Weißlachs: Biologie, Lebensweise und Verbreitung

Der Weißlachs gehört neben dem Stör zu den wertvollsten Tieren kaspischer Fischfauna und gilt ebenso als stark gefährdet. In seiner Heimat Russland steht er auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten.

Weißlachs

Weißlachs

Steckbrief Weißlachs

  • Name: Weißlachs
  • Wiss. Name: Stenodus leucichthys
  • Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes)
  • Familie: Lachsfische (Salmonidae)
  • Gattung: Stenodus
  • Verbreitung: Flusssystem des Kaspischen Meeres
  • Lebensraum: zentraler und nördlicher Teil des Kaspischen Meeres in 10 bis 50 m Tiefe
  • Nahrung: verschiedene Kleinfisch-Arten
  • Verhalten: Raubfisch, bildet Schwärme
  • Maximale Größe: 150 cm
  • Maximales Gewicht: 40 kg
  • Maximales Alter: 20 Jahre
  • Körperform: spindelförmig, seitlich abgeflacht
  • Körperfarbe: dunkelbrauner Rücken, silberige Flanken
  • Maul: verhältnismäßig klein und leicht unterständig
  • Schuppen: klein und glatt
  • Schuppenformel: 88-118 SL
  • Flossenformel: D 11–19, A 14–19, P ~17, V ~14, C 19
  • Geschlechtsreife: mit 5-7 Jahren
  • Laichzeit: September bis Dezember
  • Wirtschaftliche Bedeutung: aufgrund seiner Seltenheit ist der Weißlachs heute als Speisefisch unbedeutend
  • Kulinarische Qualität: sehr wohlschenkendes, zartes Fleisch mit mittelhohem Fettgehalt
  • Nährwert (100 g Fisch): 88 kcal / 17,5 g Eiweiß / 2 g Fett
  • Angelsport: beliebter Angelfisch in Russland, steht unter Artenschutz
  • Gefährdung: akut gefährdet

Lebensraum des Weißlachses

Kaspisches Meer

Kaspisches Meer

Im Sommer ist der Weißlachs im zentralen Teil des Kaspischen Meeres in Tiefen von 30 bis 50 Meter anzutreffen, wo sich diese Salmoniden von Kleinfischen ernähren. Im Herbst ziehen die Räuber in die Küstenregionen des nördlichen Teil des Meeres und steigen zahlreiche kaspische Zuflüsse aufwärts, um zu laichen. Diese Art vermehrt sich nur auf dem russischen Territorium und steht dort unter strengem Naturschutz.

Wichtige Merkmale

  • Der Weißlachs besitzt einen längeren und seitlich stark abgeflachten Körper und sieht wie ein überdimensionierter Felchen aus.
  • Das Maul dieser Art ist für Salmoniden-Verhältnisse relativ klein aber mit sehr scharfen Zähnen bezahnt. Die Maulspalte reicht hinter das Auge.
  • Die Oberseite des Weißlachses ist meist dunkelbraun gefärbt und hat einen leichten blauen Schimmer. Die Flanken schillern silbrig.
  • Die Schuppen des Weßlachses sind relativ klein und die Flossen sind auffällig dunkel gefärbt.

Wie ernährt sich der Weißlachs?

Weißlachse haben eine räuberische Lebensweise. Wenn ihre Körperlänge 30 cm überschritten hat, ernähren sie sich fast ausschließlich von Fischen. Bis dahin bilden Insekten, Insektenlarven und Wirbellose ihre Nahrungsgrundlage. Erwachsene Fische bevorzugen kleinere Schwarmfische wie z.B. diverse Weißfisch-Arten, Stinte und Äschen. Auch kleinere Raubfische wie Barsche und Junghechte gehören auf ihren Speiseplan.

Fortpflanzung der Weißlachse

Im Herbst ziehen Weißlachse die ins Kaspische Meer einmündenden Flüsse aufwärts, um zu ihren Laichplätzen zu gelangen. Dabei können sie bis zu 1.500 Kilometer zurücklegen. Geschlechtsreife erreichen Weißlachse mit 5-7 Jahren, die Weibchen mit ca. 80 cm Körpergröße und Männchen mit 70. Ein Rogner legt zwischen 100.000 und 300.000 Eier, die sehr beliebte Nahrung für andere Fische darstellen und aus diesem Grund stark dezimiert werden.

Kulinarische und wirtschaftliche Bedeutung

Das Fleisch des Weißlachses ist sehr zart und hat einen delikaten Geschmack. Es ist weiß und angenehm strukturiert, indem es schichtweise aufliegt. In der Vergangenheit stand der Weißlachs an der zweiten Stelle der meist gefangenen Fische nach dem Stör. Er galt als sehr schmackhaft und wurde auf verschiedenste Art und Weisen zubereitet. Heute ist er sehr selten und steht unter strengen Naturschutz-Auflagen.

Wenn die Weißlachse zum Laichen die Wolga und andere Zuflüsse des Kaspischen Meeres aufsteigen, fressen sie sich die Energiereserven an und werden von den einheimischen Anglern beim Spinnfischen mit dem Blinker gefangen. Bei weitem nicht alle Angler haben dabei die notwendige Lizenz, was die Population dieser Fische zusätzlich gefährdet.