Alligatorhecht: Alle Infos zum ungewöhnlichen Fisch

Er sieht wie ein Hecht mit Alligator-Schnauze aus und ist ein erbarmungsloses Raubtier. Sein natürliches Habitat liegt im Stromsystem des Mississippi River.

Steckbrief Alligatorhecht

Alligatorhecht

Alligatorhecht

  • Name: Alligatorhecht (auch Kaimanfisch genannt) Engl.: Alligator gar
  • Wiss. Name: Atractosteus spatula
  • Ordnung: Lepisosteiformes
  • Familie: Knochenhechte (Lepisosteidae)
  • Gattung: Atractosteus
  • Verbreitung: Südwesten Nordamerikas
  • Lebensraum: Stromsystem des Mississippi River
  • Nahrung: Fische, kleine Säugetiere, Wasservögel, Krabben
  • Verhalten: Raubfisch, Einzelgänger
  • Maximale Größe: 3 m
  • Maximales Gewicht: 140 kg
  • Maximales Alter: 50 Jahre
  • Körperform: sehr langgestreckt und pfeilförmig
  • Körperfarbe: olivgrüner Rücken, silberne Flanken
  • Maul: mittelgroß, sehr spitz
  • Schuppen: sehr groß und rautenförmig
  • Geschlechtsreife: Männchen mit 6, Weibchen mit 11 Jahren
  • Laichzeit: im Frühjahr
  • Wirtschaftliche Bedeutung: als Speisefisch unbedeutend, als Angelfisch sehr beliebt
  • Kulinarische Qualität: trockenes und wenig schmackhaftes Fleisch
  • Angelsport: wird mit einer robusten Posenrute und Naturköder gefangen
  • Aquarium: kann nur in großen, öffentlichen Aquarien gehalten werden
  • Gefährdung: durch Verschmutzung des Lebensraumes z.T. stark gefährdet

Lebensraum des Alligatorhechtes

Alligatorhecht ist eine anpassungsfähige Fischart, die im Südwesten Nordamerika im Flusssystem des Mississippi sowie im Brackwasser dessen Mündung vorkommt. Der Alligatorhecht zählt zu den größten Süßwasser-Raubfischarten und kann bis zu 3 m groß und 140 kg schwer werden. Seine Leberwartung ist auch ungewöhnlich groß – weibliche Tiere können über 50 Jahre alt werden.

Bemerkenswert ist die Schwimmblase dieser Spezies, die eine lungenähnliche Funktion aufweist. Dadurch können die Fische quasi direkt die Luft aus der Atmosphäre einatmen, was ihnen einen enormen evolutionären Vorteil verschafft. So können Alligatorhechte selbst dann noch überleben, wenn das Gewässer fast komplett austrocknet und alle anderen Fische verenden.

Interessante Fakten über Alligatorhecht

Alligatorhecht

Alligatorhecht

  • Alligatorhechte wachsen ausgesprochen langsam. Während Männchen mit 6 Jahren fortpflanzungsfähig werden, erreichen die Weibchen erst mit  10-12 Jahre Geschlechtsreife.
  • Die Schuppen der Alligatorhechte haben eine rautenförmige Form und sind durch eine harte Schmelzschicht verstärkt. Den Indianern Nordamerikas dienten sie als Pfeilspitzen. Darüber hinaus lassen sich die Schuppen zu Schmuck verarbeiten, der einen sehr attraktiven schimmernden Perlmutt zur Geltung bringt.
  • Zahlreiche Gewässer in Nordamerika verzeichnen in den letzten Jahrzehnten die Abnahme der Alligatorhecht-Populationen. Viele Biologen machen den asiatischen Karpfen dafür verantwortlich, der künstlich ausgesetzt wurde und sich zu einer invasiven Art entwickelt hat.

Wichtige Merkmale

Der Alligatorhecht hat seinen Namen dank dem torpedoförmigen, schlanken Hecht-Körper und der alligatorähnlichen Schnauze bekommen. Letztere wird durch einen mit sehr vielen Zähnen versehenen Kiefer gebildet. Wobei die Zähne im Oberkiefer ähnlich den Alligatoren eine Doppelreihe bilden.

Der Rücken des Alligatorhechts ist gleichmäßig olivgrün gefärbt, die Seiten sind silberglänzend und mit Fleckenmuster versehen. Die Rückenflosse ist wie bei den echten Hechten sehr weit nach hinten verlagert und knüpft fast schon an die Schwanzflosse an.

Wie ernährt sich Alligatorhecht?

Alligatorhecht

Alligatorhecht

Alligatorhechte sind Raubfische, die als Jagdrevier ruhige und verkraute Gewässerstellen bevorzugen. Ähnlich unseren Hechten legen sie sich in strömungsruhigen Bereichen auf Lauer und schnappen sich alles, was in ihr Blickfeld kommt. Dabei beschleunigen sie blitzschnell aus dem Hinterhalt und packen mit ihrem Maul seitlich die Beute. Auf ihren Speiseplan gehören neben den Fischen auch Sumpfschildkröten, Wasservögeln, Krabben und sogar kleinen Säugetiere.

Fortpflanzung des Alligatorhechtes

In ihrem natürlichen Habitat – dem Flusseinzugsgebiet von Mississippi – laichen die Alligatorhechte im Frühjahr und zwar sehr nah am Ufer. Die vom Rogner abgelaichten 120.000 bis 140.00 Eier werden von allen anwesenden Milchnern gemeinsam besamt. Die Eier sind mit klebriger Substanz überzogen und haften an jeder Oberfläche, mit der sie als erstes in Kontakt kommen. Daran bleiben sie auch kleben bis sie schlüpfen.

Angeln auf Alligatorhecht

Alligatorhecht (Atractosteus spatula)

Alligatorhecht (Atractosteus spatula)

In Nordamerika werden Alligatorhechte sowohl von den Einheimischen als auch durch die Touristen sehr gerne beangelt. Um den Koloss an den Haken zu bekommen, ist es wichtig, seine Anatomie und sein Verhalten zu kennen. Dadurch, dass der Fisch z.B. immer wieder an die Oberfläche aufsteigt, um mit seiner Schnauze die Luft direkt aufzunehmen, wird er beim sogenannten Bowfishing gefangen, also mit Pfeil & Bogen beschossen.

Der Einsatz der Bowfishing-Methode bim Nachstellen von Alligatorhechten ist allerdings selbst in den USA sehr umstritten. Wesentlich schonender kann der dieser Fisch mit Pose und Köderfisch beangelt werden. Wichtig ist dabei auf robuste Ausrüstung zu setzen und für ein beißfestes Vorfach zu sorgen, sonst trennt der Alligatorhecht mit seinen scharfen Zähnen in Sekundenbruchteile jede Leine.