Goldene Mahseer gehören zu den größten Karpfenfischen des indischen Subkontinents, sie werden bis zu 2,7 m lang und sind stark bedroht.

Golden Mahseer. Bild: Derek Dsouza, Golden mahseer, CC BY 3.0
Steckbrief Goldener Mahseer
- Name: Goldener Mahseer. Engl.: Golden Mahseer
- Wiss. Name: Tor putitora
- Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
- Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
- Gattung: Tor
- Verbreitung: Asien, Ausläufe des Himalaya
- Lebensraum: Gebirgsflüsse und Bäche, z.T. Stauseen
- Nahrung: Allesfresser
- Verhalten: Raubfisch, Einzelgänger
- Maximale Größe: 275 cm
- Maximales Gewicht: 54 kg
- Maximales Alter: noch keine sicheren Erkenntnisse
- Körperform: spindelförmig und massiv
- Körperfarbe: silbrig-braun mit goldenem Schimmer
- Maul: groß und leicht unterständig
- Schuppen: sehr groß
- Flossenformel: D IV/8, A II/5
- Geschlechtsreife: mit 4-6 Jahren
- Laichzeit: April – Juni
- Angelsport: sehr beliebter Zielfisch in Himalaya-Region
- Aquarium: beliebter und robuster Aquarienfisch, kann auch im Gartenteich gehalten werden
- Gefährdung: akut bedroht durch Überfischung und Lebensraumverlust
Herkunft und Lebensraum
Der Goldene Mahseer gehört zur artenreichen Familie der Karpfenfische und ist ein allesfressender Raubfisch, der in schnell fließenden Gewässern Asiens vorkommt. Sein natürlicher Lebensraum erstreckt sich über die Ausläufer des Himalaya, insbesondere das Ganges-Brahmaputra-Meghna-Becken. Er besiedelt große und kleine Gebirgsflüsse mit felsigen und steinigen Böden und liebt starke Strömung.
Besonders große Populationen von Mahseern gibt es in Indien. In einigen Regionen des Subkontinents gelten sie sogar als heilige Tiere. Sie werden in Tempeln als Teichfische gehalten und sind dort genauso beliebt wie Koi-Kaprpfen bei uns. Pilger können sie z.T. füttern und anfassen. Auch in Pakistan, Afghanistan, Nepal und Bangladesch gibt es Mahseer. Neben den Flüssen und Bächen bewohnt diese Fische auch manche Stauseen, wo er künstlich eingesiedet wurden.
Lebensweise der Goldenen Mahseer
Goldene Mahseer halten sich am liebsten in Stromschnellen auf, wo nur kraftstrotzende Fische auf Dauer jagen und überleben können. Entsprechend kräftig und ausdauernd sind diese Räuber. Sie bewohnen in Indien ähnliche ökologischen Nischen, die in Europa von Forellen und anderen Salmoniden besetzt sind.
Wichtige Merkmale
Der Goldene Mahseer ist eine sehr beeindruckende Erscheinung: Sein masdiver und zugleich schlanker Körper weist eine silbrig-braune Färbung mit einem goldener Schimmer auf. Oftmals sind seine Flanken mit dunklen Streifen überzogen. Der Fisch ist sehr kräftig gebaut, wobei Mahseer aus dem Norden des indischen Subkontinents einen deutlich schlanken und länglichen Körper aufweisen, als Fische aus Südindien, die viel gedrungener sind.
Die Schnauze des Mahseers ist groß und leicht unterständig. Außerdem zeichnet sich der Fisch durch seine dicken und kräftigen Lippen mit relativ langen Barteln aus. Auch Flossen sind groß und kräftig, wobei Rücken- und Schwanzflossen besonders herausragen. Der Geschlechtsunterschied zwischen männlichen und weiblichen Mahseern ist nicht sehr ausgeprägt. Die Männchen habe eine etwas längere Schnauze und größere Flossen.
Wie groß wird ein Goldener Mahseer?
Der Goldene Mahseer wird im Durchschnitt zwischen 90 und 120 cm groß. Ältere Fische, die es geschafft haben, solange zu überleben, können bis zu 275 cm groß und 54 kg schwer werden.
Wie ernährt sich Goldener Mahseer?
Der Goldene Mahseer ist ein Allesfresser und hat eine vielfältige Ernährung. Zu seiner Lieblingsbeute gehören hauptsächlich Fische, aber auch Insektenlarven, Krebstiere und verschiedene Weichtiere. Darüber hinaus ernährt er sich von Wasserpflanzen. Als räuberische Art spielt er eine wichtige Rolle in der aquatischen Nahrungskette in seinem Lebensraum.
Fortpflanzung der Goldenen Mahseer
Die Fortpflanzung des Goldenen Mahseers ist eng mit der klimatischen Dynamik des Monsunregens verbunden. Sobald die erwachsenen Fische die Geschlechtsreife erreichen, wandern sie flussaufwärts zu ihren Laichplätzen. Dies geschieht in der Regel während der Monsunzeit, wenn starke Regenfälle den Wasserstand in den Flüssen erhöhen. Die Laichplätze des Goldenen Mahseers sind oft flache Bereiche mit Kies- oder Schotterboden. Das Weibchen legt 6.000 – 10.000 Eier pro kg Gewicht.
Die Eier des Goldenen Mahseers haben eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber den turbulenten Bedingungen der fließenden Gewässer. Sie benötigen eine konstante Strömung, um mit frischem Sauerstoff versorgt zu werden. Nach einer Inkubationszeit von zwei bis drei Wochen schlüpfen die Larven. Diese ernähren sich von kleinen planktonischen Organismen. Mit zunehmendem Alter fangen sie langsam an, Insektenlarven und kleine Fische zu jagen.
Angeln auf Goldenen Mahseer
Goldener Mahseer ist der bekannteste Angelfisch in Indien sowie auch im gesamten Himalaya-Gebiet. Da er starke Strömung liebt, wird er meist innerhalb von Stromschnellen gefangen. Das bedeutet wiederum, dass sich der Angler nicht nur auf seine unbändige Kraft sondern auch auf die Strömung vorbereiten muss. Das setzt wiederum die Bereitschaft von null auf hundert einem brutalen Drill ausgesetzt zu werden, sowie auch sehr robuste Ausrüstung voraus. Diesen Kriterien würde z.B. unsere Hechtruten standhalten.
Neben der Ausrüstung ist natürlich auch die Wahl des Köders ebenfalls wichtig beim Angeln auf Mahseer. So kann er sowohl mit natürlichen Ködern wie z.B. Fische, Würmer und Insekten als auch mit Kunstködern wie z.B. Blinker und Wobbler gefangen werden. Die besten Angelstellen sind felsige Strukturen in Bereichen mit beschleunigter Strömung. Beim Angeln sollte man sich ruhig und unauffällig verhalten und präzise Würfe ausführen. Beim Biss folgt sofort ein harter Anschlag. Leider gehen kapitaler Räuber in den meisten Fällen im Drill verloren.