Hundshaie leben in gemäßigten Meeren rund um den Globus und gelten für den Menschen als ungefährlich, da sie relativ klein sind.
Steckbrief Hundshai
- Name: Hundshai. Engl.: School shark
- Wiss. Name: Galeorhinus galeus
- Ordnung: Grundhaie (Carcharhiniformes)
- Familie: Glatthaie (Triakidae)
- Gattung: Galeorhinus
- Verbreitung: weltweit in gemäßigten Meeren
- Lebensraum: auf dem Meeresboden
- Nahrung: Fische, Kopffüßer
- Verhalten: Raubfisch, bildet kleine Gruppen
- Gefahr für Mensch: es ist nur ein einziger Angriff bekannt
- Maximale Größe: 195 cm
- Maximales Gewicht: 55 kg
- Maximales Alter: 60 Jahre
- Körperform: schlank und torpedoförmig
- Körperfarbe: dunkelblaugrauer Rücken, silbrige Flanken, weißer Bauch
- Maul: lang und spitz
- Schuppen: klein und rau
- Geschlechtsreife: mit 8-14 Jahren, Männchen früher als Weibchen
- Wirtschaftliche Bedeutung: sehr beliebter Speisefisch, der mit Schlepp- und Kiemennetzen industriell gefangen wird
- Kulinarische Qualität: wohlschmeckendes, weißes und festes Fleisch, optimal geeignet zum Kochen, Backen, Grillen und Räuchern
- Angelsport: beliebter Zielfisch beim Brandungs- und Schleppangeln
- Gefährdung: aufgrund von Überfischung stark gefährdet
Herkunft und Lebensraum
Der Hundshai bewohnt alle gemäßigten Meere. Im Westatlantik erstreckt sich seine Population entlang der Küste von Südbrasilien bis Argentinien. Im östlichen Atlantik findet man ihn von Island und Norwegen über die Färöer und Britischen Inseln bis hin zum Mittelmeer und Senegal. Im westlichen Indischen Ozean ist der Hundshai von Namibia bis Südafrika verbreitet. Darüber hinaus findet man ihn vor Australien und Neuseeland. Im östlichen Pazifik kommt er von British Columbia in Kanada bis zur südlichen Baja California, dem Golf von Kalifornien, Peru und Chile vor.
Lebensweise des Hundshais
Der Hundshai hält sich oft in küstennahen Gewässern in der Brandungszone auf, wo er nach Beutetieren sucht. Für gewöhnlich bewegt er unmittelbar in Bodennähe. Selten dringt er in Tiefen bis zu 550 Meter vor. Auch pelagische Lebensweise im offenen Meer ist ihm nicht ganz fremd. Darüber hinaus unternimmt der Hundshai vor allem in den höheren Breitengraden Wanderungen. So zieht er im Sommer Richtung Norden und in den kühlen Wintermonaten zum Äquator. Dabei kann er an einem Tag über 50 km Entfernung zurücklegen. Diese Tiere sind sehr langlebig und können schätzungsweise bis zu 60 Jahre alt werden.
Ist der Hundshai gefährlich für den Menschen?
Der Hundshai gilt aufgrund seiner geringen Größe und seiner Vorliebe für kleine Beutetiere als für den Menschen ungefährlich. Bisher wurde nach Angaben des International Shark Attack File (ISAF) nur ein Angriff auf Menschen dokumentiert. Zugleich ist damit zu rechnen, dass beim Angeln auf diese Haiart weitere Personen verletzt worden sein könnten, was generell beim Landen von Haifischen sehr oft passiert. Denn alle Haie wehren sich vehement gegen die Gefangennahme und schnappen dabei wild um sich.
Wichtige Merkmale
Der Hundshai hat einen langen und sehr schlanken Körper. Seine Augen sind groß und die Schnauze lang und spitz. Außerdem hat er eine auffällig asymmetrisch geformte Schwanzflosse mit stark vergrößerten oberen Teil. Der Rücken des Hundshais ist dunkelblaugrau und die Bauchseite ist weiß. Jungtiere haben eine auffällige schwarze Zeichnung auf ihren Flossen, die beim Heranwachsen verschwindet.
Wie groß wird ein Hundshai?
Ausgewachsene Hundshaie erreichen eine Durchschnittsgröße von etwa 120-140 cm. Maximalgröße dieser Art betrug bisher 195 cm.
Wie ernährt sich der Hundshai?
Der Hundshai ernährt sich hauptsächlich von diversen Beutefischen, am häufigsten von bodenlebenden Arten, zum Teil gehören auch pelagische Fische wie z.B. Heringe und Sardinen auf seinen Speiseplan. Kopffüßer, vor allem Tintenfische und Oktopusse, sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil seiner Ernährung.
Fortpflanzung der Hundshaie
Hundshaie erreichen ihre Geschlechtsreife im Alter von 8-14 Jahren, wobei Weibchen später geschlechtsreif werden als Männchen. Wie die meisten Haie sind auch Hundshaie ovovivipar und bringen alle 2-3 Jahre 15 und 43 Jungen zur Welt. Die Wurfgröße nimmt mit der Größe des Muttertieres zu. Die Geburt erfolgt im Frühsommer nach einer Trächtigkeitsdauer von 12 Monaten. Die Länge eines ausgewachsenen Embryos beträgt etwa 32 cm. Die Jungfische werden in flachen Buchten und Flussmündungen geboren. In den südlichen Gewässern Australiens tun sich neugeborene und etwas ältere Jungtiere in flachen Gewässern in Schwärmen zusammen.
Wirtschaftliche Bedeutung
Das Fleisch des Hundshais ist sehr gefragt und gilt als wohlschmeckend. Es wird frisch, getrocknet, gesalzen und gefroren vermarktet. Auch seine Haut kann zu Lederprodukten verarbeitet werden. Wie viele andere Haie wird auch der Hundshai in Asien für die berüchtigte Haifischflossensuppe erbeutet. Man fängt ihn mit Schleppnetzen, Kiemennetzen und Langleinen. Der weltweite Bestand dieses Hais ist in den letzten 70 Jahren erheblich zurückgegangen, was vor allem auf seine langsame Geschlechtsreife, geringe Reproduktionsrate und hohen Fischereidruck zurückzuführen ist.
Hundshai angeln
Hundshaie werden oft direkt an der Küste beim Brandungsangeln gefangen und sind für ihre harten Kämpfe im Drill berüchtigt. Als Köder passen kleine Fische, wie z.B. Heringe und Sardinen, sowie Kalmare am besten. Darüber hinaus kann man den Hundshaien beim Schleppangeln nachstellen. Wie die meisten Haie lässt sich auch diese Art durch Anfüttern anlocken – man muss nur dafür sorgen, dass der Köder blutig ist.