Äschen gehören mit ihrem schimmernden Schuppenkleid und der fahnenartigen Rückenflosse zu den schönsten Süßwasserfischen.
Allgemeines über Äsche
- Name: Äsche (Engl.: Grayling)
- Wissenschaftlicher Name: Thymallus thymallus
- Familie / Gattung: Lachsfische / Äschen
- Vorkommen: Europa, Sibirien, Nordamerika
- Habitat: Schnell fließende und sauerstoffreiche Flüsse
- Max. Größe / Gewicht: 65 cm / 3 kg
- Max. Lebenserwartung: 20 Jahre
Lebensraum der Äsche
Der bevorzugte Lebensraum der Äsche sind schnell fließende Gewässer mit Kiesgrund, die sauber, klar und sauerstoffreich sind. Sie kommt zudem sowohl in der Forellen- als auch der Barbenregion vor, manchmal auch in klaren Gebirgsseen. In Europa unterscheidet man zwei Unterarten von Äschen – die sogenannte europäische und die arktische Äschen. Beide Arten sind äußerst empfindlich gegenüber Wasserverschmutzung.
Die Arktische Äsche lebt in Sibirien, Nordamerika und Europa an den Zuflüssen des arktischen Ozeans; die Europäische Äsche kommt in fast ganz Europa vor. Ihr Lebensraum erstreckt sich von England bis ans Schwarze Meer. Keine natürlichen Bestände der Europäischen Äsche gibt es auf der Iberischen Halbinsel, in Südfrankreich, Irland, Griechenland und in Italien.
Interessante Fakten über Äsche
- Die Äsche wurde in Deutschland bereits zweimal zum Fisch des Jahres gewählt: in den Jahren 1997 und 2011. In der Schweiz wählte der Schweizerische Tierschutz die Äsche 2007 zum Fisch des Jahres und in Österreich bekam sie 2002 und 2011 den Titel.
- Die Äsche riecht (zumindest vor ihrer Zubereitung) nach Thymian – daher auch der Name Thymallus. Sie ist ein sehr schmackhafter Speisefisch.
- Ausgewachsene Äschen erreichen eine Länge von 30 bis 50 cm und wiegen zwischen 500 und 1500 Gramm. Es wurden aber auch schon besonders große Exemplare gefangen, die eine Länge von 65 cm und ein Gewicht von bis zu 3 kg erreicht haben.
Anatomische Merkmale
Äsche ist der schönste Vertreter der großen Salmoniden-Familie. Ihr auffälligstes Merkmal ist die ausgeprägte, fahnenartige Rückenflosse, die dunkle (manchmal unterbrochene) Streifen aufweist. Aufgrund ihres markanten Erscheinungsbildes kann sie nicht mit anderen Fischen verwechselt werden. Die Körperform der Äsche ist spindelförmig und ihr Kopf im Vergleich zum Rumpf eher klein.
Wie alle Salmoniden besitzt die Äsche eine Fettflosse. Unmittelbar hinter den Kiemen setzen die Brustflossen an und die Schwanzflosse ist tief geteilt. Das Maul ist halb unterständig, die Pupillen sind nach vorne hin birnenförmig zugespitzt. Die Äsche hat ungewöhnlich große Rundschuppen. Ihr Rücken ist graugrün bis graublau gefärbt, an den Flanken und am Bauch schimmert sie silberweiß bis kupferfarben. Während der Laichzeit verfärbt sich die Äsche manchmal rotbraun.
Nahrung und Jagdverhalten
Äschen ernähren sich hauptsächlich von kleinen Fischen, Fischeiern, Wasserinsekten und ins Wasser gefallenen Fluginsekten. Größere Fische können sogar Nachwuchs der Nagetiere verschlucken, die in den Fluss geraten sind. Aktiv jagt die Äsche früh am Morgen.
Zur Mittagszeit hält sie sich bevorzugt in Verstecken hinter Steinen oder Felsen und macht blitzschnelle Vorstöße, um die auf der Wasseroberfläche strampelnden Insekten zu „pflücken“. Das Angeln der Äschen erfordert sehr viel Mühe und Aufmerksamkeit.
Fortpflanzung der Äsche
Die Geschlechtsreife tritt bei den Männchen im 2. bis 3. Lebensjahr und bei den Weibchen im 4. Die Laichzeit liegt zwischen März und April. Die Laichgründe befinden sich in flachen Kiesbereichen mit schneller Strömung. Die Rogner legen bis zu 3.000 Eier ab, die einen Durchmesser von 3-4 mm und eine hellgelbe Farbe aufweisen.
Die Weibchen bauen 20-30 cm tiefe Nester im Kies in Bereichen mit mäßiger Strömung (etwa 0,5 m/sec), wo sie ihre Eier ablegen. Das Schlüpfen erfolgt 3-4 Wochen nach dem Laichen. Nach dem Schlüpfen verlassen die Larven fast sofort die Laichnester. Die Brut wächst schnell und erreicht im Alter von einem Jahr 9 bis 12 cm.