Igelfisch: Biologie, Verhalten und Lebensraum im Detail

Igelfische sind mit den Kugelfischen verwandt und fühlen sich vor allem in tropischen und subtropischen Meeren zuhause.

Igelfisch

Igelfisch

Steckbrief Igelfisch

  • Name: Igelfisch. Engl.: Blowfish
  • Wiss. Name: Diodontidae
  • Ordnung: Kugelfischartige (Tetraodontiformes)
  • Familie: Igelfische
  • Verbreitung: tropische und subtropische Meere
  • Lebensraum: Korallenriffe
  • Nahrung: diverse Schalentiere, Würmer, Stachelhäuter
  • Verhalten: Friedfische, tagesaktiv
  • Gefahr für Mensch: können bei Berührung Wunden verursachen
  • Maximale Größe: 120 cm
  • Maximales Alter: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Körperform: gedrungen und rautenförmig
  • Körperfarbe: gelb bis braun, mit Fleckenmusterung
  • Maul: schnabelartig und endständig
  • Schuppen: schuppenlos
  • Geschlechtsreife: mit 1-2 Jahren
  • Laichzeit: je nach Region unterschiedlich
  • Wirtschaftliche Bedeutung: vor allem in Japan als Speisefisch sehr gefragt
  • Kulinarische Qualität: Feinschmeckerfisch mit giftigen Innereien
  • Nährwert (100 g Fisch): 106 kcal / 15 g Eiweiß / 2,5 g Fett
  • Angelsport: unbedeutend
  • Aquarium: beliebte Zierfische in unterschiedlichen Größen und Mustern
  • Gefährdung: einige Arten sind durch Umweltverschmutzungen gefährdet

Lebensraum der Igelfische

Weltweit gibt es 18 Arten von Igelfischen. Die meisten sind in den tropischen und subtropischen Meeren vorzufinden, wo sie überwiegend Korallenriffe bewohnen. Einige Spezies fühlen sich auch im Brackwasser wohl. Es gibt Igelfische in dezenter Färbung und mit starken auffälligen Hautmustern, die ihre Giftigkeit unterstreichen und die Feinde abschrecken sollen.

In erster Linie sind Igelfische Meeresbewohner, einige Arten haben es dennoch geschafft, sich im Laufe der Evolution an Süßwasser anzupassen und sind in den Gewässern des Amazonas und des Kongo heimisch. Obwohl ausgewachsene Igelfische selten anderen Fischen zum Opfer fallen, lassen sie sich dennoch an Orten nieder, wo sie sich gut verstecken können.

Interessante Fakten über Igelfische

Igelfisch

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  • Einige Igelfische enthalten Tetrodotoxin, eine Substanz, die ihre Stacheln für Raubtiere tödlich macht. Für den Menschen ist Tetrodotoxin ebenfalls äußerst gefährlich. Es ist mehrfach giftiger als Zyanid.
  • Bei Gefahr pumpen sich die Igelfische mit Wasser, woraufhin sich ihre Stacheln ausrichten. Dadurch erscheinen die Fische für den Angreifer nicht nur wesentlich größer sondern auch bedrohlicher.
  • Igelfische eignen sich sehr gut für die Haltung in Aquarien. Sie haben ein interessantes Verhalten und ungewöhnliches Aussehen. Außerdem kommen sie trotz ihrer Aggressivität gegenüber eigenen Artgenossen gut mit anderen nicht aggressiven Fischen aus.
  • Um nicht zur Beute von anderen Fischen zu werden, scharen sich die jungen Igelfische bei Gefahr zusammen. Dabei weisen sie die Form einer großen Kugel mit Stacheln auf. Dieses Verhalten ist angeboren und dient zum Abschrecken natürlicher Feinde.

Besondere Fähigkeit sich aufzupumpen

Das Markenzeichen der Igelfische ist ihre erstaunliche Fähigkeit, sich bei Gefahr mit Wasser aufzupumpen. Indem sie die Kiemenmuskeln wie eine Pumpe betätigen und dabei Wasser schlucken, füllen sie den eigenen Magen mit Wasser auf und ziehen anschließend die Schließmuskeln der Speiseröhre zusammen, um das verschluckte Wasser nicht aus dem Magen zu lassen.

