Der Arowana ist einer der faszinierendsten und ältesten Fische der Welt, er bewohnt unseren Planeten seit über 20 Millionen Jahren.
Steckbrief Arowana
- Name: Arowana (Silbergabelbart). Engl.: Silver arowana
- Wiss. Name: Osteoglossum bicirrhosum
- Ordnung: Knochenzünglerartige (Osteoglossiformes)
- Familie: Knochenzüngler (Osteoglossidae)
- Gattung: Osteoglossum
- Verbreitung: ursprünglich in Amazonas, inzwischen in vielen äquatorialen und tropischen Regionen der Welt
- Lebensraum: stehende und langsam fließende Gewässer
- Nahrung: Fische, Reptilien, kleine Säugetiere
- Verhalten: Raubfisch, Einzelgänger
- Maximale Größe: 1,2 m
- Maximales Gewicht: 13 kg
- Maximales Alter: 10 Jahre
- Körperform: sehr langgezogen mit stark abgeflachten Flanken
- Körperfarbe: silber-grau mit braunem, rotem oder goldenem Schimmer
- Maul: groß und ausgeprägt oberständig
- Schuppen: sehr groß
- Geschlechtsreife: mit ca. 50-60 cm
- Laichzeit: je nach Region Sommer bis Herbst
- Wirtschaftliche Bedeutung: beliebter Speise- und Angelfisch, wird in freier Wildbahn gefangen und in Aquakulturen gezüchtet
- Angelsport: begehrter Zielfisch bei Angeltouristen, wird beim Spinn- und Fliegenfischen gefangen
- Aquarium: beliebter Zierfisch in öffentlichen Aquarien
- Gefährdung: wildlebende Populationen sind aufgrund von Überfischung akut gefährdet
Lebensraum des Arowana
Das natürlich Habitat des Arowana umfasst das gesamte Amazonasbecken, er kommt aber auch in den äquatorialen und tropischen Regionen in Australien, Indonesien sowie in Thailand und Kambodscha vor. In allen Lebensräumen wird der Arowana von den Ureinwohnern wegen seiner schmackhaften Fleisches sehr geschätzt und aktiv gefischt. Aus diesem Grund ist diese Spezies in der freien Wildbahn z.T. stark gefährdet.
Zwei Arten des Arowana
Derzeit gibt es zwei Arten der Gattung Arowana (Osteoglossum), die in Südamerika vorkommen. Dabei handelt es sich um den Schwarzen Arowana (Osteoglossum ferreriari) und den bekannteren Silber-Arowana (Osteoglossum bicirrhosum).
Der Schwarze Arowana hat als Jungtier eine sehr auffällige aus schwarzen und gelben Streifen bestehende Färbung, die sich über den gesamten Körper zieht. Allerdings geht dieses Muster mit dem Alter verloren. Der Silber-Arowana hingegen behält seine Färbung während seines gesamten Lebens nahezu unverändert bei.
Natürliches Habitat und Lebensweise
In der natürlichen Umgebung leben Arowanas in ruhigen, dicht bewachsenen Gewässern mit wenig Sauerstoff. In freier Wildbahn haben die Fische eine klar definierte Hierarchie: Das dominante Männchen wählt sein eigenes Gebiet und greift jeden Artgenossen an, der ihm zu nahe kommt. Arowanas sind geschickte Raubfische, die mit erstaunlicher Anmut hoch hinaus aus dem Wasser springen, um Beute zu fangen.
Arowanas im Aquarium
- Arowanas sind beliebte Zierfische für öffentliche Aquarien. Der Grund dafür liegt in ihrem imposanten Aussehen und in der robusten Physiologie, sodass diese Fische auch im Wasser mit wenig Sauerstoff gedeihen können. So hat sich manch ein ausgesetztes Exemplar auch in der Wildbahn verbreitet, zum Leidwesen einheimischer Arten.
- Während die durchschnittliche Lebenserwartung eines Arowana in der freien Wildbahn weniger als 10 Jahre beträgt, werden einige Exemplare in Aquarien bis zu 30 Jahre alt.
- Im Aquarium werden Arowanas wegen ihren ausgeprägten territorialen Verhalten einzeln gehalten und kommen dabei gut zurecht. Dank seiner Intelligenz erkennt der Arowana seine Besitzer, lernt ums Futter zu „betteln“, indem er sich an den Händen reibt.
- Derzeit gibt es etwa 200 künstlich gezüchtete Arten von Arowanas, die sich in Farbe, Flossenform und Schuppengröße voneinander unterscheiden.
Wichtige Merkmale
Arowanas haben einen langgestreckten, seitlich zusammengedrückten Körper, der mit großen Schuppen bedeckt ist. In der der Wildnis können diese Fische bis zu 120 cm lang werden. In Aquarien beträgt ihre Körperlänge normalerweise nicht mehr als 60 cm.
Der Kopf des Arowana ist groß und knochig, das Maul seh flach und oberständig. Der Unterkiefer hat ein Paar nach vorne gerichtete Barteln, mit denen die Fische selbst die kleinsten Vibrationen im Wassers wahrnehmen können, was sie fürs Aufspüren der Beute auch geschickt einsetzen.
Charakteristisch für Arowana ist seine Zunge, die mit gut entwickelten kleinen Zähnchen besetzt ist und es dem Fisch ermöglich, seine Beute fest zu packen, ohne dass diese entwischt.
Die Rückenflosse beginnt weit hinten und zieht sich bis zu Schwanzflosse. Die Afterflosse hat ähnliche Form wie Rückenflosse, ist aber deutlich länger. Die Brustflossen sind spitz geformt und kräftig.
Besondere Fähigkeit zu atmen
Ähnlich dem Arapaima ist auch der Arowana in der Lage, atmosphärische Luft direkt einzuatmen. Die Wände seiner Schwimmblase sind mit zahlreichen Blutgefäßen durchzogen, sodass er Sauerstoff in die Blase aufnehmen und im Blut lösen kann.
Wie ernährt sich Arowana?
Eine Vielzahl scharfer Zähne im Maul, ergänzt durch eine knöcherne Zunge, die ebenso mit kleinen Zähnen versehen ist, lassen unmissverständlich erkennen: Der Arowana ist ein Raubtier. In freier Wildbahn frisst er nicht nur kleine Fische sondern auch Vögel, Reptilien und kleine Säugetiere. Der Fisch ist in der Lage, blitzschnell aus dem Wasser zu springen und sich die Beute von den Ästen der Küstenbäume zu schnappen, weshalb er von den Einheimischen auch „Wasseraffe“ genannt wird.
Fortpflanzung des Arowana
Die Arowanas sind sogenannte Maulbrüter und haben einen ausgeprägten Elterninstinkt. Nach dem Ablaichen sammelt das Männchen die Eier in seinem Maul, wo sie ausgebrütet werden. Dies dauert 50-60 Tage. Selbst nach dem Schlüpfen pflegt der Vater die Fischchen weiter, bis sich ihr Dottersack auflöst und die Jungtiere beginnen, sich selbst zu ernähren. Zu diesem Zeitpunkt erreichen sie eine Größe von 8-10 cm.