Riesenhai: Alle Infos zum Fisch

Riesenhai mag bedrohlich aussehen, doch in Realität ist er ein sehr friedliches Wesen mit einem ruhigen Charakter.

Allgemeines über Riesenhai

Riesenhai

Riesenhai

  • Name: Riesenhai. Engl.: Basking shark
  • Wissenschaftlicher Name: Cetorhinus maximus
  • Ordnung / Familie: Makrelenhaiartige / Riesenhaie
  • Vorkommen: Atlantik und Pazifik
  • Habitat: Küstennähe
  • Max. Größe/Gewicht: 10 m / 4.000 kg
  • Gefährdung: stark gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Verbreitungsgebiete des Riesenhais

Verbreitungsgebiete des Riesenhais. Bild: Basking shark distribution

Der Riesenhai ist nach dem Walhai der zweitgrößte Fisch der Welt und kann eine Länge von bis zu 10 m erreichen. Er lebt in kühlen und gemäßigten Gewässern des Atlantiks und des Pazifiks. Diese Riesenfische bevorzugen kalte bis mäßig warme Breitengrade und folgen dem Plankton. Sie bewohnen den Kontinentalschelf von der Oberfläche bis zu einer Tiefe von 900 m. Man findet diese Hai-Art auch in Küstennähe.

Der bevorzugte Temperaturbereich des Riesenhais liegt zwischen 8 und 14,5 °C, obwohl sich die Fische gelegentlich auch in wärmere Gewässer begeben. Sie machen saisonale Wanderungen. Die Ähnlichkeit der morphologischen Merkmale der Riesenhaie im Pazifik und im Nord- und Südatlantik deutet darauf hin, dass es sich um eine und dieselbe Art handelt. Beide Populationen sind jedoch geografisch isoliert.

Lebensweise des Riesenhais

Ozean

Ozean

Der Anblick eines schwimmenden Riesenhais kann bei jedem, der sich nicht mit diesen Fischen auskennt, echte Furcht auslösen. Die riesige, bis zu 9 Meter lange Kreatur schwimmt immer mit weit aufgerissenem Maul und scheint bereit zu sein, jeden zu verschlingen, der sich ihr in den Weg stellt. Tatsächlich aber ist der Riesenhai für den Menschen (wie auch für andere Tiere) nicht gefährlich, da er sich von Plankton ernährt.

Die Nahrung der Riesenhaie bilden kleine Meeresorganismen – Zooplankton, das sie mithilfe von speziellen Sieben, die an ihren Kiemenschlitzen angebracht sind, aus dem Meerwasser filtern. Auch der Magen dieses Hais ist seinem Namen gerecht und fasst bei ausgewachsenen Exemplaren mehr als 1 Tonne Planktonmasse.

Interessante Fakten über Riesenhai

Riesenhai

Riesenhai

  • Die meiste Zeit ihres Lebens schwimmen Riesenhaie mit offenem Maul und sind in der Lage, bis zu 2.000 Tonnen Wasser in einer Stunde durchzulassen.
  • Riesenhaie sind gesellige Tiere, die sich gerne in kleinen Schwärmen von bis zu 4 Tieren zusammentun. In seltenen Fällen wurde beobachtet, dass sich die Fische auch in Herden von bis zu 100 Tieren versammeln.
  • Riesenhaie schwimmen sehr langsam, mit 3-4 km/h. Manchmal beschleunigen sie jedoch, um hoch über das Wasser zu springen. Auf dieser Weise entledigen sie sich von den auf ihrem Körper lebenden Parasiten.
  • Fressfeinde der Riesenhaie sind Killerwale und Tigerhaie. Auch Neunaugen, die sich an den Körper der Fische heften, sind für sie gefährlich. Die Körper erwachsener Riesenhaie sind oft mit zahlreichen charakteristischen Narben übersät.

Ist ein Riesenhai gefährlich?

Riesenhaie stellen trotz ihrer beeindruckenden Größe keine Gefahr für den Menschen dar. Sie ernähren sich von Plankton und sind nicht imstande, Menschen oder andere größere Tiere zu verschlucken.

