Tilapia ist ein Fisch der Buntbarsch-Familie, die ihren Ursprung in Afrika hat und inzwischen eine große kulinarische Bedeutung rund um den Globus genießt.
Steckbrief Tilapia
- Name: Tilapia (auch Nilbuntbarsch genannt). Engl.: Tilapia
- Wiss. Name: Oreochromis niloticus
- Ordnung: Cichliformes
- Familie: Buntbarsche (Cichlidae)
- Gattung: Oreochromis
- Verbreitung: tropische und subtropische Binnengewässer
- Lebensraum: Küsten- und Freiwasserbereiche nah am Grund
- Nahrung: absoluter Allesfresser
- Verhalten: Raubfisch, bildet Schwärme
- Maximale Größe: 60 cm
- Maximales Gewicht: 4,3 kg
- Maximales Alter: 9 Jahre
- Körperform: hochrückig und seitlich abgeflacht
- Körperfarbe: grau mit olivgrünen Streifen an den Körperseiten
- Maul: mittelgroß und endständig
- Schuppen: groß und glatt
- Schuppenformel: SL 31-34
- Flossenformel: D XV–XVIII/11–13, A III/9–11
- Wirbelzahl: 30-32
- Geschlechtsreife: mit 1-2 Jahren
- Laichzeit: Frühling-Sommer
- Wirtschaftliche Bedeutung: der meistgezüchtete Speisefisch der Welt nach dem Karpfen
- Kulinarische Qualität: wohlschmeckendes, weißes Fleisch, geeignet für alle Zubereitungsmethoden
- Nährwert (100 g Fisch): 96 kcal / 20 g Eiweiß / 1,8 g Fett
- Angelsport: wird oft beim Posenangeln mit Naturködern gefangen
- Gefährdung: aufgrund von enormer Anpassungsfähigkeit ungefährdet
Ursprung und Lebensweise des Tilapias
Der Tilapia lebt in tropischen und subtropischen Gewässern Afrikas, Asiens und Südamerikas. Die Fische bevorzugen 15 bis 30 Grad warmes Wasser und gelten von Natur aus als ausgesprochen widerstandsfähig gegen die Krankheitserreger. Dies und ausgeprägte Fruchtbarkeit begünstigt ihre Verbreitung in unzähligen tropischen Binnengewässern rund um den Globus.
Das Hauptmerkmal des Tilapias ist seine einzigartige Fähigkeit, sich an abrupte Veränderungen der Lebensraumbedingungen anzupassen. Obwohl sie Süßwasserfische sind, können sich Tilapien ans Brackwasser anpassen und auch niedrige Temperaturen vertragen. Zu weiteren bekannten Verwandten des Tilapias gehören Zilles Buntbarsch (Coptodon zillii) und Mosambik-Buntbarsch (Oreochromis mossambicus).
Interessante Fakten über Tilapia
In vielen Ländern Afrikas und in Asien gilt Tilapia als intelligent, weil er Gewohnheiten hat und in seinem Verhalten den Haustieren ähnelt. Deshalb schreiben manche Markthändler anstelle von „Tilapia“ „Meereshuhn“ auf die Preisschilder, was den Stellewert dieser Art für den Menschen unterstreicht.
Es gibt eine Legende, die besagt, dass der Tilapia nach dem berühmten Aristoteles benannt wurde, der ihn zum ersten Mal in Ägypten bei seinem Schüler Alexander dem Großen gekostet hat. Der Philosoph beklagte sich, dass an der griechischen Küste kein solcher Fisch zu finden sei, und sagte während des Essens immer wieder: „Tilapia! Tilapia!“, was auf Griechisch „ein so weit entfernter Fisch“ bedeutet.
Merkmale des Tilapias
- Tilapia besitzt einen seitlich abgeflachten und hochrückigen Körper.
- Charakteristisch für Tilapia sind kräftig ausgebildete Brust- und Afterflossen.
- Die meisten Tilapien haben graue Grundfarbe und weisen olivgrüne Streifen an beiden den Körperseiten.
- Die Männchen zeigen in der Fortpflanzungszeit einen rötlichen Schimmer auf Kopf, Rücken- und an der Schwanzflosse.
Wie ernähren sich Tilapien?
Tilapien sind absolute Allesfresser und gelten als sehr gefräßig und fruchtbar, was den Fischen ein breites Verbreitungsareal beschert. Dennoch hängt ihre Ernährung, wie so oft, von ihrem Lebensraum ab: Je nach Nahrungsangebot können sie sich von Algen, Schalentieren und Fischbrut ernähren. In Asien sind die Fische allerdings echte Feinschmecker und bevorzugen fast ausschließlich pflanzliche Nahrung.
Bei sehr schnellen Veränderungen in der Umwelt, indem z.B. Algenwachstum stark reduziert wird und Plankton sich explosionsartig vermehrt, kann sich Tilapia problemlos auf die neue Nahrungsquelle einstellen. Auch Krustentiere und verschiedene organische Abfallprodukte aus der Industrie werden von Tilapia verwertet. Aus diesem Grund sollte man beim Kauf unbedingt auf das Herkunftsland des Tilapias achten.
Kulinarische Bedeutung des Tilapias
Das Fleisch von Tilapia ist mager, einfach in der Zubereitung und gilt als gesund. Der Gehalt an hochwertigen und leicht verdaulichen Proteinen sowie Omega-3 Fettsäuren ist überdurchschnittlich hoch. Darüber hinaus ist Tilapia reich an Jod. In manchen afrikanischen Ländern wird diese Art wegen ihrer weiten Verbreitung und anspruchslosen Lebensweise als Wasserrate bezeichnet. Ihre Speisefisch-Bedeutung leidet darunter aber keineswegs.
Insofern Tilapia aus einer sauberen und mit keinen Schadstoffen belasteten Aquakultur stammt, fördert der Fisch die Gewichtsabnahme, verbessert die Knochengesundheit, trägt zur Erhaltung der Gehirn- und Herzfunktion bei, beugt vorzeitiger Alterung vor und normalisiert das Immunsystem und die Schilddrüsenfunktion.
Tilapien in Aquakulturen
Tilapien sind bedeutende Speisefische und werden in zahlreichen Aquakulturen rund um die Welt gezüchtet. Sie gelten als widerstandsfähig gegenüber jeglichen Umwelteinflüssen, sodass der Einsatz von Antibiotika oder anderen Medikamenten nicht zwingend notwendig ist. Die Resistenz der Tilapia gegenüber ungünstigen Umweltbedingungen kann allerdings zu Umweltproblemen führen, wenn die Fische aus der Aquakultur entkommen. Sie können schnell zu invasiver Art werden.
Wenn Tilapien in einer Fischfarm zu dicht gedrängt sind, kann dies zu Überfüllung und infolge dessen zu Krankheiten führen. Solche Massenbetriebe gibt es leider immer noch in China, Taiwan und Kolumbien. Qualitätsbetriebe mit überaus gesunden Tilapia-Beständen sind hingegen in Ecuador, Peru, Mexiko, Honduras, Indonesien und den USA zu finden.