Mit 200 cm Durchschnitts-Körperlänge ist Beluga-Stör der größte Süßwasserfisch in Europa. Er kann über 100 Jahre alt werden.
Allgemeines über Beluga-Stör
- Deutscher Name: Beluga-Stör (Europäischer Hausen). Engl.: Beluga
- Wissenschaftlicher Name: Huso huso
- Familie / Unterfamilie: Störartige / Störe
- Vorkommen: Schwarzes Meer und Kaspisches Meer
- Habitat: Freies Wasser bis zu 170 m Tiefe
- Max. Größe / Gewicht: 4 m / 1.500 kg
- Gefährdung: sehr stark gefährdet
Herkunft des Beluga-Störs
Der Beluga-Stör gehört mit seinem über 5 Meter langen Körper zu den größten Süßwasserfischen überhaupt. Es gibt in Russland dokumentierte Berichte von im 18 und 19 Jahrhundert gefangenen Belugas, die über 1,5 Tonnen schwer und über 4 Meter groß waren.
Innerhalb der letzten 100 Jahre ist die Population des Beluga-Störs sehr stark zurückgegangen. Während diese Kolosse Anfang des 19 Jahrhunderts noch in Adria hausten, sind sie inzwischen fast ausschließlich im Schwarzen und Kaspischen Meer anzutreffen. Sie leben überwiegend in bis zu 170 Metern großen Tiefen.
Lebensweise des Belugas
Der Beluga bevorzugt warme Gewässer. Ausgewachsene Fische sind typische Einzelgänger und verbringen die meiste Zeit ihres Lebens an tiefen Stellen auf dem Gewässergrund mit starker Unterwasserströmung, wo sie ständig auf der Suche nach Nahrung sind. Nur zum Laichen versammeln sich die Fische in Gruppen.
Mit Beginn der kalten Jahreszeit ziehen sich Beluga-Störe in tiefe Löcher zurück, verlangsame ihren Stoffwechsel allmählich und halten anschließend Winterschlaf. Während dieser Zeit ist der Körper der Fische mit einer dicken Schleimschicht überzogen und schütz sie vor äußeren Einflüssen.
Anatomische Merkmale
- Der Körper dieser Art ist wie bei den meisten Stören lang und schlank.
- Die Schnauze ist kurz und die Mundspalte sehr breit. Die Unterlippe ist mittig geteilt.
- Auf seinem Rücken trägt der Beluga 10 bis 17 Rückenschilder.
- Er hat 37 bis 53 dachziegelartig gestellten Seitenschilder und 9 bis 14 Bauchschilder.
- Wie bei allen Stören ist auch beim Belugastör die Schwanzflosse asymmetrisch – der obere Teil ist länger als der untere.
- Der Europäische Hausen hat eine dunkelgraue bis braune Körperfärbung und einen hellen Bauch.
Wie ernährt sich Beluga-Stör?
Anders als die meisten Störarten weisen Beluga-Störe aktives Raubfisch-Verhalten auf. Bereits im jungen Alter ernähren sie sich von Fischen und jagen mit zunehmenden Alter bevorzugt Heringe aber auch Karpfen, Zander und Grundeln. Gelegentlich verspeisen sie auch eigene Artgenossen.
Neben Fischen kann Beluga-Stör auch verschiedene Weichtiere, Wasservögel und sogar Robbenbabys verschlingen, wenn er denn die entsprechende Größe erreicht. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Wanderungen der Beluga-Störe mit Wanderungen ihrer Beutetiere zusammenhängen.
Fortpflanzung des Belugas-Störs
Die Geschlechtsreife erreichen männliche Belugas erst mit 13-15 Jahren, Weibchen noch später – mit 16-18 Jahren. Bemerkenswert ist, dass diese Art nur alle 2-4 Jahre zum Laichen aufbrechen. Anders als bei anderen Störarten findet beim Europäischen Hausen der Laichvorgang nicht im Spätfrühling sondern am Anfang des Frühlings statt. Das Weibchen legt bis zu 7 Mio. Eier direkt in der Strömung bevorzugt an Sand- oder Kiesbänken. Die Larven schlüpfen nach ca. 10 Tagen und driften mit der Strömung ins Meer zurück.
Beluga in Aquakulturen
In Europa wird dieser Stör zwecks Gewinnung von Beluga-Kaviar in Aquakulturen gezüchtet. In den Teichanlagen gibt es sowohl reinrassige Belugas als auch hybride Formen. Ihre Haltung ist verhältnismäßig einfach, setzt allerdfings große Bodenfläche voraus. Dennoch ist die Aufzucht von Belugas sehr kostspielig, denn es dauert 15 bis 20 Jahren, bis sich die Fische fortpflanzen und laichen.
Kulinarische Qualitäten
Beluga wird frisch, gefroren, in Dosen und sogar als Stockfisch verkauft. Beluga-Fleisch und insbesondere Beluga-Kaviar gelten als Delikatesse. Während Kaviar 15 % Fett enthält, beträgt der Fettanteil im Filet nur 7 %. Das Fleisch des Belugas kann geräuchert, gegrillt, gebraten und im Ofen gebacken werden. Es ist reich an leicht verdaulichen Proteinen, Mineralien und zahlreichen Vitaminen.
Besonders gefährdete Art
Belugastör war der Inbegriff unermesslicher Naturschätze des Zaren-Russlands und wurde wegen seines sehr schmackhaften Kaviars in riesigen Mengen befischt und exportiert. Heute gehört er zu den vom Aussterben sehr stark bedrohten Arten. Sein Fang ist in allen Ländern der Welt entweder komplett verboten oder stark eingeschränkt. Meist darf er nur mit Sondergenehmigung und nur zu wissenschaftlichen Forschungszwecken gefangen werden.