Streifenbrasse: Alle Infos zum beliebten Meeresfisch

Streifenbrasse ist ein schöner und flinker Meeresbewohner, der in Nordostatlantik vorkommt und ein begehrter Speisefisch ist.

Streifenbrasse

Streifenbrasse

Steckbrief Streifenbrasse

  • Name: Streifenbrasse. Engl.: Black seabream
  • Wiss. Name: Spondyliosoma cantharus
  • Ordnung: Doktorfischartige (Acanthuriformes)
  • Familie: Meerbrassen (Sparidae)
  • Gattung: Spondyliosoma
  • Verbreitung: Nordostatlantik
  • Lebensraum: Küstennähe an Seetangwiesen
  • Nahrung: Wirbellose, Algen, Kleinfische
  • Natürliche Feinde: alle große Raubfische, Seevögel
  • Verhalten: Friedfisch, Schwarmfisch, tagesaktiv
  • Maximale Größe: 60 cm
  • Maximales Gewicht: 1,2 kg
  • Maximales Alter: 15 Jahre
  • Körperform: stark hochrückig, fast oval
  • Körperfarbe: dunkler Rücken mit blauem und grünem Schimmer, silbrige Flanken
  • Maul: klein, spitz und endständig
  • Schuppen: klein und glatt
  • Flossenformel: D XI/11-13, A III/9-11
  • Geschlechtsreife: mit 2-3 Jahren
  • Laichzeit: Februar bis Mai
  • Wirtschaftliche Bedeutung: bedeutender Speisefisch, wird industriell mit Schleppnetzen gefangen
  • Kulinarische Qualität: sehr schmackhafter Fisch mit dichtem, weißem und saftigem Fleisch
  • Nährwert (100 g Fisch): 107 kcal / 20,5 g Eiweiß / 2,8 g Fett
  • Angelsport: beliebter Angelfisch, wird mit Naturködern und Posenruten vom Boot aus gefangen
  • Aquarium: nur für große, öffentliche Aquarien geeignet
  • Gefährdung: aufgrund von Überfischung zum Teil gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Die Streifenbrasse ist in den Gewässern des Nordostatlantiks weit verbreitet. Ihr Lebensraum erstreckt sich von Norwegen entlang der Küsten Europas bis zum Mittelmeer und der westafrikanischen Küste. Auch im Schwarzen Meer gibt es ihre Population. Diese Fische bevorzugen küstennahe Gebiete mit felsigen oder sandigen Böden und sind oft in Gezeitenzonen anzutreffen. Sie leben in Schwärmen und halten sich gerne an Tangwiesen auf.

Wichtige Merkmale

Die Streifenbrasse hat einen hochrückigen und von beiden Seiten stark abgeflachten Körper. Ihre Rückenflosse ist lang und der Schwanz gegabelt. Die Körperfarbe ist grau, wobei der Rücken dunkelgrau ist und die Flanken zum Bauch hin immer heller werden. Manchmal schimmert ihr Körper blau, grün oder rosa. Ihrem Namen gerecht hat die Streifenbrasse 6 bis 9 dunkle Querbinden und zahlreiche helle Längsstreifen an ihren Flanken. Ihr Maul ist klein, spitz und endständig.

Wie groß wird Streifenbrasse?

Die Streifenbrasse wird im Durchschnitt zwischen 25 und 35 cm groß. Ältere Fische, die es geschafft haben, den Netzen und Anglern zu entgehen, können bis zu 60 cm groß werden.

Wie ernährt sich Streifenbrasse?

Die Streifenbrasse ernährt sich hauptsächlich von kleinen wirbellosen Tieren, vor allem Krebstieren. Zugleich gilt sie als Allesfresser und frisst neben der pflanzlichen Nahrung in Form von verschiedenen Algen auch immer wieder mal Kleinfische.

Fortpflanzung der Streifenbrassen

Streifenbrassen werden mit 2 bis 3 Jahren geschlechtsreif. In diesem Alter sind sie etwa 15-20 cm groß. Diese Fische sind sogenannte protogyner Zwitter. Das bedeutet, dass sie als Weibchen ihre Geschlechtsreife erreichen und sich später zu Männchen umwandeln. Während der Laichzeit graben die Männchen in etwa 3-5 m Tiefe eine Vertiefung in Form eines kleinen Kraters im sandigen Meeresboden aus, wohin das Weibchen seine Eier ablegt.

Das Männchen fächert den Eiern frisches Wasser zu und beschützt sie vor Räubern. Nach etwa 9 Tagen schlüpfen die Jungfische. Diese bleiben zuerst in der Nähe des Nestes, bis sie eine Länge von 7-8 cm erreichen. Danach zerstreuen sie sich, bleiben aber immer noch in flachen Küstengewässern. Während der Brutzeit werden die Männchen dunkler und bekommen an beiden Seiten vertikale, weiße Streifen.

Kulinarische Qualität

Die Streifenbrasse ist ein begehrter Speisefisch mit moderatem Fettgehalt, reichhaltigem Aroma und ohne den typischen Fischgeruch. Sie hat ein dichtes, weißes und saftiges Fleisch und wird in der Regel im Ganzen oder als Filets verkauft. Ob in der Pfanne, im Backofen oder auf dem Grill – die Streifenbrasse kann auf verschiedene Art und Weise zubereitet werden. Einzig sollte man sie nicht zu lange kochen, sonst wird schnell trocken. Die Zubereitung von Filets z.B. dauert nur ein paar Minuten und schon sind sie verzehrfertig.

Wirtschaftliche Bedeutung

Meerbrassen

Meerbrassen

Die Streifenbrasse ist aufgrund ihrer geschmacklichen Qualität ein hoch geschätzter Handelsfisch mit großer industrieller Bedeutung. Sie wird das ganze Jahr über mit Schleppnetzen gefangen und ist in einigen Regionen bereits überfischt. Zugleich gehört sie zu sehr begehrten Zielfischen der Freizeitangler. Die Hobby-Fischer stellen ihr hauptsächlich von April bis August nach. Der Großteil der Angelausflüge auf Streifenbrassen findet auf Booten statt.

Das Angeln auf Streifenbrasse ist überall an der europäischen Atlantikküste und darüber hinaus sehr beliebt. Meist wird sie mit Naturködern und leichten Posenruten gefangen. Die Fische stehen gerne über zerklüfteten Untergründen und um die Schiffswracks, wo man sie meist nur mit Booten erreichen kann. Als Köder haben sich kleine Tintenfischstreifen sehr bewährt. Die Bisse von Streifenbrassen erfolgen schnell, sodass man rasch anschlagen muss. Auch manche Fliegenfischer schwören auf Streifenbrassen, obgleich dieser Technik natürlich deutlich mehr Einsatz erfordert.

Besondere Gefährdung

Streifenbrassen gehören aufgrund von verschiedenen Faktoren zu einer gefährdeter Art. Zum einen sammeln sie sich während der Brutzeit zu riesigen Schwärmen zusammen und stellen leichte und zahlreiche Beute für die Fischereiindustrie dar. Zum anderen werden sie als Weibchen geschlechtsreif und verwandeln sich erst später zu Männchen. Da die Fischereiflotte vor allem auf größere Fische (überwiegend Männchen) abzielt, hat sich es negativ auf die Fortpflanzung und Fortbestand dieser Spezies ausgewirkt.


Quellenhinweise