Mit seiner leuchtend ultramarinblauen Färbung und eleganter stromlinienförmige Silhouette ist der Blauhai einer der schönsten Haie überhaupt.
Allgemeines über Blauhai
- Name: Blauhai. Engl.: Blue shark
- Wissenschaftlicher Name: Prionace glauca
- Ordnung / Familie: Grundhaie / Requiemhaie
- Vorkommen: tropische und gemäßigte Meere
- Habitat: offenes Meer in Tiefen bis zu 350 m
- Max. Größe/Gewicht: 6 m / 500 kg
- Gefährdung: z.T. stark gefährdet
Lebensraum des Blauhaie

Verbreitungsgebiete des Blauhais. Bild: Prionace glauca dis
Unter den Knorpelfischen hat der Blauhai das größte Verbreitungsgebiet. Blauhaie sind in den Meeren aller Kontinente außer der Antarktis zu finden. Sie leben sowohl in tropischen als auch in gemäßigten Regionen. Im Pazifik gibt es die meisten diese Fische, deren Zahl dort allerdings je nach Jahreszeit stark schwanken kann.
Oft trifft man den Blauhai an den Küsten Nordamerikas, vor der Westküste Afrikas und auf der westlichen Seite des Nordatlantiks. Auch im Mittelmeer gibt es Blauhaie. Die für diese Spezies optimale Wassertemperatur liegt zwischen 7 und 16 Grad Celsius, zugleich verträgt sie auch höhere Temperaturen von bis zu 21-23 Grad.
Lebensweise des Blauhais
Der Blauhai ist ständig auf Wanderschaft, indem er großen Fischschwärmen folgt. Dabei kann der Fisch immense Entfernungen von mehreren tausend Kilometern zurücklegen. Am wohlsten fühlt er sich in einer Tiefe von 150-350 m. Wenn der Blauhai seinen Bauch vollgeschlagen hat, legt er sich oft auf den Grund und bleibt eine Zeit regungslos liegen. Mit zunehmendem Hunger, wird er wieder aktiv. Die Lebenserwartung eines Blauhais in freier Wildbahn beträgt etwa 20 Jahre.
Interessante Fakten über Blauhai
- Im Allgemeinen gilt der Blauhai mit seiner eleganten und schlanken Torpedoform und leuchtend ultramarinblauen Färbung zu den schönsten Vertretern der gesamten Hai-Familie.
- Blauhaie wirken auf den ersten Blick meist träge und gelassen. Wenn sie sich allerdings bedroht fühlen oder angreifen müssen, entwickeln sie sehr schnell eine beeindruckende Geschwindigkeit und legen in kürzester Zeit riesige Entfernungen zurück.
- An der Unterseite der Schnauze von Blauhaien befinden sich die sogenannten Lorenzinische Ampullen. Das sind spezielle Sinnesorgane, die es den Haien ermöglichen, ihre Beutetiere anhand deren elektrischen Felder aufzuspüren.
Kann man Blauhai essen?
Das Fleisch des Blauhais ist zwar essbar, hat aber aufgrund eines hohen Harnstoffgehalt nur geringe geschmackliche Qualität. In Südostasien hingegen werden seine Flossen, Leber, Haut, Knorpel, Zähne und Kiefer hoch geschätzt. In der chinesischen Medizin werden all diese Teile zur Herstellung verschiedener Heilmittel verwendet.
Anatomische Merkmale
Das charakteristische Merkmal des Blauhais, dem er auch seinen Namen verdankt, ist die Färbung. Sein Oberkörper hat eine auffällige dunkelblaue Farbe, seltener gibt es graublaue Töne. Der Körper des Blauhais ist stark gestreckt und eher schlank. Im Durchschnitt wird er 3,5 bis 4 m groß, einige Exemplare knacken sogar sechs Meter-Marke, wenn auch selten. Mittelgroße Haien bringen im Durchschnitt 350 kg auf die Waage.
Die Augen des Blauhais sind rund und groß und werden durch die Nickhaut (das sogenannte dritte Augenlid) geschützt. An den Seiten des Kopfes befinden sich fünf Kiemen-Paare. Die erste Rückenflosse ist stark nach hinten verlagert. Die Brustflossen sind langgestreckt und sichelförmig. Die Schwanzflosse ist mittelgroß und mit kleinen Kielen an der Schwanzwurzel versehen.
Wie ernährt sich Blauhai?
Die meiste Ziert bewegt sich der Blauhai scheinbar langsam und träger durchs Wasser. Das ändert sich blitzartig, sobald eine potenzielle Mahlzeit in der Reichweite seiner Sinnesorgane auftaucht. Kopffüßer und Fische bilden die Hauptbestandteile seiner Nahrung. Außerdem sind die Raubtiere nicht zimperlich, wenn es um den Abfall der Fischindustrie geht – dafür begleiten sie die Fischereischiffe hartnäckig über lange Zeiträume hinweg.
In freier Wildbahn haben erwachsene Blauhaie außer dem Menschen nur wenige Feinde. Die Jungfische werden allerdings gelegentlich durch die eigenen Artgenossen verspeist. Außerdem fallen die jungen Haie etlichen anderen größeren Hai-Arten zum Opfer, wie zum Beispiel dem Tigerhai oder Weißen Hai.
Fortpflanzung des Blauhais
Die Geschlechtsreife tritt bei den Weibchen im Alter von 5-6 Jahren und bei Männchen mit 4-5 Jahren. Wären der Paarung verbeißen sich die Männchen am Nacken von Weibchen. Dies hinterlässt Narben, anhand deren man die Anzahl der Paarungen feststellen kann. Die Weibchen sind allerdings durch ihre widerstandsfähige Haut im Nacken, die dreimal dicker ist als die der Männchen, vor Infektionen und Entzündungen geschützt.
Die Paarung findet meist in der Nähe des Kontinentalschelfs statt. Blauhaie paaren sich mehrere Male mit verschiedenen Partnern. Nach der Paarung trennen sich die Partner und schwimmen in verschiedene Richtungen davon. Nach 9 bis 12 Monate bringt das Weibchen durchschnittlich 25-50 bis maximal 130 keine Haie zur Welt, die bei der Geburt etwa 39 cm lang sind. Unmittelbar nach der Geburt überlässt die Mutter ihren Nachwuchs ihrem eigenen Schicksal.
Junge Blauhaie bei der Jagd
Was würden Sie tun, wenn Sie an einem Strand spazieren gehen und vor Ihre Füße hungrige Haie in einen Fressrausch verfallen und sich ans Ufer schmeißen? Zugegeben, so eine Situation passiert nicht jeden Tag. Dennoch ist dieses Verhalten den halbwüchsigen Blauhaien eigen: Wenn sie auf der Jagd sind, verfallen sie in Anbetracht der zahlreichen Beutefische, die sie in die Enge treiben, in einen Fressrausch, sodass sie auch die Gefahr gestrandet zu sein unterschätzen. Werden sie gestrandet, verenden sie qualvoll oder werden selbst zu Beute anderer Raubtiere.
Die Spaziergänger in diesem Video versuchen einen der Fische am Schwanz zu packen und ins Wasser zu bringen. Dennoch sind Haie dafür berüchtigt, selbst dann noch schwere Wunden zu verursachen, wenn sie bereits gefangen genommen wurden und scheinbar benommen sind. Zum Glück ist aber die Rettungsaktion in diesem Video geglückt, ohne dass jemand verletzt wurde.