Grenadierfische sind eine sehr arten- und individuenreiche Familie der Tiefseefische, die in allen Weltmeeren vorkommen.
Steckbrief Grenadierfisch
- Name: Grenadierfisch (auch Rattenschwanz genannt). Engl.: Grenadiers
- Wiss. Name: Macrouridae
- Kohorte: Euteleosteomorpha
- Ordnung: Dorschartige (Gadiformes)
- Familie: Grenadierfische
- Verbreitung: alle Weltmeere
- Lebensraum: Tiefen von 200 bis 6.000 Metern
- Nahrung: Fische, Krebse, Kopffüßer, manche Qualen-Arten
- Verhalten: Raubfische
- Maximale Größe: 1,5 m
- Alter: noch keine sicheren Erkenntnisse
- Körperform: gedrungen, seitlich abgeflacht, mit einem langen und spitzauslaufendem Schwanz
- Körperfarbe: grau oder braun
- Maul: groß, end- oder unterständig
- Schuppen: Rund- als Kammschuppen
- Geschlechtsreife: noch keine sicheren Erkenntnisse
- Laichzeit: noch keine sicheren Erkenntnisse
- Wirtschaftliche Bedeutung: zwei Arten Albatrossia pectoralis und Coryphaenoides rupestris sind gefragte Speisefische
- Kulinarische Qualität: etwas wässeriges jedoch schmackhaftes Fleisch
- Angeln: Rundnasen-Grenadiere können an skandinavischen Meeresküsten beim Pilken gefangen werden
- Gefährdung: aktuell geringfügig gefährdet
Herkunft und Lebensraum
Die Grenadierfische sind Tiefseebewohner aus der Ordnung der Dorschartigen (Gadiformes). Sie sind sehr zahlreich vertreten und machen etwa 15 % aller Tiefseefische aus. Grenadierfische umfassen 4 Unterfamilien, 38 Gattungen und fast 400 Arten. Ihr Lebensraum erstreckt sich auf Tiefen von 200 bis 6.000 Meter. Sie halten sich meist im Freiwasser auf, allerdings nicht weit vom Bodengrund entfernt.
Grenadierfische bewohnen Meeresgebiete entlang der Kontinentalhänge. Einige Arten sind sogar in Tiefseegräben in Tiefen von bis zu 6.500 Metern anzutreffen. Sie bevorzugen Wassertemperaturen zwischen 0 bis 10 °C. Einige Grenadierfisch-Arten können mit Hilfe ihrer Schwimmblase Töne erzeugen. Zum welchen Zweck sie es machen bzw. unter welchen Bedingungen ist noch nicht ausreichend erforscht.
Merkmale der Grenadierfische
- Grenadierfische haben einen gedrungenen, seitlich etwas abgeflachten Körper, der in einem langen, spitzen Schwanz ausläuft.
- Der Kopf ist groß, die Schnauze spitz oder stumpf, das Maul je nach Art end- oder unterständig.
- Die erste Rückenflosse ist klein, hoch und spitz. Der erste Flossenstrahl der Rückenflosse kann als Stachel ausgebildet sei.
- Die zweite Rücken- und die Afterflosse treffen sich am Schwanz. Eine Schwanzflosse und das dazugehörende Skelett sind nicht vorhanden.
- Die Brustflossen setzen hoch an, die Bauchflossen sitzen weit vorne, vor, unter oder kurz hinter der Brustflossenbasis.
- Die Schuppen sind klein und normalerweise bestachelt. In der Familie kommen sowohl Rund- als auch Kammschuppen vor.
- Einige Grenadier-Arten haben entlang der Mittellinie der Bauchseite, vor dem Anus, Leuchtorgane.
Nahrung der Grenadierfische
Grenadierfische ernähren sich von kleineren Fischen, wie zum Beispiel Laternenfischen, pelagischen Krebsen, kleinen Kopffüßern und anderen Tieren.
Fortpflanzung der Grenadierfische
Grenadierfische legen bis zu 100.000 Eier von 1-2 mm Durchmesser im freien Wasser ab. Die Eier enthalten ein Öltröpfchen und schweben im Wasser. Nach dem Schlupfen halten sich die Larven in flacheren Bereichen auf und wandern erst später in größere Tiefen. Bei der Art Coryphaenoides armatus sterben die Alttiere nach dem Laichen ab.
Wirtschaftliche Bedeutung
Je mehr die allgemein bekannten und beliebten Speisefische überfischt werden, umso stärker rücken die bis dahin verschmähten aber zahlreichen Vertreter der Tiefseearten in den Fokus der Fischereiindustrie. So werden auch die beiden größeren Grenadierfisch-Fische Albatrossia pectoralis und der Rundnasen-Grenadier (Coryphaenoides rupestris) inzwischen kommerziell befischt.
Vor allem Rundnasen-Grenadierfische bilden große Ansammlungen und werden von der Schleppnetzflotte in Tiefen von 700 bis 1.200 Metern erfolgreich gefangen und anschließend vermarktet. Das Fleisch des Grenadierfisches ist zwar etwas wässerig, zugleich aber recht schmackhaft. Seine Leber ist, wie fast bei allen Dorschartigen, sehr reich an Fett und Vitaminen.