Sardinen gehören zu sehr bedeutenden Speisefischen, die in großen Schwärmen im Nordatlantik vorkommen.
Allgemeines über Sardine
- Deutscher Name: Sardine (Engl.: Pilchard)
- Wissenschaftlicher Name: Sardina pilchardus
- Familie / Unterfamilie: Heringe / Alosinae
- Vorkommen: Nordatlantik, Mittelmeer
- Habitat: küstennahe Gewässer in 20 bis 60 m Tiefe
- Max. Größe / Gewicht: 30 cm / 300 g
- Max. Lebenserwartung: 15 Jahre
Lebensraum der Sardine
Die größte Population der Sardinen lebt in Nordatlantik. Darüber hinaus kommen sie (wenn auch seltener) in der Nordsee, im westlichen Teil Mittelmeers und sogar im Schwarzen Meer vor. Der bevorzugte Lebensraum der Sardine ist die Südwestküste Europas, wo sie vor allem von den Portugiesen, Spaniern und Franzosen gefangen wird.
Sardinen sind ausgesprochene Schwarmfische, die wie Nomaden in sehr großer Anzahl durch das Freiwasser in Küstennähe ziehen. Da sie Wassertemperatur von 10 bis 20 Grad bevorzugen, wandern sie im Sommer nach Norden und im Winter – nach Süden.
Interessante Fakten über Sardine
- Wissenschaftler führen den Namen dieses Fisches häufig auf die Insel Sardinien zurück, auf der früher große Sardinen-Populationen lebten.
- Das Fleisch der Sardinen ist besonders zart und fett. Im Nachgeschmack dominieren eine leichte, angenehme Bitterkeit und Säure.
- Sardinen werden industriell in großen Mengen mit Fischnetzen gefangen, wobei kleine Fischkutter eine besondere Fangmethode haben: Sie locken die Fische mit Licht, indem Scheinwerfer in der Nacht ins Wasser gerichtet werden.
- Die Art und Weise, wie Sardinen in Konserven eingelegt werden, hat zu der populären englischen Redewendung „packed like sardines“ geführt, die metaphorisch verwendet wird, um Situationen zu beschreiben, in denen Menschen oder Gegenstände zusammengepfercht sind.
Warum sind Sardinen so gesund?
Dank der gesunden Fettsäuren in ihrem Fleisch tragen die Sardinen zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei. Darüber hinaus enthält Sardine viel Vitamine und Spurenelemente, die das Immunsystem stärken und den Cholesterinspiegel im Blut senken.
Anatomische Merkmale
- Der Körper der Sardine ist sehr schlank und langgestreckt.
- Die Augen sind groß und der Unterkiefer zeigt nach vorne.
- Die Flossen sind verglichen mit anderen Heringsartigen relativ klein.
- Ihr Rücken weist eine bläuliche Farbe aus und die Bauchseite schimmert silbern.
Wie ernähren sich Sardinen?
Sardinen ernähren sich von verschiedenen Mikroorganismen, Plankton und allen Arten von Meeresvegetation. Darüber hinaus fressen sie gerne den Laich anderer Fische, sowie kleine Garnelen und Weichtiere.
Fortpflanzung der Sardine
Geschlechtsreife erreichen die Sardinen mit 2-3 Jahren. Die Laichzeit ist vom Verbreitungsgebiet abhängig und findet von März bis August statt. Sardinen laichen sowohl in unmittelbarer Küstennähe in einer Tiefe von 20-25 m als auch 100 km von der Küste entfernt. Das Ablaichen findet portionsweise und meist nachts statt. Das Weibchen legt bis zu 60.000 Eier im Freiwasser ab und die Larven schlüpfen schon nach wenigen Tagen.
Industrielle Ausbeutung
Die Sardine spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Gründung vieler Länder im Mittelmeerraum. Das heutige Kroatien, Montenegro und Serbien fischten den Fisch schon zur Zeit der Römer, was damals zu einer starken wirtschaftlichen Entwicklung der Region beitrug. Sardinen sind auch in Westeuropa sehr beliebt, insbesondere in Frankreich, das oft als „Sardinenhauptstadt“ bezeichnet wird. Sardinenkonserven aus Frankreich gelten auch heute noch als Delikatesse.
Derzeit werden Sardinen vor allem in den spanischen, portugiesischen und marokkanischen Gewässern sowie im Fernen Osten (Japanisches Meer) gefangen. Da sie schnell wachsen, wird der industrielle Fang dieser Fische das ganze Jahr durch betrieben. Die Fangmengen sind in den letzten Jahren aufgrund des Rückgangs der Gesamtpopulation allerdings deutlich zurückgegangen. Dies wird auf deren immense Ausbeutung und den fortschreitenden Klimawandel zurückgeführt.
Kulinarische Bedeutung
Auch wenn Sardinen in Dosen wahrscheinlich das am häufigsten verkaufte Fischprodukt ist, schmecken frisch gefangenen Sardine um einiges besser. Dieser Fisch hat einen vorzüglichen Geschmack, wenn man ihn frisch oder zumindest gekühlt aus dem heutigen Fang bekommen und gleich zubereiten kann. In Sizilien z.B. werden frische Sardinen mit scharfen Gewürzen gegrillt oder gebacken. In Italien werden die Fische manchmal in Wein gekocht, dann in einer Schüssel mit Olivenöl, Zitronensaft, frischem Knoblauch und Gewürzen püriert und anschließend als Brotaufstrich serviert.
Dank ihrer reichhaltigen Zusammensetzung werden Sardinen häufig in Diätmenüs verwendet. Und das trotz ihrem beeindruckenden Fettgehalts. Der Grund dafür ist der Nährwert des Fisches, der nicht nur den Hunger für lange Zeit vertreibt sondern auch eine positive Wirkung auf Verdauung und Stoffwechsel hat. Außerdem hilft es dem Nervensystem bei der Stressbewältigung, indem es den ständigen Drang beseitigt, sich den Stress wegzufressen.