Makohai ist der viertgefährlichste Hai für den Menschen – nach dem Weißen Hai, dem Tigerhai und dem Hammerhai.
Steckbrief Makohai
- Name: Makohai (auch Kurzflossen-Mako genannt). Engl.: Mako shark
- Wiss. Name: Isurus oxyrinchus
- Ordnung: Makrelenhaiartige (Lamniformes)
- Familie: Makrelenhaie (Lamnidae)
- Gattung: Makohaie (Isurus)
- Verbreitung: gemäßigte und tropische Meere
- Lebensraum: Küstengewässer, nah der Oberfläche
- Nahrung: große Fische, auch Meeressäuger wie z.B. Delfine
- Verhalten: Raubfisch, Einzelgänger
- Gefahr für Mensch: sehr gefährlich, steht an 3 Stelle im Ranking der Haiangriffe
- Maximale Größe: 4,4 m
- Maximales Gewicht: 500 kg
- Maximales Alter: 32 Jahre
- Körperform: stromlinienförmig und schlank
- Körperfarbe: dunkelgrauer Rücken mit blauem Schimmer, weißer Bauch
- Schnauze: groß und spitz, mit stark gekrümmten Zähnen
- Schuppen: Placoidschuppen
- Geschlechtsreife: Weibchen mit 17-19 Jahren, Männchen mit 10-14 Jahren
- Laichzeit: unterschiedlich je nach Region
- Wirtschaftliche Bedeutung: beliebter Speisefisch, wird kommerziell mit Schleppnetzen gefangen, steht z.T. unter Auflagen
- Aquarium: Haltung schwierig, weil der Makohai viel Bewegung braucht
- Gefährdung: aufgrund langsames Wachstums, geringer Nachkommenzahl und Überfischung akut gefährdet
Lebensraum des Makohais
Der Makohai ist ein großer und sehr schneller Raubfisch, der in vielen Gewässern der Weltmeere vorkommt, die durch warme Strömungen geprägt sind. Der Fisch bevorzugt gemäßigte und tropische Klimazonen mit Wassertemperatur über 16° C. Besonders große Populationen von Makohaien gibt es im Golf von Mexiko, vor der Küste Argentiniens und in einigen Regionen vor Afrika und Australien.
Die übliche Länge der Makohai-Männchen beträgt 3,2 m bei einem Gewicht von 260-280 kg. Die ausgewachsenen Weibchen sind größer als Männchen und messen im Durchschnitt 3 m beim Gewicht von 150-200 kg. Der größte Makohai wurde 1973 vor der südfranzösischen Küste gefangen. Das Weibchen wog eine halbe Tonne und hatte eine Körperlänge von 4,45 Meter.
Lebensweise des Makohais
Der Makohai taucht in der Regel nicht tiefer als 150 m und hält sich bevorzugt im offenen Meer auf. Er ist ein Wanderfisch und kann 60-80 km an einem Tag mühelos zurücklegen. Diese Spezies ist die schnellste unter Haien und kann eine Geschwindigkeit von bis zu 90 km/h erreichen.
Wie der Weiße Hai ist auch der Makohai teilweise warmblütig. Er verfügt über ein spezielles Netz von Blutgefäßen, sodass die Haie immer etwas wärmer sind als das Wasser um sie herum. Dies beschert ihnen mehr Agilität im kalten Wasser und verschafft einen Jagdvorteil gegenüber anderen Hai-Arten.
Interessante Fakten über Makohai
- Augenzeugen, die Makohaie auf hoher See beobachtet haben, berichten, dass die Fische bis zu 6 Meter aus dem Wasser springen können.
- Der Name dieses Hais stammt aus der Sprache der Maori in Neuseeland. In einem der lokalen Dialekte bedeutet das Wort „Mako“ schlicht der Hai.
- In Gefangenschaft lebt dieser Raubfisch nicht länger als fünf Tage. Er frisst nichts, wird schnell schwach und stirbt. Sein Drang nach Bewegung und Raum ist überwältigend.
- Makohaie sind selbst dann noch gefährlich, wenn sie aus dem Wasser gezogen werden. Oft sind sie zuerst ganz ruhig, wenn sie an Deck des Schiffes gebracht werden, können aber blitzschnell zuschnappen und problemlos eine Hand oder ein Bein abbeißen.
Wie gefährlich ist ein Makohai?
Der Makohai ist der viertgefährlichste Hai für den Menschen (nach dem Weißen Hai, dem Tigerhai und dem Hammerhai). Weil er im offenen Meer lebt, gibt es schlicht zu wenig Begegnungen mit Menschen. Sonst würde er mit Leichtigkeit den ersten Platz einnehmen.
