Glaskopffisch: Alle Infos zum faszinierenden Tiefseefisch

Glaskopffisch ist der einzige Fisch, dem man buchstäblich in den Kopf schauen kann. Mehr über diesen Meeresbewohner erfahren Sie in diesem Beitrag.

Steckbrief Glaskopffisch

  • Name: Glaskopffisch (Macropinna microstoma). Engl.: Barreleye fish
  • Wiss. Name: Macropinna microstoma
  • Ordnung: Goldlachsartige (Argentiniformes)
  • Familie: Gespensterfische (Opisthoproctidae)
  • Gattung: Macropinna
  • Verbreitung: Nordpazifik
  • Lebensraum: Tiefen von 100 bis 1600 m
  • Nahrung: Zooplankton, Krustentiere
  • Natürliche Feinde: Meeresraubfische
  • Verhalten: Friedfisch, Einzelgänger
  • Gefahr für Mensch: ungefährlich
  • Maximale Größe: 15 cm
  • Maximales Alter: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Körperform: massiv und zylinderförmig
  • Körperfarbe: dunkelbraun
  • Maul: sehr klein und endständig
  • Schuppen: verhältnismäßig groß
  • Flossenformel: D 0/11, A 0/14
  • Geschlechtsreife: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Laichzeit: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Wirtschaftliche Bedeutung: unbedeutend, seltener Beifangfisch in Grundschleppnetzen
  • Angelsport: unbedeutend
  • Gefährdung: noch keine sicheren Erkenntnisse

Herkunft und Lebensraum

Der Glaskopffisch ist das einzige Mitglied der Gattung Macropinna in der Familie der Opisthoproctidae. Diese Spezies bewohnt den nördlichen Pazifikbereich, von der Beringstraße und Japan bis zur mexikanischen Baja California. Dank seinem durchsichtigen Kopf wurde der Glaskopffisch zu einer Berühmtheit. Sein Kopf ist durchsichtig und dient dem Schutz der Augen.

Glaskopffische leben im offenen Meer in Tiefen von 100 bis 1600 Metern und ernähren sich von Zooplankton, insbesondere von Krustentieren und Teilen von Quallen. Die Fortpflanzung erfolgt durch Eiablagerung und die Larven leben pelagisch im freiem Wasser.

Lebensweise der Glaskopffische

In ihrem Lebensraum bewegen sich die Glaskopffische langsam in horizontaler Position. Alle Flossen sind dabei voll ausgefahren; die Brustflossen sind horizontal ausgerichtet und die Bauchflossen in einem Winkel von etwa 30° nach unten geneigt. Durch die Öffnung aller paarigen Flossen erlangt der Fisch eine stabilisierte Position. Bei Gefahr legt er die Brust- und Bauchflossen an den Körper und beschleunigt mit seinem Schwanz.

Wichtige Merkmale

Der Glaskopffisch hat einen dunkelbraunen Körper, der eine maximal Größe von 15 cm erreichen kann. Die Augen sind röhrenförmig und können nach oben oder nach vorn gerichtet werden. Sie sind von einer transparenten Schutzhaube überdeckt, die die ganze Oberseite des konkav geformten Kopfes überzieht und wahrscheinlich dazu dient, die empfindlichen Augen vor den Nesselzellen von Quallen zu schützen, die eine bedeutende Nahrungsquelle für Glaskopffische sind.

Unter der Schutzhaube ist ein flüssigkeitsgefüllter Raum, der die Augen zusätzlich schützt. Wird Glaskopffisch an die Wasseroberfläche geholt, kollabiert die Schutzhaube oder geht verloren. Zwischen den Augen befindet sich ein dünner Knochenkamm, der nach hinten erweitert ist und auch das Gehirn umschließt. Zwei runde Gruben zwischen Augen und Maul dienen der olfaktorischen Wahrnehmung. Das Maul des Glaskopffisches ist endständig und sehr klein.

Wie groß wird ein Glaskopffisch?

Der Glaskopffisch ist klein – die größten Exemplare erreichen eine maximale Länge von 15 cm. Viel häufiger sind Fische von etwa 8-10 cm Größe.

Besondere Augen-Konstruktion

Dank der besonderen Struktur der Augenmuskeln sind die Glaskopffische in der Lage, ihre zylindrischen Augen von der vertikalen Position, in der sie sich normalerweise befinden, in eine horizontale Position zu bringen. Dies beschert den Fischen Vorteile bei der Nahrungssuche.

Die Glaskopffische sind in der Lage, mit nach oben gerichteten Augen potenzielle Beute über sich zu erkennen. Darüber hinaus können sie auch Nahrungsobjekten, die von oben herabfallen, folgen, indem sie ihre Augen bewegen. Sobald die Nahrung in Reichweite ist, greifen die Fische danach.

Wie ernährt sich Glaskopffisch?

Der Glaskopffisch ernährt sich vom Zooplankton, darunter kleine Nesseltiere und Krebstiere. Darüber hinaus wurden im Verdauungssystem von Glaskopffischen Tentakel von Staatsquallen (Siphonophora siphonophora) samt deren Nesselzellen gefunden. So kann geschlussfolgert werden, dass der durchsichtige Kopf dieses Fisches sich evolutionär als Verteidigung gegen Nesselzellen von Nesseltieren entwickelte.


Quellenhinweise