Drachenkopf ist ein giftiger Meeresbewohner, der zwar nicht kommerziell befischt wird und trotzdem ein geschätzter Speisefisch ist.
Allgemeines über Drachenkopf
- Name: Großer Roter Drachenkopf (auch Meersau). Engl.: Red scorpionfish
- Wissenschaftlicher Name: Scorpaena scrofa
- Familie / Unterfamilie: Drachenköpfe / Skorpionfische
- Vorkommen: Mittelmeer und nordöstlicher Atlantik
- Habitat: felsiger Grund in 20 bis 500 m Tiefe
- Max. Größe/Gewicht: 50 cm / 30 kg
- Gefährdung: moderat gefährdet
Herkunft und Lebensraum
Die Drachenkopf-Fischfamilie umfasst über zwanzig Gattungen, von denen die meisten in subtropischen Meeren leben. Der Rote Drachenkopf ist die größte Unterart, die im gesamten Mittelmeerraum verbreitet ist. Sie kann bis zu 50 cm groß werden und dabei das Gewicht von 3 kg erreichen. Die übliche Größe beträgt 30 cm.
Neben dem Mittelmeer gibt es Populationen von Roten Drachenköpfen im nordöstlichen Atlantik vom Senegal bis zu den Britischen Inseln, sowie bei Madeira, den Kanarischen und den Kapverdischen Inseln. Aufgrund ihrer giftigen Stacheln wird die gesamte Drachenkopf-Familie als Scorpinae bezeichnet, abgeleitet von dem Wort Skorpion.
Lebensweise des Drachenkopfes
Der Rote Drachenkopf lebt in Wassertiefen von 20 bis 500 m. Meist hält er sich jedoch nicht tiefer als 200 m auf. Er bewohnt bevorzugt Grundabschnitte, in denen sich Felsen, Sand- und Substratboden vermischen. Zu langen Wanderungen sind diese Fische nicht geneigt – die meiste Zeit liegen sie still am Grund und warten auf Beute. Sobald sie einen Fisch, ein Kopffüßer oder eine Garnele von geeigneter Größe sehen, attackieren sie die Beute.
Interessante Fakten über Drachenkopf
- Das äußere Erscheinungsbild des Drachenkopfes ist mit zahlreichen Hautwucherungen, Streifen und unregelmäßigen dunklen Flecken übersät, die es ihm ermöglichen, sich perfekt mit der Bodenlandschaft zu verschmelzen.
- Der Große Rote Drachenkopf verdankt seinen Namen den alten Römern, die ihn wegen seiner giftigen Stacheln so nannten, deren Stich in seiner Intensität sie an den Biss eines Skorpions erinnerte.
- Ein interessantes Merkmal der Drachenkopfe ist ihre Fähigkeit, sich zu häuten. Wie Schlangen häuten sich diese Fische in regelmäßigen Abständen vollständig und zwar recht häufig.
Ist der Drachenkopf Fisch giftig?
Die Enden der Flossen des Drachenkopfes sind mit giftigen Stacheln versehen. Für den Menschen ist das Gift sehr schmerzhaft und kann allergische Reaktion hervorrufen, den Herzrhythmus stören, den Blutdruck senken und sogar ein Lungenödem verursachen.
Anatomische Merkmale
Drachenkopf hat eine Tarnfarbe, meist in verschiedenen Rottönen mit unregelmäßigen Flecken, die bei jedem Exemplar anders aussehen können: blassrosa, orange und sogar gelb. Manchmal kann er auch braun sein oder je nach Umgebung die Farbe wechseln. Die Fische verfügen darüber hinaus über dunkle Flecken und Wucherungen am Körper, wodurch sie sich perfekt tarnen und seine Beute aus dem Hinterhalt angreifen können.
An den Rücken-, After- und Seitenflossen befinden sich Giftstacheln, die nach dem gleichen Prinzip wie Schlangenzähne funktionieren: Es gibt eine Giftdrüse an der Flossenbasis und zwei Kanäle im Stachel selbst, durch die die giftige Substanz bei Druck in die Haut des Angreifers eindringt. Gegen das Gift kann man sich immunisieren: Fischer, die oft von seinen Stacheln gestochen wurden, zeigen nur eine minimale Reaktion an der Injektionsstelle.
Wie ernährt sich der Drachenkopf?
Der Drachenkopf ist ein nachtaktiver Raubfisch, der seiner Beute auflauert, indem es sich als Felsen tarnt. Er ernährt sich von Krustentieren und kleinen Fischen, die er mit seinen Seitenorganen erspürt. Sobald sich das Opfer in einer Entfernung von 10-15 Zentimetern von ihm befindet, wird der Fisch aktiv und reißt sein Maul blitzartig auf. Dadurch entsteht ein starker Wassersog und die Beute verschwindet in seinem Rachen.
Fortpflanzung der Drachenköpfe
Die Drachenköpfe pflanzen sich in der warmen Jahreszeit fort, je nach Region von Juli bis September. Das Ablaichen erfolgt schubweise. Die Jungfische leben zuerst in der pelagisch und steigen mit zunehmendem Alter in die Tiefe hinab, um letztendlich am Boden zu leben.
Kulinarische Bedeutung
Auch wenn der Drachenkopf nicht gezielt industriell gefangen wird sondern als Beifang, ist er ist ein geschätzter Speisefisch. Meist wird er geschmort oder in Suppen und Soßen eingekocht. Auf jeden Fall muss reichlich Flüssigkeit im Gericht vorhanden sein, damit der Fisch zart und saftig bleibt und seinen Geschmack entfaltet. Wird der Fisch hingegen im Ofen gebacken oder gegrillt, wird er extrem trocken, da er nur wenig Fett aufweist.
Wie schmeckt der Drachenkopf?
Das Fleisch des Drachenkopfes hat eine feste Struktur, ist weiß und schmeckt leicht süßlich. Der Fisch hat auch kaum kleinen Gräten, während die großen Gräten leicht zu entfernen sind.
Drachenkopf angeln
Der Drachenkopf wird gerne von Hobbyanglern gefangen – von Booten oder auch von felsigen Ufern aus. Am besten man wählt eine Stelle über dem felsigen, pflanzenbewachsenen Grund aus. Die beste Zeit für Drachenkopf ist nach Sonnenuntergang im Sommer. Auch sind diese Fische dafür bekannt, kurz nach einem Sturm ins Fressrausch zu geraten, was viele einheimische Angler nutzen.
Da der Drachenkopf ein Raubfisch ist, sollte der Köder aus frischem Fisch, Muscheln oder Krustentieren bestehen – eine natürliche Nahrung für diese Art. Alternativ kann man auch Hühnerfleisch als Köder einsetzen. Als Angel nimmt man eine 4-5 Meter lange Posenrute mit 20-30 Gramm Wurfgewicht.