Der Taimen: Gigant aus Sibirien im Fischportrait

Der russische Huchen ist der größte Salmonide der Welt: Er kann über 1,8 Meter lang und bis 60 kg schwer werden.

Steckbrief Taimen

Taimen

Taimen

  • Deutscher Name: Taimen (Engl.: Siberian salmon)
  • Wiss. Name: Hucho taimen
  • Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes)
  • Familie: Lachsfische (Salmonidae)
  • Gattung: Äschen (Thymallus)
  • Verbreitung: Sibirien
  • Lebensraum: schnell fließende Flüsse
  • Nahrung: Fische, kleine Säugetiere und Vögel
  • Verhalten: Raubfisch, Einzelgänger
  • Maximale Größe: 180 cm
  • Maximales Gewicht: 60 kg
  • Maximales Alter: 40 Jahre
  • Körperform: torpedoförmig, fast rund im Querschnitt
  • Körperfarbe: dunkler graubrauner Rücken, silbrige kupferfarbene Flanken, mit kleinen dunklen Punkten gesprenkelt
  • Maul: sehr groß, bis hinter die Augen gespalten
  • Schuppen: klein und glatt
  • Schuppenformel: 190-242 SL
  • Flossenformel: D III-V 9-12; А III-IV (7) 8-10; Р I 14-16; V I 9-10
  • Geschlechtsreife: mit 4-5 Jahren
  • Laichzeit: im April-Mai
  • Wirtschaftliche Bedeutung: als Speisefisch aufgrund der Seltenheit wenig bedeutend, als Zielfisch beim Angelsport sehr beliebt
  • Kulinarische Qualität: saftiges und zartes Fleisch in blassrosa Farbe
  • Nährwert (100 g Fisch): 119 kcal / 18,9 g Eiweiß / 4,8 g Fett
  • Angelsport: beliebter Angelfisch in Sibirien, dem auch viele betuchte ausländische Touristen nachstellen
  • Gefährdung: durch Klimawandel und Umweltverschmutzungen z.T. stark gefährdet

Lebensraum des Taimens

Taimen kommt in den unzähligen Flusssystemen Sibiriens vor, wenn auch die Gesamtpopulation dieser Salmoniden-Art gefährdet ist. Sein natürliches Habitat umfasst so in etwa eine Fläche, die 20-mal größer als Deutschland ist. Selbst in Anbetracht der fortschreitenden industriellen Ausbeutung Sibiriens, dürfen die Taimen-Bestände in Russland immer noch beachtlich sein.

Taimens gelten als eine besonders kräftige Fischspezies. Kein Wunder, da sie sich in den stark strömenden sibirischen Flüssen auf der Suche nach Beute lange Strecken hinlegen müssen. Die Fische bewohnt Fließgewässer mit sauberem Wasser und ausreichend Sauerstoff.

Lebensweise und Jagdverhalten

Der Taimen ist eine standorttreue Art, die sich bevorzugt dauerhaft in einem Revier aufhält. Im Sommer patrouilliert er sein Territorium, das aus kleineren Flüssen besteht. Diese Flüsse können fürs menschliche Auge klein, grau und unscheinbar erscheinen, ohne dass man ihnen zutraut, solche Kolosse wie Taimens zu beherbergen. Doch der Schein trügt. Aufgrund der unendlichen sibischen Weiten, wo die Fische selten Menschen begegnen, haben sie keine Hemmung kleinere Flüsse zu patrouillieren. Im Gegenteil, dort können sie ihre Beute schneller in Bedrängnis bringen und erbeuten.

Tagsüber sucht der Taimen schattige Bereiche auf und bei der Dämmerung begibt er sich an die Stellen mit schneller Strömung. Frühmorgens, sobald die Sonne aufgeht, jagt der Taimen nach kleinen Fischen, indem er diese mit Schwanzschlägen betäubt. Russische Angler berichten, dass man das Jagen von Taimen noch auf lange Distanz hören kann. Im Winter zieht sich der Koloss auf den Grund von großen sibirischen Strömen und Seen zurück.