Anatomische Merkmale

Riesenhai

Riesenhai

Riesenhaie haben einen zigarrenförmigen Körper, dessen Farbe von dunkelgrau bis schwarz variiert. Gelegentlich werden auch bräunliche Exemplare gefunden. Der Fisch hat zwei Rückenflossen, von denen die vordere viel größer ist als die hintere. Die Brustflossen sind sehr breit. Die Analflosse ist so groß wie die zweite Rückenflosse. Die Schwanzflosse ist halbmondförmig.

Der Kopf des Riesenhais ist groß und länglich. Die Nase hat eine auffällig lange konische Form und ragt weit über dem Mund hinaus. Der Riesenhai hat 5 auffällig lange Kiemenspalten auf jeder Kopfseite. Sie umrunden fast seinen ganzen Hals und sind mit speziellen „Reusen“ aus modifizierten Zähnen versehen, die dazu dienen, Plankton aus dem Wasser zu filtern.

Wie ernähren sich Riesenhaie?

Zooplankton

Zooplankton

Wie der Walhai ernährt sich auch der Riesenhai von Plankton, saugt aber kein Wasser auf, sondern schwimmt einfach mit offenem Maul und filtert alles, was in sein Maul gelangt, durch seine Kiemen. Auf diese Weise ist der Riesenhai in der Lage, bis zu 2.000 Tonnen Wasser pro Stunde zu filtern.

Aufgrund seiner enormen Körpergröße schwimmt der Riesenhai fast immer mit offenem Maul, um die nötige Menge an Nahrung aufzunehmen. Im Winter wandern die Fische oft in tiefere Gewässer (dabei können sie bis 1.000 m abtauchen), wo es mehr Nahrung gibt als an der Oberfläche.

Fortpflanzung des Riesenhais

Die Fortpflanzungsgewohnheiten der Riesenhaie sind noch nicht ausreichend erforscht. Die meisten Wissenschaftler sind sich einig, dass diese Spezies lebendgebärend ist. Die Schwangerschaft kann zwischen 1 und 3,5 Jahren dauern. Die Männchen werden mit etwa 4-5 m Körpergröße geschlechtsreif, die Weibchen – mit 8,1-9,8 m. Lebenserwartung der Riesenhaie liegt bei etwa 50 Jahren.

Natürliche Feinde

Tigerhai

Tigerhai

Die friedlichen Riesenhaie, die sich von Planktontieren ernähren, können nur mit den großen Bartenwalen in ernsthafte Nahrungskonkurrenz treten. Aufgrund ihres ruhigen Wesens kommt es jedoch nie zu Kämpfen und Auseinandersetzungen zwischen den  beiden Arten. Zugleich werden die Riesen häufig von Killerwalen und großen Tigerhaien angegriffen, die eine ernsthafte Bedrohung für sie darstellen.

Neben den Fressfeinden können Riesenhaie von zahlreichen parasitären Krustentieren befallen werden, die sich durch ihre dicke Haut durchbeißen. Die Winzlinge können sogar ein großes Tier töten, wenn sich die Körperwunden entzünden und eine Blutvergiftung auslösen. Auch die Neunaugen heften sich oft an die Körper der Haie und können ganze Fleischstücke abbeißen, so dass man oft die charakteristischen Narben sehen kann.

Riesenhai und der Mensch

Riesenhai

Riesenhai

Obwohl das Maul des Riesenhais oft überein Meter breit ist, sodass der Fisch theoretisch auch einen Menschen verschlucken könnte, ist es noch nie passiert. Bislang ist kein einziger Fall diesbezüglich dokumentiert. Auch die Fischereiflotte machen ihnen keine Angst. Diese Tatsache hat sich letztendlich gegen sie gerichtet: Sie sind zu vertrauensselig gegenüber dem Menschen und geraten oft in Fischernetze.

In einigen Teilen des Atlantiks und des Pazifiks wird der Riesenhai heute noch gezielt gejagt, sodass er vom Aussterben bedroht ist. In vielen Ländern wird sein köstliches Fleisch sehr geschätzt, ebenso wie seine Flossen und die Haut, die zur Herstellung von Lederwaren dient. Auch niedrige Geburtenraten, eine lange Trächtigkeitszeit sowie langsames Heranwachsen tragen nicht zu einem Anstieg der Bestände dieser Haiart bei.