Wichtige Merkmale
Der Körper des Makohais ist stromlinienförmig und schlank. Die Haut ist auf der Oberseite dunkelblau und der Bauch ist weiß. Je älter der Hai ist, desto dunkler ist seine Farbe. Die Schnauze ist langgestreckt und spitz. Der untere Teil der Schnauze ist weiß. Jungfische haben einen gut ausgeprägten schwarzen Fleck am Ende der Schnauze, der mit zunehmenden Alter verschwindet.
Der Kopf des Makohais hat eine konische Form. Die Augen sind sehr groß. Auf jeder Seite des Körpers hinter dem Kopf des Fisches befinden sich je fünf Kiemenschlitze. Die Flossen des Makohais sind perfekt auf die Jagd ausgerichtet: Die Schwanzflosse ist halbmondförmig und sorgt für eine schnelle Beschleunigung. Die Rückenflosse und die großen Bauchflossen helfen beim Manövrieren.
Ein charakteristisches Merkmal des Makohais sind hakenförmige und nach innen gebogene Zähne, die jede sich verzweifelt wehrende Beute festhalten, sodass es kein Entrinnen gibt. Der Fisch hat mehrere Zahnreihen auf der Ober- und Unterseite des Mauls, aber nur die vordere Reihe ist funktionell, alle anderen dienen als Ersatzzähne, um den Verlust der ersten Reihe auszugleichen.
Wie ernährt sich der Makohai?
Der Makohai ernährt sich hauptsächlich von großen Fischen. Dazu gehören vor allem Thunfische aber auch Delfine, Makrelen und Schwertfische. Letztere erreichen selbst eine Länge von 3 Metern und wiegen dabei bis zu 600 kg. Mit anderen Worten: Schwertfische sind dem gefährlichen Mako keineswegs automatisch unterlegen und kämpfen mit ihm. Allerdings ziehen sie meist den Kürzeren.
Der Makohai greift von unten an und beißt in der Nähe der Schwanzflosse zu. Hier befinden sich die wichtigsten Gelenke und die letzten Wirbel. Der Biss lähmt die Beute und macht sie hilflos. Auch Thunfische gehören zu der Lieblingsbeute der Makohaie. Dabei sind sie alles andere als langsam und können Geschwindigkeiten von 70 km/h erreicht. Doch der Makohai holt auch einen Thunfisch ein und stellt einmal mehr seine überragende Geschwindigkeit unter Beweis.
Fortpflanzung des Makohais
Der Makohai gehört zu den lebendgebärenden Fischen. Die Weibchen erreichen Geschlechtsreife mit einer Länge von 2,7 m. Bei den Männchen sind es etwa 2 m. Die Schwangerschaft dauert etwa 15 Monate. Die Embryonen ernähren sich von unbefruchteten Eiern in der Gebärmutter. Es werden vier bis 18 Jungtiere lebend geboren. Bis zur nächsten Paarung vergehen 1,5 Jahre, manchmal 2 Jahre.
Makohaie sind ovipar, d. h. die befruchtete Eier entwickeln sich in der Gebärmutter des Weibchens und werden lebend geboren. Makohaie zeichnen sich durch intrauterinen Kannibalismus aus, bei dem die stärkeren Föten die entwicklungsverzögerten Eier im Körper der Mutter fressen. Schließlich werden etwa zehn ziemlich große Makohaie geboren. Von den ersten Lebenstagen an sind sie auf sich allein gestellt.
Makohai und der Mensch
Da der Makohai das offene Meer bevorzugt, sind Angriffe auf Menschen in der Küstenzone äußerst selten. In den letzten 30 Jahren wurden 42 Angriffe registriert, von denen 8 tödlich verliefen. Das ist etwas mehr als ein Angriff pro Jahr weltweit. Außerdem wurden 20 Angriffe auf Fischerboote registriert. In diesen Fällen wurde die Aggression jedoch von den Fischern selbst provoziert, die die Raubfische zu fangen versuchten und verletzten sie dabei. Das Ergebnis war eine Gegenreaktion.
Der Makohai ist inzwischen als gefährdete Art eingestuft, da seine Bestände in den letzten Jahrzehnten erheblich zurückgegangen sind. Das Fleisch des Makohais ist schmackhafter als das der anderen Haie. Darüber hinaus wird er wegen seinen Flossen, Haut und der fetthaltigen Leber gejagt. Nicht zuletzt ist der Makohai für seine Schnelligkeit und das vehemente Wehren gegen die Gefangennahme unter Sportanglern sehr begehrt.