Riesenhai: Alle Informationen zum zweitgrößten Hai der Welt

Riesenhai mag bedrohlich aussehen, doch in Realität hat er ein sehr friedliches Wesen.

Riesenhai

Riesenhai

Steckbrief Riesenhai

  • Name: Riesenhai. Engl.: Basking shark
  • Wiss. Name: Cetorhinus maximus
  • Ordnung: Makrelenhaiartige (Lamniformes)
  • Familie: Riesenhaie
  • Gattung: Cetorhinus
  • Verbreitung: Atlantik und Pazifik
  • Lebensraum: entlang des Kontinentalschelfs
  • Nahrung: Zooplankton
  • Verhalten: Friedfisch, bildet kleine Gruppen
  • Natürliche Feinde: Killerwale und Tigerhaie
  • Gefahr für Mensch: nicht gefährlich
  • Maximale Größe: 10 m
  • Maximales Gewicht: 4000 kg
  • Maximales Alter: 50 Jahre
  • Körperform: zigarrenförmig mit langer, konischer Nase
  • Körperfarbe: dunkelbraun, dunkelgrau bis schwarz
  • Schnauze: lang und spitz
  • Schuppen: Placoidschuppen
  • Geschlechtsreife: Weibchen mit 7-8, Männchen mit 4-5 Meter
  • Laichzeit: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Wirtschaftliche Bedeutung: beliebter Speisefisch in vielen Ländern, wird kommerziell befischt
  • Angelsport: aufgrund der kolossalen Größe unbedeutend
  • Gefährdung: aufgrund von niedrigen Geburtenraten, langer Trächtigkeitszeit und Überfischung stark gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Verbreitungsgebiete des Riesenhais

Verbreitungsgebiete des Riesenhais. Bild: Basking shark distribution

Der Riesenhai ist nach dem Walhai der zweitgrößte Hai der Welt und kann eine Länge von bis zu 10 m erreichen. Er lebt in kühlen und gemäßigten Gewässern des Atlantiks und des Pazifiks. Diese Riesenfische bevorzugen kalte bis mäßig warme Breitengrade und folgen dem Plankton. Sie bewohnen den Kontinentalschelf von der Oberfläche bis zu einer Tiefe von 900 m. Man findet sie auch in Küstennähe.

Der bevorzugte Temperaturbereich des Riesenhais liegt zwischen 8 und 15 °C. Gelegentlich stoßen die Fische auch in wärmere Gewässer vor. Sie machen saisonale Wanderungen. Die Ähnlichkeit der morphologischen Merkmale der Riesenhaie im Pazifik und im Nord- und Südatlantik deutet darauf hin, dass es sich um eine und dieselbe Art handelt. Beide Populationen leben jedoch geografisch isoliert voneinander.

Lebensweise des Riesenhais

Der Anblick eines schwimmenden Riesenhais kann bei jedem, der sich nicht mit diesen Fischen auskennt, eine Furcht auslösen. Die riesige, bis zu 9 Meter lange Kreatur schwimmt immer mit weit aufgerissenem Maul stets auf der Suche nach Plankton. Dieses filtern die Fische mithilfe von speziellen Sieben, die an ihren Kiemenschlitzen angebracht sind. Auch der Magen dieses Hais ist riesig und fasst bei mehr als 1 Tonne Planktonmasse.

Interessante Fakten über Riesenhai

Riesenhai

Riesenhai

  • Die meiste Zeit seines Lebens schwimmt der Riesenhai mit offenem Maul und ist in der Lage, bis zu 2.000 Tonnen Wasser in einer Stunde durchzufiltern.
  • Riesenhaie sind gesellige Tiere, die sich gerne in kleinen Schwärmen von bis zu 4 Tieren zusammentun. In seltenen Fällen wurde beobachtet, dass sich die Fische auch in Herden von bis zu 100 Tieren versammeln.
  • Riesenhaie schwimmen sehr langsam, mit 3-4 km/h. Manchmal beschleunigen sie, um über das Wasser zu springen. Auf dieser Weise entledigen sie sich von den auf ihrem Körper lebenden Parasiten.
  • Fressfeinde der Riesenhaie sind Killerwale und Tigerhaie. Auch Neunaugen, die sich an den Körper der Fische heften, sind für sie gefährlich. Die Körper erwachsener Riesenhaie sind oft mit zahlreichen charakteristischen Narben übersät.

