Kaulbarsch: Alle Infos zum Fisch

Kaulbarsche gehören zu den kleinsten Raubfischen, die in unseren Binnengewässern vorkommen.

Allgemeines über Kaulbarsch

Kaulbarsch

Kaulbarsch

  • Deutscher Name: Kaulbarsch (Engl.: Ruffe)
  • Wissenschaftlicher Name: Gymnocephalus cernua
  • Familie / Gattung: Echte Barsche / Gymnocephalus
  • Vorkommen: Mittel- und Ost-Europa, Sibirien
  • Habitat: strömungsarme Gewässer
  • Max. Größe / Gewicht: 30cm / 500g
  • Max. Lebenserwartung: 15 Jahre
  • Gefährdung: nicht gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Der bis zu 15 cm lange Kaulbarsch lebt vorwiegend in stehenden oder gering fließenden Gewässern. Vor allem in Mittel- Ost- und Nordeuropa (mit Ausnahme einiger skandinavischer Länder) sowie in Sibirien ist der kleine Raubfisch beheimatet. Auch im brackigem Wasser fühlt er sich wohl.

In strömungsarmen Gewässern – beispielsweise in Seen, Häfen, Altarmen von Flüssen und in den Unterläufen von Flussmündungen – hält sich der kleine Raubfisch vorwiegend in sandiger Bodennähe auf. Wenn neue Gewässer entstehen, siedeln sich Kaulbarsche schnell an, denn sie zählen zu den Pionierfischen in der Süßwasserwelt. Im Haff der Ostsee findet man nicht selten größere Exemplare des Kaulbarsches, die bis zu 25 cm lang und 400 g schwer werden können.

Merkmale des Kaulbarsches

Kaulbarsch

Kaulbarsch

Im Gegensatz zu seinem gedrungenen und seitlich abgeflachten Körper ist der Kopf des Kaulbarsches verhältnismäßig groß. Auffällig sind außerdem die großen Augen, die stumpfe Schnauze und die breite Stirn. Seine Maulspalte ist ungefähr so groß wie der Durchmesser seiner Augen.

Die Kiemendeckel des Kaulbarsches laufen in zackigen Spitzen aus. Sein Bauch ist grünlich weiß und der Körper oliv-braun gefärbt. Der Rücken des Kaulbarsches ist mit dutzenden dunklen Flecken übersät, während die Brust einen leicht rötlichen Schimmer aufweist. Die Schleimgruben am unteren Ende seines Kopfes können ebenso wie das Seitenlinienorgan hervorragend äußere Bewegungsreize wahrnehmen.

Wie ernährt sich Kaulbarsch?

Der Kaulbarsch ist ein Raubfisch, der sich von seiner Beute ernährt. Kaulbarsche sind tag- und nachtaktiv, jedoch eher am Tag im Schwarm auf Beutejagd. So zählen Muscheln, Larven, Würmer, Plankton sowie Fischlaich und Insekten zu seinen Vorlieben. Auch kleine Fische und Krebse gehören auf den Speiseplan des Kaulbarsches.

Fortpflanzung des Kaulbarsches

Wenn das Wasser über 10 Grad erreicht hat, sind die Fischschwärme zum ablaichen bereit. Von März bis Mai legt das Kaulbarschweibchen bis zu 100.000 weiß-gelbliche Eier auf Steinen ab. In selteneren Fällen klebt der Laich verklumpt oder in Schnüren an diversen Wasserpflanzen. Nach dem Ablegen werden die Eier von den männlichen Tieren befruchtet. Nach etwa ein bis zwei Wochen schlüpfen die Larven des Kaulbarsches. Bevor sie selbständig Nahrung aufnehmen können, ernähren sich die Larven zunächst noch ein paar Tage von ihrem Dottersack.

Besonderheiten

Das eklatante Unterschiedsmerkmal des Kaulbarsches im Vergleich zum Flussbarsch ist die ungeteilte Rückenflosse. So ist zwischen dem vorderen und dem hinteren Teil der Rückenflosse lediglich eine Einkerbung sichtbar.

Der Kaulbarsch ist robust und weist eine hohe Resistenz gegen verschmutzte Gewässer auf. Er hat jedoch einen erhöhten Sauerstoffbedarf. Seine durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 10 Jahre.