Regenbogenforelle: Alles über die schillernde Schönheit

Die Regenbogenforelle ist das am weitesten verbreitete Mitglied der großen Salmoniden-Fischfamilie. Sie kommt auf allen Kontinenten bis auf die Antarktis vor.

Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss)

Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss)

Steckbrief Regenbogenforelle

  • Name: Regenbogenforelle. Engl.: Rainbow trout
  • Wiss. Name: Oncorhynchus mykiss
  • Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes)
  • Familie: Lachsfische (Salmonidae)
  • Gattung: Pazifische Lachse
  • Verbreitung: gemäßigte Gewässer auf allen Kontinenten außer Antarktis
  • Lebensraum: kältere Flüsse, Bäche und Seen
  • Nahrung: kleine Fische, Krebstiere und Insekten
  • Verhalten: Raubfisch, es gibt zwei Formen – standortfest und anadrom
  • Maximale Größe: 100 cm
  • Maximales Gewicht: 8 kg
  • Maximales Alter: 12 Jahre
  • Körperform: langgestreckt und spindelförmig
  • Körperfarbe: dunkler Rücken mit blaugrüner oder olivgrüner Tönung, in Regenbogenfarben schimmerndes Band entlang der Seitenlinie
  • Maul: groß mit einer tiefen Maulspalte
  • Schuppen: klein und zart
  • Schuppenformel: 125-160 SL
  • Flossenformel: D 0/10-12, A 0/8-12
  • Geschlechtsreife: Weibchen mit 3-4 Jahren, Männchen ein Jahr früher
  • Laichzeit: in Europa von November bis Mai
  • Wirtschaftliche Bedeutung: Regenbogenforelle ist der meist gezüchtete Speisefisch in Deutschland, auch weltweit sehr gefragt
  • Kulinarische Qualität: weißes, zartes, würziges Fleisch mit moderatem Fettgehalt / optimal geeignet zum Kochen, Braten, Dünsten, Backen und Grillen
  • Nährwert (100 g Fisch): 103 kcal / 19,5 g Eiweiß / 2,8 g Fett
  • Angelsport: beliebter Angelfisch in freier Wildbahn und in kommerziellen Teichanlagen (Tipps fürs Angeln in Forellenteichen)
  • Gefährdung: zum Teil überfischt, doch dank Besatzfischen kaum gefährdet

Herkunft der Regenbogenforelle

Ursprünglich stammt die Regenbogenforelle aus den Süßgewässern der nordamerikanischen Pazifikküste von Alaska bis Süd-Oregon, wo sie auch heute lebt. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie in Europa, Russland, Japan, Australien, Tasmanien, Neuseeland, Afrika, Südamerika und in zahlreichen anderen Ländern auf der ganzen Welt angesiedelt und entwickelt sich seit dem prächtig, manchmal zum Leidwesen einheimischer Arten

Aufgrund ihres hervorragenden Geschmacks und des schnellen Wachstums ist die Regenbogenforelle heute ein beliebtes Objekt in den Aquakulturen rund um den Globus. Ihre Größe, Charakter und Appetit machen sie darüber hinaus zu einer begehrten Trophäe in der Sportfischerei. So ist sie in Nordamerika der absolute Lieblingsfisch (neben dem Schwarzbarsch) aller Freizeitangler und schmückt regelmäßig zahlreiche Angelzeitschriften und -Magazine.

Lebensweise der Regenbogenforelle

Im Vergleich zur Bachforelle ist die Regenbogenforelle toleranter gegenüber höheren Wassertemperaturen. In der Wildbahn halten sich die jungen Forellen in Schwärmen auf, während ausgewachsene kapitale Fische Einzelgänger sind. Je größer ist die Forelle, umso lukrativer ist ihr Versteck, aus dem sie nach Beute Ausschau hält. Meistens wählen die Fische dafür Wasserlöcher in schattigen Bereichen. Von direkter Sonnenstrahlung werden die Fische träge. Wenn die Nahrung in ihrem Habitat knapp wird, begibt sich die Regenbogenforelle auf Wanderschaft, um neue Nahrungsquellen zu finden.

Zwei Formen der Regenbogenforelle

Es gibt zwei Formen bei den Regenbogenforellen: Fische, die in Gewässern ohne Zugang zum Meer leben, und die anadrome Wanderform dieser Spezies. So wird in den USA (dem Herkunftsland der Regenbogenforellen) die ansässige Form als Regenbogenforelle (wörtlich: rainbow trout) bezeichnet und die durchziehende Form als steelhead trout (manchmal auch steelhead salmon) oder steelhead trout (salmon). Manche Wissenschaftler plädieren sogar für die Trennung diese beiden Fische in eigenständige Spezies.

Während Forellen aus den Seen ohne Meerzugang im Durchschnitt 2-3 kg Gewicht erreichen, bringt die Wanderform bis 10 kg auf die Waage. In seltenen Fällen kann die Lebenserwartung der Regenbogenforelle 11-12 Jahre erreichen. Die meisten der wildlebenden Forellen werden aber nur 6-8 Jahre alt.

