Barramundi: Alle Informationen zum schmackhaften Fisch

In Australien ist der Barramundi ein inoffizielles Wappentier. Auch in anderen indopazifischen Regionen ist er sehr beliebt und wird in großen Mengen gezüchtet.

Barramundi

Barramundi

Steckbrief Barramundi

  • Name: Barramundi. Engl.: Barramundi
  • Wiss. Name: Lates calcarifer
  • Ordnung: Carangiformes
  • Familie: Riesenbarsche (Latidae)
  • Gattung: Lates
  • Verbreitung: Küstengewässer Indo-Westpazifiks
  • Lebensraum: Lagunen, Flussmündungen, Mangroven
  • Nahrung: Fische, Mollusken, diverse Krebstiere
  • Natürliche Feinde: Haifische und Alligatoren
  • Verhalten: Raubfisch, bildet Gruppen
  • Gefahr für Mensch: ungefährlich
  • Maximale Größe: 200 cm
  • Maximales Gewicht: 60 kg
  • Maximales Alter: 35 Jahre
  • Körperform: massiv, hochrückig, seitlich etwas abgeflacht
  • Körperfarbe: dunkelgrauer Rücken, silbrige Flanken
  • Maul: sehr groß und unterständig
  • Schuppen: groß und glatt
  • Flossenformel: D XII-XI/10-11, A III/7-8
  • Geschlechtsreife: mit 3-5 Jahren
  • Laichzeit: Mai – August
  • Wirtschaftliche Bedeutung: schnellwachsender Zuchtfisch mit großer wirtschaftlicher Bedeutung im indopazifischen Raum
  • Kulinarische Qualität: sehr geschätzter Speisefisch mit weißem, zarten und strukturiertem Fleisch, optimal geeignet zum Braten, Dünsten, Backen und Grillen
  • Nährwert (100 g Fisch): 96 kcal / 20 g Eiweiß / 1,8 g Fett
  • Angelsport: sehr beliebter Zielfisch mit starker Wehrkraft (Tipps fürs Barramundi-Angeln)
  • Aquarium: nur für große, öffentliche Aquarien geeignet
  • Gefährdung: von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft

Herkunft und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet des Barramundi erstreckt sich auf Küstengewässer, Seen und Flüsse in Nordaustralien, Papua-Neuguinea, Taiwan und Südjapan. Diese Spezies zeichnet sich durch ihre Verträglichkeit aus. Der Barramundi fühlt sich sowohl im Salz- als auch im Süßwasser wohl und kommt in Flüssen, Flussmündungen und Lagunen vor. Er ist ein typischer Raubfisch mit benthischer Lebensweise, der an warmes Wasser (18-28 °C) angewiesen ist.

In Australien gilt der Baramundi als eines der nationalen Symbole. Die Aborigines fangen ihn mit aus Rebe geflochtenen Fallen und bereiten äußerst schmackhafte Gerichte direkt am Lagerfeuer zu. Zugleich ist der Barramundi ein sehr beliebter Zielfisch unzähliger einheimischer Angler und Angeltouristen. Darüber hinaus wird er inzwischen weltweit gezüchtet und gilt als schnell wachsend und überaus wohlschmeckend.

Lebensweise des Barramundi

Barramundi

Barramundi

Während Larven und Jungfische des Barramundi sich im Brackwasser der Mangroven-Sümpfe tummeln, halten sich ältere Fische in Lagunen und Flussmündungen auf. Dabei bevorzugen sie Deckung hinter Baumstämmen, üppiger Vegetation und anderen Unterwasserhindernissen, wo sie auf Lauer liegen und sich jeden Beutefisch schnappen, dass sie zu sehen bekommen oder mit ihrem Seitenlinienorgan erspüren.

Barramundis gelten als aggressiv aber nicht besonders ausdauernd. Bei einem Angriff beschleunigen sie mit ihrer kräftigen Schwanzflosse und versuchen gleich beim ersten Anlauf sich die Beute zu schnappen. Für eine Verfolgung auf langer Strecke fehlt ihnen schlicht die Motivation und Ausdauer. In ihrem Habitat stehen sie fast an der Spitze der Nahrungskette und müssen sich nur vor Haien und Alligatoren in Acht nehmen.