Einige Igelfische haben einen unglaublich großen Magen, der bis zu einem Liter Wasser fasst (obwohl der Fisch selbst nur 20 cm lang ist). Wenn Igelfische an Land gezogen werden, können sie sich auch mit Luft aufpumpen. Danach sind einige Igelfische nicht mehr imstande zu schwimmen und hängen kopfüber im Wasser, bis die Luft mit Grunz- und Quietsch-Geräuschen entweicht.

Anatomisch Merkmale der Igelfische

Igelfisch

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Nur wenn sie sich bedroht fühlen, nehmen Igelfische eine fast kugelige Körperform an, mit der die meisten Menschen sie in Verbindung bringen. Im normalen Zustand haben sie einen gedrungenen und rautenförmigen Körper, der gelblich oder bräunlich gefärbt und meist mit einem Muster aus kontrastierenden dunklen Flecken überzogen ist. Manche Igelfische verfügen über große Stacheln am Körper.

Der Kopf der Igelfische ist verglichen mit anderen Flossenträgern sehr groß und die ebenso großen Augen sitzen hoch und weit auseinander. Das Maul ist recht klein. Die Zähne der Igelfische sind sowohl am Ober- wie auch am Unterkiefer zur Zahnplatten zusammen verwachsen, womit die Fische die Panzer ihrer Beutetiere knacken. Die Flossen sind klein und bewegen sich wellenartig, womit die Fische nicht so stark beschleunigen aber dafür umso besser manövrieren können.

Wie ernähren sich Igelfische?

Die Hauptnahrungsquelle der Igelfische sind Schalentiere, die sie eindrucksvoll durch kräftiges „Pusten“ in den Meeresgrund freilegen. Mit ihren Zahnplatten und einer äußerst kräftigen Kiefermuskulatur knacken sie die Schalen auf, um den genießbaren Inhalt zu verspeisen. Außerdem ernähren sich die Igelfische von Meereswürmern. Sie können aber auch andere Fische angreifen, indem sie deren Flossen oder Schwänze abbeißen.

Fortpflanzung der Igelfische

Im Durchschnitt erreichen die Igelfische ihre Geschlechtsreife im Alter von einem Jahr. Bei der Balz beginnt das Männchen, sich an das Weibchen heranzupirschen. Sobald das Weibchen dies erwidert hat, stößt das Männchen sie vorsichtig näher an die Wasseroberfläche, wo die Eier abgelegt werden. Anschließend befruchtet das Männchen diese.

Ein Weibchen ist in der Lage, bis zu 1.000 Eier zu produzieren. Unmittelbar nach dem Laichen verlieren die Fische das Interesse an ihrem Nachwuchs und auch aneinander. Es dauert 4 Tage, bis die Jungfische schlüpfen. Von Geburt an sehen sie ihren Eltern ähnlich, allerdings ist ihr Körper am Anfang durch eine dünne Schale geschützt. Nach etwa zehn Tagen fällt sie ab und die Kleinfische bekommen kleine Stacheln.

Natürliche Feinde der Igelfische

Igelfisch

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Ausgewachsene Igelfische haben so gut wie keine Feinde, da andere Raubtiere sie nur ungern angreifen. Nur große Räuber wie Haie, Delfine und Orcas riskieren einen Versuch. Nicht selten wird der Igelfisch dabei zur Henkersmahlzeit, da er oft genug im Rachen stecken bleibt. Infolgedessen stirbt der Angreifer qualvoll. Die Jungfische haben allerdings genug Feinde. Sie sind unter anderem die Lieblingsspeise von Thunfischen und Delfinen.

Igelfisch und der Mensch

Der Mensch ist und bleibt der größter Feind der Igelfische. So ist z.B. ein beliebter Zeitvertreib der Hobby-Taucher das Aufblasen der Igelfische, zum Leidwesen der Tiere. Darüber hinaus werden Igelfische in vielen touristischen Regionen gefangen, um exotische Souvenirs herzustellen wie z.B. Lampenschirme oder Laternen.

Weiterhin ist Igelfisch eine beliebte Speise in vielen Ländern und ein exotisches, teures Gericht in Feinschmecker-Restaurants. Da ihre Innereien giftig sind und selbst in Japan nur ausgebildete Köche sie zubereiten dürfen, es es in Deutschland verboten, Igelfische in der Gastronomie anzubieten.