Walhai: Alle Informationen zum größten Fisch der Welt

Der Walhai ist nicht nur der größte aller Haie sondern auch der größte Fisch der Welt. Im Gegenteil zu seinen Verwandten ist er ein Friedfisch.

Walhai

Walhai

Steckbrief Walhai

  • Name: Walhai. Engl.: Whale shark
  • Wiss. Name: Rhincodon typus
  • Ordnung: Ammenhaiartige (Orectolobiformes)
  • Familie: Walhaie
  • Gattung: Walhaie
  • Verbreitung: tropische und subtropische Meere
  • Lebensraum: nah der Oberfläche
  • Nahrung: Plankton, Krill, selten kleine Fische
  • Natürliche Feinde: große Haie wie z.B. Blauhaie, Orcas
  • Verhalten: Friedfisch, bildet kleine Gruppen
  • Gefahr für Mensch: ungefährlich
  • Maximale Größe: 17 m
  • Maximales Gewicht: 34.000 kg
  • Maximales Alter: 80 Jahre
  • Körperform: langgestreckt, massiv, mit breitem, flachem Kopf
  • Körperfarbe: dunkler Rücken mit hellen Streifen- und Fleckenmuster, weißer Bauch
  • Maul: groß, sehr flach und breit
  • Schuppen: Placoidschuppen
  • Geschlechtsreife: mit 20 bis 30 Jahren (Schätzung)
  • Laichzeit: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Wirtschaftliche Bedeutung: in Teilen Asiens begehrter Speisefisch, steht überall unter Schutz
  • Angelsport: unbedeutend
  • Gefährdung: sehr gefährdet

Lebensraum des Walhais

Verbreitungsgebiete des Walhais

Verbreitungsgebiete des Walhais. Bild: Rhincodon typus distmap

Der Walhai bevorzugt eine Wassertemperatur von 20 bis 25 °C und kommt in fast allen tropischen und subtropischen Meeren vor. Anders als seine Verwandte ist er kein Raubfisch im ursprünglichen Sinne des Wortes, sondern eher ein Friedfisch, der sich überwiegend von Plankton ernährt und nur gelegentlich von kleinen Schwarmfischen. Aus diesem Grund sind Walhaie besonders häufig in Regionen mit einem hohen saisonalen Planktonanteil anzutreffen.

Lebensweise der Walhaie

Walhaie wandern langsam durch die Meere und haben ein ruhiges, friedliches Gemüt. Sie verbringen fast ihre gesamte Lebenszeit auf Nahrungssuche und halten sich meist in kleinen Gruppen von ein paar Tieren auf. Selten sieht man einen größeren Hai-Schwarm von 100 Fischen oder einen Hai, der allein unterwegs ist.

Meist halten sich Walhaie nah der Oberfläche, können aber bis in die Tiefen von 700 m abtauchen. Da diese Spezies sehr groß und massiv ist, ist sie nicht besonders manövrierfähig. Infolgedessen werden Walhaie häufig durch Zusammenstöße mit schnell vorbeifahrenden Schiffen verletzt.

Interessante Fakten über Walhai

Walhai

Walhai

  • Der Walhai wurde erstmals 1828 offiziell entdeckt. Es war ein 4,5 m langes Exemplar, das der bekannte englische Naturforscher Andrew Smith vor der Küste Südafrikas gefangen hatte und ihm den Namen Rhincodon gab.
  • Die Wanderung der Walhaie steht in direktem Zusammenhang mit der Nahrungssuche, denn die Fische sind groß und brauchen enorm viel Plankton zum Überleben. So wurde beobachtet, wie ein Walhai 1.800 Kilometer in 35 Tagen geschwommen ist.
  • Leider gehört der Walhai zu einer sehr stark gefährdeten Art. Wissenschaftler vermuten, dass es heute nicht mehr als 1000 Tiere in der Wildbahn gibt.
  • Die Lebenserwartung des Walhais liegt zwischen 70 und 90 Jahren. Es gibt vereinzelte Berichte über Haie, die bis zu 150 Jahre alt geworden sind, dennoch sind solche Fälle wissenschaftlich nicht belegt.

Ist der Walhai gefährlich für den Menschen?

