Der Muskie gehört zur Hechtfamilie und ist zugleich deren größte Vertreter. Er ist ein kräftiger, schnellwüchsiger und sehr geschickter Raubfisch.
Steckbrief Musky
- Name: Musky (auch Muskellunge genannt). Engl.: Musky
- Wiss. Name: Esox masquinongy
- Ordnung: Hechtartige (Esociformes)
- Familie: Esocidae
- Gattung: Hechte (Esox)
- Verbreitung: Nordamerika
- Lebensraum: stehende und langsam fließende Binnengewässer, Brackwasser
- Nahrung: Fische, kleine Wirbeltiere, Amphibien
- Verhalten: Raubfisch, Einzelgänger, aggressiv
- Maximale Größe: 180 cm
- Maximales Gewicht: 30 kg
- Maximales Alter: 30 Jahre
- Körperform: pfeilförmig, fast rund im Querschnitt
- Körperfarbe: dunkler Rücken mit grünem oder braunem Schimmer, helle Flanken mit Flecken- oder Streifenmuster
- Maul: sehr groß und endständig
- Schuppen: klein und glatt
- Schuppenformel: SL 130-176
- Geschlechtsreife: mit 4-5 Jahren
- Laichzeit: Februar bis Mai
- Wirtschaftliche Bedeutung: gefragter Speisefisch, auch als Angelfisch vom großen industriellen Interesse
- Kulinarische Qualität: mageres, weißes und etwas trockenes Fleisch / optimal geeignet zum Dünsten, Braten, Grillen und Backen
- Nährwerte: 81 kcal / 18,5 g Eiweiß / 0,8 g Fett
- Angelsport: sehr beliebter Zielfisch beim Spinnfischen mit Kunstködern
- Gefährdung: von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft
Herkunft und Lebensraum
Musky (auf Deutsch: Maskellunge) ist ein Raubfisch aus der Hechtfamilie (Esocidae). Er bewohnt große Binnengewässer im Osten Nordamerikas. Der Muskie kann bis zu 180 cm groß werden und gehört somit zu der größten Hechtart. Nach Angaben amerikanischer Ichthyologen reicht seine Lebenserwartung bis zu 30 Jahren. Zu den bevorzugten Lebensräumen des Musky gehören Seen, große und langsam fließende Flüsse sowie Brackwasser in Flussmündungen.
Lebensweise des Musky
Muskies bevorzugen flache, kühle Gewässer mit reichem Bewuchs, der ihnen als Deckung dient. Sie sind Einzelgänger, die meist standorttreu sind und ihre Beute in Verstecken auflauern. Bereits im ersten Lebensjahr bei einer Länge von etwa 5 cm fängt ein junger Musky sich räuberisch zu ernähren an.
Da die Muskies auf Sicht jagen, halten sie sich am liebsten in klarem Wasser auf, z.B. unter den Seerosenblättern. Diese bieten ihnen nicht nur Sichtschutz sondern auch etwas kühleres Wasser. Nicht zuletzt braucht ein Musky viel Sauerstoff. In dieser Hinsicht sind seine Anforderungen an die Wasserqualität höher als die des Hechtes.
Wichtige Merkmale
Der Muskellunge hat einen langgestreckten, stabförmigen Körper, der optimal an die schnelle Bewegung im Wasser angepasst ist. Sein Körper ist mit feinen Schuppen bedeckt und von einer Schleimschicht umhüllt, die ihm noch mehr Geschwindigkeit verleiht. Die Farbe des Musky kann silberne, grüne oder braune Schattierungen aufweisen. Manche Fische haben Flecken, andere wiederum Streifen an ihrem Körper. Wie alle Hechte hat auch der Musky große und mit scharfen Zähnen besetzte Kiefer.
Wie groß wird ein Musky?
Gewöhnlich wird ein Musky knapp ein Meter lang und ca. 10 kg schwer. Es gibt allerdings dokumentierte Berichte über gefangene Kolosse, die über 180 cm groß und 30 kg schwer waren.
Wie ernährt sich der Musky?
Die Nahrung des Musky ist recht vielfältig und umfasst alles, was sich im oder auf dem Wasser bewegt und in ihr Maul passt: Fische, kleine Vögel, Nagetiere, Schlangen, Frösche. Es ist bekannt, dass die Beute des Musky bis zu 30 % seiner eigenen Körperlänge betragen kann.
Muskies sind berüchtigt für ihre Gefräßigkeit, weshalb es sowohl in Amerika als auch in Kanada manchmal sogenannte „Muskyseen“ gibt. Diese Seen beherbergen außer den Muskellungen kaum oder manchmal gar keine anderen Fische. Im letzten Fall besteht die Nahrungskette der Muskies zum größten Teil von ihnen selbst. Nur Larven und Jungfische ernähren sich von kleinen Krebstieren.
Fortpflanzung des Musky
Geschlechtsreif werden Muskies im Alter von 4-5 Jahren. Die Laichzeit des Musky beginnt später als beim herkömmlichen Hecht, etwa Ende April oder Anfang Mai. Dies ist auch ein sehr wichtiger Punkt, der den Musky gegenüber seinem üblichen Verwandten unterlegen macht: Da die jungen Hechte früher geboren werden und sehr schnell wachsen, dienen ihnen die Larven des Musky als Nahrung.
Normalerweise teilen sich Weibchen und Männchen des Muskellungen während der Laichzeit in Paare auf, wobei das gleichaltrige Weibchen größer ist als das Männchen. Während des Laichvorgangs vertreibt das Männchen hartnäckig seine Rivalen. Ein Musky-Weibchen produziert je nach Größe ca. 50.000 bis 100.000 Eier. Die klebrigen Eier bleiben vierzehn Tage lang auf den Pflanzen und Kieselsteinen haften.
Tigermusky: Kreuzung aus Muskie und Hecht
Der Tigermusky ist ein Hybride, der gelegentlich in der Natur entsteht, meist allerdings künstlich erzeugt wird, indem man den Muskellunge (Esox masquinongy) mit dem Hecht (Esox lucius) kreuzt. Äußerlich ähneln Tigerhechte dem Muskellunge, jedoch ist ihre Zeichnung durch zahlreiche dünnere, teilweise unterbrochene Streifen geprägt, was ihnen ein tigerartiges Aussehen verleiht. Tigermuskies sind von Natur aus unfruchtbar und eignen sich gut zur Bestandskontrolle.
Musky Angeln mit spezieller Technik
Amerikanische und kanadische Angler lieben den Musky, weil er unbändige Kräfte besitzt und sich vehement zur Wehr setzt. Besonders spektakulär ist die sogenannte „Figure 8“ Fangtechnik. Dabei nutzen die Angler eine besondere Verhaltenseigenschaft von Musky aus, indem er manchmal einem Köder bis zum Boot folgt und diesen im letzten Augenblick attackiert. Wobei die Wahrscheinlichkeit einer Attacke steigt, wenn der Köder wie in einer Acht in Kreisen geführt wird.
Die Besonderheiten des Verhaltens des Musky und damit auch die Schwierigkeiten beim Angeln auf diesen Raubfisch liegen darin, dass ein ausgewachsener Musky keine Nachbarn duldet und kein Gedränge mag. Es erfordert daher viel Zeit und Mühe, einen Fisch überhaupt zu finden. Im Herbst kommt noch dazu, dass sich die Fische mit abnehmenden Temperaturen zur Überwinterung in die tieferen Verstecke auf dem Grund zurückziehen und noch schwieriger zu finden sind.