Wichtige Merkmale

  • Der Taimen besitzt einen lang gestreckten bräunlich-grau gefärbten Körper.
  • Sein Rücken und seine Flanken sind mit kleinen, dunklen und unregelmäßig angeordneten Punkten besetzt.
  • Sein Maul ist sehr groß und bis hinter die Augen gespalten.
  • Die Schuppen des Taimens sind im Vergleich zu anderen Salmoniden verhältnismäßig klein.

Wie ernährt sich der Taimen?

Taimen

Taimen

Der Taimen ernährt sich praktisch das ganze Jahr über, nur während der Laichzeit macht er eine Pause. Nach dem Laichen sind die Fische besonders aktiv und fressen viel. Dies dauert jedoch nicht lange und mit dem Einsetzen der Sommerhitze folgt eine Periode der Inaktivität. Danach fangen die Fische wieder an, sich den Winterspeck anzufressen. Dank dieser Fettschicht können sie die Kälteperiode überleben, wenn das Nahrungsangebot knapp ist.

Je nach Beschaffenheit des Gewässers besteht die Nahrung des Taimen aus kleinen Fischarten wie z.B. Felchen, Karpfen und Äschen. Junge Taimen ernähren sich sowohl von wirbellosen Tieren als auch von Insekten. Allmählich beginnen heranwachsende Taimens, die Fischbrut anderer Arten zu erbeuten und ab einem Alter von 3 Jahren jagen und fressen sie fast ausschließlich Fische. Kapitale Taimens schnappen sich gelegentlich auch kleine Säugetiere und Vögel.

Fortpflanzung des Taimen

Die Taimens werden mit 4-5 Jahren geschlechtsreif. Mit Beginn des Frühjahrs wandern die Fische flussaufwärts in kleinere Nebenflüsse mit schneller Strömung, wo sie ihre Eier ablegen. Im Allgemeinen schwimmen die Weibchen mit je einem Männchen zum Laichen, es wurden allerdings Weibchen beobachtet, die von 2 oder 3 Männchen begleitet wurden. Am geeigneten Ort angekommen bereitet das Weibchen meterlange Schneise im Boden und legt die Eier darein, die sofort durch Männchen befruchtet werden.

Nach dem Ablaichen bleiben die Tiere noch etwa 3 Wochen am Laichplatz, um ihren Nachwuchs zu schützen. In der Regel laichen die Taimens jedes Jahr, mit Ausnahme von Fischen, die in kälteren Gewässern leben. Diese laichen jedes zweite Jahr. Die Eier des Taimens sind relativ groß und haben etwa 0,6 cm im Durchmesser. Es dauert im Durchschnitt einen Monat, bis die Jungfische schlüpfen. Die Larven bleiben 2 Wochen lang in ihren Verstecken und schwimmen anschließend davon.

Natürliche Fressfeinde

Junge Taimens werden sowohl von anderen Raubfischarten als auch von ihrer eigenen Spezies gejagt. Die einzigen natürlichen Fressfeinde des Taimen in freier Wildbahn sind die Bären, in deren Fänge die Fische geraten, wenn sie zum Laichen wandern und dabei sehr große Entfernungen zurück legen müssen. Doch der Hauptfeind des Taimen ist und bleibt der Mensch in Form von Wilderern, die dem Bestand dieses Fisches Jahr für Jahr enormen Schaden zufügen.

Angeln auf Taimen in Russland

Taimen

Taimen

Taimens gelten als eine besonders kräftige Salmoniden-Art. Zahlreiche russische wie auch ausländische Angler versuchen diesem Fisch in den unendlichen Weiten Sibiriens nachzustellen. Meist werden dabei entweder Spinnfischen- oder Fliegenfischen-Technik angewendet.

Je unscheinbarer der Fluss desto größer sind die Taimens, so einen Eindruck bekommt man nach dem Anschauen von zahlreichen Videos, in denen es ums Taimen-Angeln in Russland geht. Da kapitale Taimen-Fänge selbst im größten Land der Welt sehr selten sind, wollen sich die Angler oft eine aufwendige Fotosession mit dem Koloss auf keinen Fall entgehen lassen zum Leidwesen der Fische.