Der Walhai stellt absolut keine Gefahr für den Menschen dar. Manche Taucher „klettern“ auf ihn, schauen in sein Maul und berühren seine Schnauze. Dabei besteht auch keine Risiko, von ihm verschluckt zu werden, denn seine Speiseröhre ist sehr schmal – etwa 10 cm im Durchmesser. Hat der Fisch keine Lust mehr auf die aufdringliche Aufmerksamkeit, taucht er einfach ab. Sein Abtauchen kann allerdings für die Taucher überaus gefährlich werden, weil er dabei mit seinem mächtigen Schwanz große Wassermassen in heftige Turbulenzen versetzt.

Wichtige Merkmale

Walhai

Walhai

Aufgrund immenser Größe und ungewöhnlicher Färbung sind Walhaie nicht mit anderen Fischen zu verwechseln. Der Körper des Walhais ist immer dunkel, mit Beimischungen von Blau, Grau oder Braun. Der Rücken ist mit helleren Streifen und Flecken bedeckt. Das große Maul erstreckt sich über die gesamte Breite des abgeflachten Kopfes. Die Augen sind im Verhältnis zur Körpergroße sehr klein.

Im Maul des Walhais, das er sehr weit öffnen kann, befinden sich mehrere tausend Zähne (bei manchen Exemplaren bis zu 15.000), die in 300 Reihen angeordnet sind. Die Zähne sind jedoch sehr klein (bis zu 6 mm) und eignen sich nicht zum Beißen. Daher kommt auch der lateinische Name Rhincodon, der übersetzt so viel wie „Zähneknirscher“ bedeutet.

Die Haut des Walhais ist dick und mit Placoidschuppen bedeckt. Die beiden Rückenflossen sind stark nach hinten verlagert. Die erste ist viel größer und höher als die zweite und hat die Form eines rechtwinkligen Dreiecks. Die Schwanzflosse kann bis zu 5 Meter breit und die Brustflossen bis 2,5 Meter lang sein.

Wie ernährt sich der Walhai?

Walhai

Walhai

Der Walhai ernährt sich von Plankton, Krill, kleinen Fischen, Tintenfischen und Krabben. Bei der Nahrungsaufnahme saugt er das Wasser in sein riesiges Maul samt Plankton und all die kleinen Tierchen auf. Sobald er anschließend das Maul schließt, verhindern die Zähne, dass die Tiere herausschlüpfen und das Wasser wird durch Kiemenschlitze herausgepresst. Die Kiemen haben spezielle Klappen in Form eines Siebes. Manchmal werden diese verstopft, sodass der Walhai dann „husten“ muss, um sie frei zu bekommen. Dabei fliegen ihm all die kleinen Fische und Meerestiere aus dem Maul.

Zooplankton

Zooplankton

Fortpflanzung des Walhais

Die Fortpflanzung des Walhais ist wenig erforscht. Bekannt ist allerdings, dass sich die Embryonen im Inneren des Fisches entwickeln und als Jungfische geboren werden. Der Körper eines Weibchens kann bis zu 300 Embryonen aufnehmen. Neugeborene Fische sind etwa 0,5 Meter lang und können recht lange ohne Nahrung auskommen, da sie noch im Mutterleib genügend Nährstoffreserven aufgebaut haben. Walhaie brauchen extrem lange (20 bis 30 Jahre), um geschlechtsreif zu werden.

Natürliche Feinde des Walhais

Heute gibt es geschätzt nur noch etwa 1000 Walhaie auf der Erde. Diese geringe Zahl ist auf den massiven kommerziellen Fischfang zurückzuführen, der vor allem in Teilen Asiens, speziell in Taiwan und auf den Philippinen, betrieben wird, wo das Fleisch dieses Fisches als Delikatesse gilt.

Neben dem Menschen hat der Walhai auch Feinde unter der Wasseroberfläche. Meistens werden Jungtiere von Blauhaien und von Orcas angegriffen. Es gibt allerdings auf Angriffe auf erwachsene Fische. Außer seiner immensen Größe und dicken Haut hat der Walhai leider keine anderen Mittel zur Verteidigung.

Walhai und der Tourismus

Walhai

Walhai

In einigen Regionen, wo der Walhai noch relativ häufig vorkommt, werden ganze Touren organisiert, bei denen man den Riesen nicht nur vom Schiff aus beobachten, sondern auch ihm beim Tauchen ganz nahe kommen kann. Leider trägt diese Art der Unterhaltung in keiner Weise zu einer Vergrößerung der Population bei, sondern beeinträchtigt die Ruhe und die Lebensweise der sanften Riesen, von denen es nur noch eine Handvoll gibt.