Seekatze (Chimäre): Alles Wissenswerte über den Fisch

Seekatze ist ein faszinierender und wunderschöner Tiefseefisch, der 50 Unterarten umfasst und in allen Weltmeeren vorkommt.

Seekatze

Seekatze

Steckbrief Seekatze

  • Name: Seekatze (Chimäre). Engl.: Rabbit fish
  • Wiss. Name: Chimaera monstrosa
  • Ordnung: Seekatzen (Chimaeriformes)
  • Familie: Kurznasenchimären (Chimaeridae)
  • Gattung: Chimaera
  • Verbreitung: alle Weltmeere
  • Lebensraum: Tiefen von 200 bis 3.000 Meter
  • Nahrung: Krabben, Steingarnelen, Langusten, Stachelhäuter
  • Verhalten: Raubfisch, bildet gerne Gruppen
  • Maximale Größe: 1,5 m
  • Maximales Gewicht: 2,5 kg
  • Alter: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Körperform: keulenförmig, mit langem und allmählich verjüngendem Schwanz
  • Körperfarbe: dunkelbraun mit rötlichem Schimmer und Fleckenmuster
  • Maul: groß und unterständig
  • Schuppen: fast schuppenlos
  • Geschlechtsreife: mit 40-45 cm
  • Laichzeit: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Wirtschaftliche Bedeutung: wird als Beifang mit Grundschleppnetzen gefangen und als Speisefisch wie auch zur Fischmehl verwertet
  • Kulinarische Qualität: mäßig schmackhaftes Fleisch mit fester Struktur
  • Angelsport: wird selten beim Pilken in Norwegen gefangen
  • Gefährdung: aufgrund von Überfischung z.T. gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Die Seekatze ist ein Knorpelfisch und die bekannteste Art der Kurznasenchimären-Familie. Sie kommt im östlichen Atlantik von Island und Norwegen bis zum Mittelmeer vor, auch in der russischen Barentssee gibt es ihre Populationen. Zum ersten Mal wurde die Seekatze im Jahr 1758 vom schwedischen Naturforscher Carl von Linné beschrieben. Die Namensgebung wählte der Forscher aufgrund der Ähnlichkeiten der Augen dieses Fisches mit denen einer Katze.

Heute unterscheidet man drei Seekatzen-Familien mit rund 50 Unterarten. Die Fische leben in allen Weltmeeren, vom Nordpolarmeer über die Tropen bis zur Subantarktis. Sie kommen vor allem in Tiefen von 200 bis 2.000 Metern, maximal bis 3.000 Meter vor. In den tropischen Meeren sind die Chimären artenarm, die wenigen dort lebenden Arten halten sich vor allem in der Tiefsee auf.

Wichtige Merkmale

Seekatze (Chimäre)

Seekatze (Chimäre)

Seekatzen werden 40 bis 150 cm lang. Ihr Rücken ist dunkelbraun gefärbt und schimmert rötlich, die Seiten weisen ein Fleckenmuster auf, der Bauch ist hell. Ihr verjüngender und am Ende peitschenartiger Schwanz trägt zur Größe des Tieres wesentlich bei, aber nicht zu seinem Gewicht. So wiegt eine große Seekatze von 150 cm Länge nur 2,5 kg. Weibchen sind im Allgemeinen etwas größer als Männchen. Der Fisch ist fast schuppenlos und gelegentlich mit rudimentären Stacheln bedeckt.

Die Augen der Seekatzen sind groß, das Maul unterständig und klein. Die Zähne sind zu ständig wachsenden Zahnplatten zusammengewachsen. Die erste Rückenflosse ist hoch, dreieckig, mit einer kurzen Basis und einem kräftigen langen Stachel am vorderen Rand. Die zweite Rückenflosse ist als langgestreckter Saum ausgebildet, flach und stachellos. Der Schwanz ist länglich, peitschenartig und läuft spitz zu.

Wie ernähren sich Seekatzen?

Während kleine Seekatzen sich von weichschaligen Flohkrebsen ernähren, bevorzugen ausgewachsene Fische verschiedene wirbellose Tiere, wie zum Beispiel Krabben, Garnelen, Langusten sowie Stachelhäuter. Auch kleine Fische erbeuten sie gelegentlich.

Fortpflanzung der Seekatzen

Die Seekatzen-Weibchen haben in ihren Eierstöcken bis zu 200 Eier. Gelegt werden mehrere Male je zwei Eier ohne erneute Befruchtung. So dauert die gesamte Eiablage fast das ganze Jahr über. Die in etwa 16 bis 18 cm große spindelförmige Eikapseln, die die Eier umschließen, werden mittels eines kurzen  Fadens am Boden verankert. Die frisch geschlüpften Jungfische sind bereits 10 cm lang.

Seekatze (Chimäre)

Seekatze (Chimäre)

Wirtschaftliche Bedeutung

Das Fleisch der Seekatzen ist genießbar allerdings etwas fad. Die Fische werden sowohl als Speisefische wie auch zur Fischmehlproduktion verwertet, aus der Leber wurde in der Vergangenheit Schmieröl hergestellt. Meist werden Seekatzen als Beifang beim Fischen mit den Grundschleppnetzen gefangen. Im Winter kommen Seekatzen nah an die Küsten und können in den norwegischen Fjorden in Tiefen von 90-180 Metern beim Pilken gefangen werden.