Mehr als 3.000 km Meeresküste, zahlreiche Flüsse, viele Seen und dazu eine lebendige einheimische Anglerszene machen die Grande Nation auch für deutsche Hobby-Fischer sehr attraktiv.
Angeln in französischen Binnengewässern
In Europa ist Frankreich vor allem unter den Süßwasser-Anglern ein sehr beliebtes Reiseziel. Denn anders als im dicht besiedelten Deutschland ist ganz Frankreich – außerhalb Raum Paris – mit naturbelassenen Angelrevieren samt hervorragender Wasserqualität geradezu durchzogen. Generell ist Frankreich sehr dünn besiedelt, was für Angler ein Segen ist. Über 83 Fischarten gibt es in französischen Binnengewässern. Darunter sind es vor allem Hechte, Barsche, Zander, Welse, Karpfen, Forellen und zahlreiche Weißfisch-Arten, die mit Erfolg beangelt werden können.
Während die französischen Flüsse Rhone und Saon für ihren großen Welsbestand bekannt sind, gibt es in der Normandie und der Bretagne viele ausgezeichnete Salmonidengewässer mit z.T. großen Populationen von Bachforellen, Äschen und Lachsen. In Frankreichs alpinen Seen sind außerdem Renken an der Tagesordnung. Weiterhin finden Sie in ganz Frankreich neben natürlichen Gewässern künstlich angelegte Angelteiche, in denen Bachforellen, Regenbogenforellen und Saiblinge gezüchtet werden. Auch die Karpfen sind in Frankreich weit verbreitet und zwar nicht nur in wildlebender Form sondern auch als Zuchtfische in den sogenannten Carpodromen.
Angelerlaubnisse für französische Binnengewässer
In Frankreich benötigen Sie für öffentliche Binnengewässer einen Angelschein, die sogenannte „Carte de Pêche„. Diese können Sie zum Beispiel in Läden für Angelbedarf kaufen, teils auch in Gaststätten und Sportgeschäften in der Nähe von beliebten Angelplätzen. Außerdem können Sie die Karte online bestellen, zum Beispiel direkt beim französischen Angelverband „Fédération Nationale de la pêche„. Die Lizenz gilt normalerweise für eine bestimmte Region und kann je nach Angelverein auf andere Regionen ausgeweitet werden.
Speziell für Angel-Touristen gibt es in Frankreich beim Erweb des Angelscheins diverse Angebote, die wahlweise für einen Tag oder eine Woche gelten. Wenn Sie allerdings in einem privaten Angelsee fischen möchten, brauchen Sie zwar keinen Angelschein, dafür aber die Erlaubnis des Eigentümers. Häufig sind private Gewässer Teil von einem Resort, in dem Sie einen Angelurlaub buchen können.
Gewässer-Klassifikation in Frankreich
Alle französischen Binnengewässer werden in zwei Kategorien unterteilt. Zu der 1. Kategorie gehören Flüsse und Seen mit Salmoniden-Populationen. Hier dürfen Sie vom 2. Samstag im März bis zum 3. Sonntag im September fischen. Die Angelzeit beginnt eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang und endet eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang. In Gewässern der Kategorie 1 dürfen Sie eine Rute mit 2 Haken oder 3 künstliche Fliegen einsetzen.
Zu in der 2. Kategorie gehören Flüsse und Seen mit Raubfisch-, Weißfisch- und Karpfen-Populationen. Hier ist das ganzjährige Angeln möglich. In Gewässern der Kategorie 2 dürfen Sie bis zu 4 Ruten mit je 2 Haken oder 3 künstlichen Fliegen einsetzen. Die Ruten müssen in beiden Kategorien in der Nähe des Anglers aufgestellt sein. Außerdem ist in beiden Kategorien je nach örtlichen Gegebenheiten die Verwendung von Krabbenkörben, Karaffen, Flaschen und ähnlicher Ausrüstung gestattet.
Barschangeln in Frankreich
Sehr beliebt ist Frankreich das Barschangeln. Dabei ist aber nicht nur der in unseren Gewässern weit verbreitete Flussbarsch sondern vor allem der Schwarzbarsch gemeint. Dieser ist in Deutschland so gut wie unbekannt. Er ist deutlich größer und aggressiver als unserer Flussbewohner. Wenn Sie also in Frankreich angeln möchten, sollten sie auf jeden Fall mit der sogenannten Drop-Shop-Montage den Schwarzbarschen nachstellen. Sie gilt als die Angelmethode der Wahl beim Angeln dieser Spezies. Diese Technik wurde ursprünglich in den USA erfunden, wo das Fischen auf Schwarzbarsche ein echter Volkssport ist.
Meeresangeln in Frankreich
Das Meeresangeln ist in Frankreich ohne einen Angelschein das ganze Jahr über erlaubt. Es ist sowohl an der Atlantik- als auch Mittelmeer-Küste möglich, an den zahlreichen Stränden, Molen und Häfen die Rute zu schwingen. Allerdings gibt es geschützte Fischarten, deren Befischung verboten ist. Die exakten Bestimmungen erfahren Sie beim örtlichen Angelverein, in den Angelläden oder in Informationszentren für Touristen. Zu beliebten Zielfischen beim Meeresangeln in Frankreich gehören Wolfsbarsche, Seezungen, der gefleckte Seewolf, Steinbutt, verschiedene Arten von Meerbrassen sowie auch Stachelrochen und einige Hai-Arten.
Grundsätzlich dürfen Sie beim Meeresangeln bis zu 2 Haken und eine Rute verwenden. Außerdem sind Muschelgraben und Fischen mit kleinen Netzen erlaubt. Von der Küste aus dürfen Sie ohne Einschränkung fischen. Im Norden des Landes ist darüber hinaus die sogenannte Gezeitenfischerei (französisch: pêche à pied) sehr beliebt, die durch einen ausgeprägten Tidenhub sehr lukrativ sein kann. So können Sie bei Ebbe entlang der Küste spazieren und Schalentiere und Muscheln sammeln sowie auch Fische mit dem Kescher aus Lagunen fischen.