Hornhecht: Alles Wissenswerte über den Nadelfisch

Hornhecht ist ein flinker Raubfisch, der sich gerne nah der Wasseroberfläche aufhält und in tropischen und gemäßigten Meeren zuhause ist.

Hornhechte

Hornhechte

Steckbrief Hornhecht

  • Name: Hornhecht (auch Nadelfisch genannt). Engl.: Garfish
  • Wiss. Name: Belone belone
  • Ordnung: Hornhechtartige (Beloniformes)
  • Familie: Hornhechte (Belonidae)
  • Gattung: Belone
  • Verbreitung: Atlantikküsten, Nordsee, Ostsee, Mittelmeer
  • Lebensraum: Oberflächenwasser in Küstengewässern
  • Nahrung: Kleinfische, Krebstiere, Kopffüßer
  • Natürliche Feinde: Thunfische, Delphine, Seevögel
  • Verhalten: Raubfisch, Schwarmfisch
  • Maximale Größe: 90 cm
  • Maximales Gewicht: 1,3 kg
  • Maximales Alter: 10 Jahre
  • Körperform: sehr lang und langgestreckt, nadelartig mit spitzer Schnauze
  • Körperfarbe: dunkler bläulich-grüner Rücker, silbrige Flanken
  • Maul: sehr lang und pinzettenartig geformt
  • Schuppen: sehr klein und zart
  • Flossenformel: D 0/16-20, A 0/19-23
  • Wirbelzahl: 75-84
  • Geschlechtsreife: mit 2 Jahren bei etwa 45 cm Größe
  • Laichzeit: Mai-Juni
  • Wirtschaftliche Bedeutung: beliebter Speisefisch mit geringen kommerziellen Fangmengen
  • Kulinarische Qualität: schmackhaftes Fleisch mit leicht süßlichem Geschmack, optimal geeignet zum Braten, Grillen, Schmoren und Räuchern
  • Nährwert (100 g Fisch): 107 kcal / 21 g Eiweiß / 2,6 g Fett
  • Angelsport: lässt sich an der Ostsee im Frühling gut mit Seidenhaken beangeln
  • Gefährdung: von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft

Herkunft des Hornhechtes

Der Hornhecht lebt in mäßig warmen Gewässern vor den westlichen und südlichen Küsten Europas und Nordafrikas. Man findet ihn im Ost- und Nordsee, auf den Kanarischen Inseln, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer. Die Familie der Hornhechte ist zahlreich und umfasst insgesamt 50 Arten in 12 Gattungen. In Sommermonaten halten sich die Hornhechte in den in den Küstengewässern auf, wo sie sich von kleinen Fischen, Krebstieren und Tintenfischen ernähren. Im Winter ziehen sie in tiefere Meeresbereiche.

Lebensweise des Hornhechtes

Hornhechte

Hornhechte

Der Hornhecht ist ein geselliger Schwarmfisch, der sich meist nah der Wasseroberfläche aufhält. Wenn er aufgeschreckt wird oder auf der Jagd ist, springt der Hornhecht oft in großen Sprüngen aus dem Wasser. In den Küstengewässern ist er das fast das ganze Jahr hindurch anzutreffen, die Fische wandern die Küsten entlang auf der Suche nach Nahrung.

Durch die besondere Form des langen, abgeflachten Körpers bewegt sich der Hornhecht auf besondere Weise, indem er mit dem ganzen Körper wellenartige Bewegungen macht, ähnlich wie die Wasserschlangen oder Aale es tun. Mit solch einer Fortbewegungsart ist der Hornhecht durchaus in der Lage, Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h zu erreichen.

Interessante Fakten über Hornhecht

Hornhechte

Hornhechte

Jedes Jahr Anfang Mai startet in Deutschland im Greifswalder Bodden eine Angler-Invasion, die dem an die Strände zum Laichen kommenden Hornhecht gewidmet ist. Die Fangzeit ist auf 3 Wochen streng reglementiert. Im nächsten Beitrag finden Sie weitere Infos zum Thema Hornhecht angeln.

Wichtige Merkmale

Der Hornhecht hat einen sehr langgestreckten und schmalen Körper, der dem eines Aals ähnelt. Sein Rücken ist dunkel bläulich-grün, die Seiten sind silbrig. Er ist ein recht großer Fisch mit einer Länge bis zu 94 cm, wobei die durchschnittliche Körpergröße 70-75 cm beträgt.

Die Schuppen des Hornhechtes sind sehr fein, perlmuttartig und glänzend. Die Kiefer sind dünn und zu einem langen „Schnabel“ geformt, insbesondere der Unterkiefer, der etwa ¾ des Kopfes ausmacht. Bei Jungtieren ist der Oberkiefer sehr kurz und verlängert sich mit zunehmendem Alter.

Die kurzen Rücken- und Afterflossen der sind weit nach hinten verlagert, die Rückenflosse agiert wie ein Kiel. Die Schwanzflosse ist gegabelt. In der Nähe des Bauches befindet sich eine deutlich sichtbare gerade Seitenlinie. Die Anzahl der Wirbel beträgt beim Hornhecht 75 bis 84.

Wie ernährt sich der Hornhecht?

Sardinen

Sardinen

Hornhechte jagen Schwärme von Kleinfischen wie z.B. Sandaalen, Sprotten oder Sardellen. Auch Krustentiere und Kopffüßer stehen auf ihrem Speiseplan. An der Meeresoberfläche nehmen die Hornhechte gelegentlich die ins Wasser gefallenen Insekten auf, obgleich diese nicht zu ihrer Grundnahrung gehören.

Ihre Beutefische schnappen sich die Hornhechte bei schneller Geschwindigkeit, indem sie diese seitwärts mit ihrem Schnabel schlagen. Dabei können sie weit aus dem Wasser springen. Ihre kleinen und scharfen Zähnen helfen ihnen bei der Jagd und lassen die Beute nicht entwischen.

Fortpflanzung der Hornhechte

Unser einheimischer Ostsee-Hornhecht laicht in Frühsommer, indem er nah an die Küste kommt und seinen mit Klebefäden versehenen Laich an die im Wasser treibenden festen Substrate, wie Tang, Treibgut oder sogar Boote heftet. Die kleinen Eier haben einen Durchmesser von ca. 3 bis 3,5 mm. Jedes Weibchen legt ca. 30.000 – 45.000 Eier. Je nach Wassertemperatur dauert deren Entwicklung zwischen 2 und 5 Wochen. Geschlechtsreife erreichen die Hornhechte mit 2 Jahren.

Kulinarische Bedeutung

Hornhecht ist ein sehr geschätzter Speisefisch, der verglichen mit anderen Fischarten verhältnismäßig wenig kommerziell befischt wird. er hat ein festes, weißes Fleisch mit einem milden, leicht süßlichen Geschmack. Auffallend sind die grünen Gräten der Hornhechte. Diese Farbe entsteht durch den Abbau des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin zu Biliverdin und sind gesundheitlich unbedenklich.

Jedes Jahr Anfang Mai startet in Deutschland im Greifswalder Bodden eine Angler-Invasion, die dem an die Strände zum Laichen kommenden Hornhecht gewidmet ist. Die Angler wissen über die kulinarische Qualität des Hornhechts Bescheid und versuchen die Angler möglichst viele dieser schmackhaften Fische zu fangen. Denn die Fangzeit ist auf 3 Wochen streng reglementiert.