Igelfische sind mit den Kugelfischen verwandt und fühlen sich vor allem in tropischen und subtropischen Meeren zuhause.
Allgemeines über Igelfische
- Name: Igelfisch. Engl.: Blowfish
- Wissenschaftlicher Name: Diodontidae
- Ordnung / Familie: Kugelfischverwandte / Igelfische
- Vorkommen: tropische und subtropische Meere
- Habitat: Korallenriffe
- Max. Größe: 120 cm
Lebensraum der Igelfische
Weltweit gibt es mehr als 120 Arten von Igelfischen. Die meisten sind in den tropischen und subtropischen Gewässern der Meere vorzufinden, wo sie überwiegend Korallenriffe bewohnen. Andere Arten wiederum fühlen sich in Brack- und sogar Süßwasser wohl. Es gibt Igelfische in dezenter Färbung und mit starken auffälligen Hautmustern, die ihre Giftigkeit unterstreichen und die Feinde abschrecken sollen.
In erster Linie sind Igelfische Meeresbewohner, einige Arten haben es dennoch geschafft, sich im Laufe der Evolution an Süßwasser anzupassen und sind in den Gewässern des Amazonas und des Kongo heimisch. Obwohl ausgewachsene Igelfische selten anderen Fischen zum Opfer fallen, lassen sie sich dennoch an Orten nieder, wo sie sich sicher verstecken können.
Interessante Fakten über Igelfische
- Einige Igelfische enthalten Tetrodotoxin, eine Substanz, die ihre Stacheln für Raubtiere tödlich macht. Für den Menschen ist Tetrodotoxin ebenfalls äußerst gefährlich. Es ist mehrfach giftiger als Zyanid.
- Bei Gefahr pumpen sich die Igelfische mit Wasser, woraufhin sich auch ihre Stacheln ausrichten. Dadurch erscheinen die Fische für die Angreifer nicht nur wesentlich größer sondern auch bedrohlicher.
- Igelfische eignen sich sehr gut für die Haltung in Aquarien. Sie haben ein interessantes Verhalten und ungewöhnliches Aussehen. Außerdem kommen sie trotz ihrer Aggressivität gegenüber eigenen Artgenossen gut mit anderen nicht aggressiven Fischen aus.
- Um nicht zur Beute von andren Fischen zu werden, scharen sich die jungen Igelfische bei Gefahr zusammen. Dabei weisen sie die Form einer großen Kugel mit Stacheln auf. Dieses Verhalten ist angeboren und dient zum Abschrecken von natürlichen Feinden.
Besondere Fähigkeit sich aufzupumpen
Das Markenzeichen der Igelfische ist ihre erstaunliche Fähigkeit, sich bei Gefahr mit Wasser aufzublasen. Indem sie die Kiemenmuskeln wie eine Pumpe betätigen und dabei Wasser schlucken, füllen sie den eigenen Magen mit Wasser auf und ziehen anschließend die Schließmuskeln der Speiseröhre zusammen, um das verschluckte Wasser nicht aus dem Magen zu lassen.
Einige Igelfische haben einen unglaublich großen Magen, der bis zu einem Liter Wasser fasst (obwohl der Fisch selbst nur 20 cm lang ist). Wenn Igelfische an Land gezogen werden, können sie sich auch mit Luft aufpumpen. In diesem Zustand sind sie nicht mehr imstande zu schwimmen und hängen kopfüber im Wasser, bis die Luft mit Grunz- und Quietsch-Geräuschen entweicht.
Anatomisch Merkmale der Igelfische
Igelfische haben einen breiten Kopf mit großen, hoch liegenden Augen und einem mittelgroßen Maul. Ihr Körper ist in der Regel gelblich oder bräunlich gefärbt, meist mit einem Muster aus kontrastierenden dunklen Flecken.
Igelfische verfügen wie die Kugelfische über Stacheln am Körper, die jedoch wesentlich größer und kräftiger sind. Die Stacheln entstanden aus Knochenplatten. Im Ober- und Unterkiefer der Igelfische befinden sich Zahnplatten, die in der Mitte des Ober- und Unterkiefers miteinander verwachsen sind.
Wie ernähren sich Igelfische?
Die Hauptnahrungsquelle der Igelfische sind Schalentiere, die sie eindrucksvoll durch kräftiges „Pusten“ in den Meeresgrund freilegen. Mit den Zahnplatten und einer äußerst kräftigen Kiefermuskulatur knacken sie die Schalen auf, um den genießbaren Inhalt zu verspeisen. Außerdem ernähren sich die Igelfische von Meereswürmern. Sie können aber auch andere Fische angreifen, indem sie deren Flossen oder Schwänze abbeißen.
Fortpflanzung der Igelfische
Im Durchschnitt erreichen die Igelfische ihre Geschlechtsreife im Alter von einem Jahr. Bei der Balz beginnt das Männchen, sich an das Weibchen heranzupirschen. Sobald das Weibchen dies erwidert hat, stößt das Männchen sie vorsichtig näher an die Wasseroberfläche, wo die Eier abgelegt werden. Anschließend befruchtet das Männchen sie.
Ein Weibchen ist in der Lage, bis zu 1.000 Eier zu produzieren. Unmittelbar nach dem Laichen verlieren die Fische das Interesse an ihrem Nachwuchs und auch aneinander. Es dauert 4 Tage, bis die Jungfische schlüpfen. Von Geburt an sehen sie ihren Eltern ähnlich, allerdings ist ihr Körper am Anfang durch eine dünne Schale geschützt. Nach etwa zehn Tagen fällt sie ab und die Kleinfische bekommen kleine Stacheln.
Natürliche Feinde der Igelfische
Ausgewachsene Igelfische haben so gut wie keine Feinde, da andere Raubtiere sie nur ungern angreifen. Nur große Räuber wie Haie, Delfine und Orcas riskieren einen Versuch. Nicht selten wird der Igelfisch dabei zur Henkersmahlzeit, da er oft genug im Rachen stecken bleibt. Infolgedessen stirbt der Angreifer qualvoll. Die Jungfische haben allerdings genug Feinde. Sie sind unter anderem die Lieblingsspeise von Thunfischen und Delfinen.
Igelfisch und der Mensch
Der Mensch ist und bleibt der größter Feind der Igelfische. So ist z.B. ein beliebter Zeitvertreib der Taucher das Aufblasen der Igelfische, zum Leidwesen letzterer. Darüber hinaus werden Igelfische in vielen touristischen Regionen gefangen, um exotische Souvenirs herzustellen wie z.B. Lampenschirme oder Laternen. Weiterhin ist Igelfisch eine beliebte Speise in vielen Ländern und ein exotisches, teures Gericht in Feinschmecker-Restaurants.