Ist ein Riesenhai gefährlich?

Riesenhaie stellen trotz ihrer beeindruckenden Größe keine Gefahr für den Menschen dar. Sie ernähren sich von Plankton und sind nicht imstande, Menschen oder andere größere Tiere zu verschlucken.

Wichtige Merkmale

Riesenhai

Riesenhai

Riesenhaie haben einen zigarrenförmigen Körper, dessen Farbe von dunkelgrau bis schwarz variiert. Gelegentlich werden auch bräunliche Exemplare gefunden. Der Fisch hat zwei Rückenflossen, von denen die vordere viel größer ist als die hintere. Die Brustflossen sind sehr breit. Die Analflosse ist so groß wie die zweite Rückenflosse. Die Schwanzflosse ist halbmondförmig.

Der Kopf des Riesenhais ist groß und länglich. Die Nase hat eine auffällig lange konische Form und ragt weit über dem Mund hinaus. Der Riesenhai hat 5 auffällig lange Kiemenspalten auf jeder Kopfseite. Sie umrunden fast seinen ganzen Hals und sind mit speziellen „Reusen“ aus modifizierten Zähnen versehen, die dazu dienen, Plankton aus dem Wasser zu filtern.

Wie ernähren sich Riesenhaie?

Zooplankton

Zooplankton

Wie der Walhai ernährt sich auch der Riesenhai von Plankton, saugt aber kein Wasser auf, sondern schwimmt einfach mit offenem Maul und filtert alles, was in sein Maul gelangt, durch seine Kiemen. Auf diese Weise ist der Riesenhai in der Lage, bis zu 2.000 Tonnen Wasser pro Stunde zu filtern. Im Winter wandern die Fische oft in tiefere Gewässer (dabei können sie bis 1.000 m abtauchen), wo es mehr Nahrung gibt als an der Oberfläche.

Fortpflanzung des Riesenhais

Die Fortpflanzungsgewohnheiten der Riesenhaie sind noch nicht ausreichend erforscht. Die meisten Wissenschaftler sind sich einig, dass diese Spezies lebendgebärend ist. Die Schwangerschaft kann zwischen 1 und 3,5 Jahren dauern. Die Männchen werden mit etwa 4-5 m Körpergröße geschlechtsreif, die Weibchen mit 8-10 m. Lebenserwartung der Riesenhaie liegt bei etwa 50 Jahren.

Natürliche Feinde

Die friedlichen Riesenhaie, die sich von Planktontieren ernähren, können nur mit den großen Bartenwalen in ernsthafte Nahrungskonkurrenz treten. Aufgrund ihres ruhigen Wesens kommt es jedoch nie zu Kämpfen und Auseinandersetzungen zwischen den  beiden Arten. Zugleich werden die Riesen häufig von Killerwalen und großen Tigerhaien angegriffen, die eine ernsthafte Bedrohung für sie darstellen.

Neben den Fressfeinden können Riesenhaie von zahlreichen parasitären Krustentieren befallen werden, die sich durch ihre dicke Haut durchbeißen. Die Winzlinge können sogar ein großes Tier töten, wenn sich die Körperwunden entzünden und eine Blutvergiftung auslösen. Auch die Neunaugen heften sich oft an die Körper der Haie und können ganze Fleischstücke abbeißen, so dass man oft die charakteristischen Narben sehen kann.

Riesenhai und der Mensch

Riesenhai

Riesenhai

Obwohl das Maul des Riesenhais oft über ein Meter breit ist, sodass der Fisch theoretisch auch einen Menschen verschlucken könnte, ist es noch nie passiert. Bislang ist kein einziger Fall diesbezüglich dokumentiert. Auch die Fischereiflotte machen ihnen keine Angst. Diese Tatsache hat sich letztendlich gegen sie gerichtet: Sie sind zu vertrauensselig gegenüber dem Menschen und geraten oft in Fischernetze.

In einigen Teilen des Atlantiks und des Pazifiks wird der Riesenhai heute noch gezielt gejagt, sodass er vom Aussterben bedroht ist. In vielen Ländern wird sein köstliches Fleisch sehr geschätzt, ebenso wie seine Flossen und die Haut, die zur Herstellung von Lederwaren dient. Auch niedrige Geburtenraten, eine lange Trächtigkeitszeit sowie langsames Heranwachsen tragen zu einer steigenden Gefährdung dieser Spezies bei.