Wichtige Merkmale

Der Barramundi hat einen hochrückigen, seitlich abgeflachten Körper mit einem leicht konkaven Kopfprofil. Sein Maul ist sehr breit und die Maulspalte reicht bis hinter das Auge. Die Körperfarbe variiert je nach Alter und Umgebung. Junge Fische sind oft silberfarben mit dunklen Streifen oder Flecken. Mit zunehmendem Alter entwickeln sie eine dunklere Farbe mit grünlich oder bräunlich schimmerndem Rücken.

Der Barramundi hat im Verhältnis zur Körpergröße recht kleine Augen, die auffällig rot sind. Seine Schuppen sind hingegen sehr groß. In Aborigine-Sprache bedeutet Barramundi schlicht „der Fisch mit den großen Schuppen“. Seine Rückenflosse ist geteilt, wobei der vordere Teil stachelig ist. Die Bauchflossen sind kurz, die Schwanzflosse ist leicht gegabelt. Alle Flossen sind braun gefärbt.

Wie groß wird ein Barramundi?

Wild lebende Barramundis können in ihren natürlichen Lebensräumen Größen von 1,5 bis 2 m und das Gewicht von bis zu 60 kg erreichen. In Aquakulturen gezüchtete Fische werden in der Regel deutlich kleiner, abhängig von den Zuchtbedingungen und Marktanforderungen.

Wie ernährt sich Barramundi?

Barramundi

Barramundi

Der Barramundi ist ein Raubfisch und ernährt sich von kleinen Fischen, diversen Mollusken und Krebstieren. Auch Larven, verschiedene Insekten und Würmer verschmäht er nicht. Der Fisch versteckt sich geschickt im Wurzelwerk von Bäumen und Unterwasserpflanzen, wartet auf Beutefische und greift bei jeder Gelegenheit blitzschnell an. Jungtiere fressen vor allem Insekten und Fischeier.

Fortpflanzung des Barramundi

Der Barramundi gehört zu der sogenannten katadromen Fischen. Das bedeutet, dass er zum Laichen aus den Flüssen in salziges Meerwasser wandert. Auch Brackwasser der Flussmündungen nutzen die Fische zur Fortpflanzung und sammeln sich dort in großen Mengen zusammen. Interessant ist, dass alle Barramundis als Männchen geboren werden, wovon die Hälfte sich im Laufe des Lebens zu Weibchen entwickelt.

Weibliche Barramundi sind in der Lage, eine sehr große Anzahl von Eiern zu produzieren. Die Schätzungen gehen hierbei von bis zu 2,3 Millionen Eiern pro kg Körpergewicht aus. Die Larven verbleiben zuerst in den Mangrovensümpfen, die nach dem Monsunregen überall entstehen und den jungen Barramundis ideale Lebensbedingungen mit üppigem Nahrungsangebot in Form von unzähligen Insekten bieten.

Kulinarische Bedeutung

Barramundi

Barramundi

Barramundis gehören zu sehr schmackhaften und wertvollen Speisefischen, die in kommerziellen Aquakulturen rund um den Globus gezüchtet werden. Der Fisch wird frisch und gefroren verkauft und kann gedünstet, gebraten, gegrillt und gebacken werden. Im indopazifischen Raum, vor allem in Thailand, Indonesien und Australien, zählt er zu den beliebtesten Speisefischen und hat erhebliche wirtschaftliche Bedeutung.

Auch in Deutschland gibt Fischzuchtbetriebe, die sich auf Barramundis spezialisiert und feste Vertriebskanäle etabliert haben. Hierzulande setzt man auf ressourcenschonende Wassernutzung und CO2 neutrale Aufzucht. Das weiße und zarte Fleisch des Barramundi hat einen ausgezeichneten Geschmack, delikates Aroma und eine dichte Konsistenz. Es verträgt jede Wärmebehandlung, ohne seine Struktur zu verlieren.


Quellenhinweise