Wichtige Merkmale

Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss)

Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss)

Ihren Namen erhielt die Regenbogenforelle aufgrund ihres Hauptunterscheidungsmerkmals, einem Band, der sich entlang ihrer Seitenlinie zieht. Je nach Lichteinfall schimmert es in vielen schönen Farben. Ihr Rücken ist dunkel und hat im reinen Wasser einen blaugrünen oder olivgrünen Schimmer. Wenn das Wasser allerdings Verunreinigungen hat, kann der Rücken deren Tönung annehmen wie auch die des Grundes in ihrem Lebensraum.

Auf dem Körper und den Flossen der Regenbogenforelle befinden sich zahlreiche dunkle Punkte. Oberhalb der Seitenlinie sind sie am stärksten ausgeprägt und werden zum Bauch hin immer blasser. Die Fische aus kleineren Seen sind in der Regel matter und haben weniger schwarze Punkte als die Forellen aus Flüssen und Bächen. Sie sind eher silbrig und auch ihr Band entlang der Seitenlinie ist kaum sichtbar.

Wie groß wird eine Regenbogenforelle?

In den Aquakulturen erreicht die Regenbogenforelle eine Länge von etwa 50-60 cm und ein Gewicht von 1-1,5 kg. Die anadrome Form aus der Wildbahn hingegen kann bis zu 120 cm anwachsen und dabei das Gewicht von 25 kg erreichen.

Wie ernährt sich Regenbogenforelle?

Die Regenbogenforelle ist ein Raubfisch, der sich von verschiedenen tierischen Organismen ernährt. Auf den Speiseplan einer Regenbogenforelle gehören kleine Krebstieren und Insektenlarven genauso wie die Fische. Grundsätzlich ist die Regenbogenforelle das ganze Jahr über auf Nahrungssuche, wenn auch mit unterschiedlicher Intensität.

Im Sommer spezialisiert sie sich auf allerlei beflügelten Insekten und hält sich in der Nähe der Wasseroberfläche auf. Dies wissen vor allem Fliegenfischer geschickt für sich auszunutzen, indem sie mit ihren Ruten schwingen. Im Winter gehen die Fische in die Tiefe, wo ihre Nahrung hauptsächlich aus Bodenorganismen, Weichtieren und Insektenlarven besteht.

Fortpflanzung der Regenbogenforellen

Die Geschlechtsreife tritt bei den Weibchen der Regenbogenforelle im 3. bis 4. Lebensjahr ein, bei den Männchen ein Jahr früher. Das Laichen findet unter natürlichen Bedingungen in ihrem ursprünglichen Lebensraum, den USA, von März bis April, in Europa von Dezember bis Mai statt. Wichtige Voraussetzung dafür ist 6 bis 7 °C warmes Wasser. Gelaicht wird in flachen Uferabschnitten mit schneller Strömung und felsigem oder kiesigem Grund. Die Fruchtbarkeit liegt bei 1600-2000 Eiern pro 1 kg Fischgewicht.

Das Weibchen gräbt mithilfe ihrer Schwanzflosse Laichgrube und legt dort ihre Eier ab. Nachdem das Männchen die Eier befruchtet hat, deckt das Weibchen diese mit Sand oder Kies wieder zu. Die Entwicklung der Eier dauert je nach Wassertemperatur bis zu 1,5 – 2 Monaten. Nach dem Schlüpfen zerren die Jungfische relativ lange Zeit von ihrem Dottersacks und beginnen erst nach 1-2 Wochen, sich selbstständig vom Zooplankton und kleinen Krustentieren zu ernähren.

Zucht der Regenbogenforelle

Fischzuchtmengen in deutschen Aquakulturen

Fischzuchtmengen in deutschen Aquakulturen

Mehrere Jahrzehnte selektiver Zucht in vielen Ländern rund um die Welt haben bei der Regenbogenforelle zu Formen geführt, die die schnellstmögliche Gewichtszunahme ermöglichen. So hat die Regenbogenforelle eine deutlich höhere Wachstumsrate als die Bachforelle. Typische Größen sind 50-90 cm Länge und 1 bis 2 kg, selten bis zu 5 kg Gewicht. Ihr Fleisch ist sehr zart, schmackhaft und kann je nach Futter weiß, rosa oder rot sein. In Deutschland ist die Regenbogenforelle der am meisten gezüchtete Fisch in den Aquakulturen.

Sehr beliebter Speisefisch

Aus Regenbogenforelle lassen sich eine Vielzahl von Gerichten zubereiten. Sie kann geräuchert, gebraten, gedünst, im Ofen gebacken, gegrillt, als Suppe gekocht und in Salaten verwendet werden. Weiterhin ist der gesalzene Forellenkaviar eine Delikatesse, der dem klassischen roten Kaviar der Lachsfische in nichts nachsteht. Darüber hinaus erfordert das Säubern und Ausnehmen der Fische nur ein Minimum an Zeit. Da ihr Fleisch nicht nur fest, sondern auch etwas bröckelig ist, lassen sich die meisten Gräten schnell und praktisch entfernen.