraktion

Weißer Hai als Touristenattraktion

Weißer Hai als Touristenattraktion

Die Sichtungen des Weißen Hais werden an mehreren Orten der Welt als Ökotourismus vermarktet, wie z.B. vor der Küste Südafrikas, im Süden Australiens und in Mexiko (Insel Guadalupe). Dort können Touristen den Riesen in speziellen Käfigen bestaunen, die ins Wasser abgelassen werden. Das Geschäft ist sehr profitabel, da es immer viele Menschen gibt, die einen Adrenalinstoß suchen.

Ein großes Problem bei dieser Art der Beobachtung ist die Verwendung von Fischstücken als Köder, um die Aufmerksamkeit der Hais auf das Käfig zu lenken. Dabei besteht die Gefahr, dass die Haie eine Assoziation zwischen der Anwesenheit des Menschen und der verfügbaren Nahrung herstellen, was später sie zu Angriffen auf Menschen verleiten kann.