Hammerhai: Alle Infos zum Fisch

Aufgrund seines unverwechselbaren Aussehens erkennt man den Hammerhai sofort. Die Form seines Kopfes ist einmalig im Tierreich.

Allgemeines über Hammerhai

Hammerhai

Hammerhai

  • Name: Großer Hammerhai. Engl.: Hammerhead shark
  • Wissenschaftlicher Name: Sphyrna mokarran
  • Ordnung / Familie: Grundhaie / Hammerhaie
  • Vorkommen: tropische und subtropische Meere
  • Habitat: Korallenriffe und Küstengebiete
  • Max. Größe/Gewicht: 7 m / 900 kg
  • Gefährdung: moderat gefährdet

Lebensraum des Hammerhais

Verbreitungsgebiete des Hammerhais

Verbreitungsgebiete des Hammerhais

Hammerhaie leben in den warmen tropischen und subtropischen Gewässern entlang des Kontinentalschelfs. Die Küsten von Brasilien, Argentinien, Hawaii und Panama sind Orte mit besonders großen Hammerhai-Populationen. Die Fische lieben Korallenriffe und schwimmen immer wieder in die Lagune hinein. Die größte Konzentration von Hammerhaien gibt es auf den Hawaii-Inseln. Aus diesem Grund befindet sich dort auch der weltweite bekannte Institut für Meeresbiologie (Hawaiʻi Institute of Marine Biology), in dem wichtige wissenschaftliche Forschungen über Hammerhaie durchführt werden.

Interessante Fakten über Hammerhai

Hammerhai

Hammerhai

  • Die unkonventionelle Positionierung der Augen des Hammerhais an den beiden Kopfausstülpungen ermöglicht eine fast komplette 360°-Rundumsicht: Das Raubtier sieht alles links, rechts, vor, unter und über sich.
  • Hammerhaie sind oft Begleiter von großen Schiffen und können ihnen über viele hundert Kilometer hinweg auf den Fersen bleiben. Das liegt daran, dass sie sich sehr gerne von den Abfällen der Schiffe ernähren.
  • Der Körper des Hammerhais ist unglaublich biegsam: Lang und schlank fühlt er sich an, als hätte er überhaupt keine Knorpel – bei der Verfolgung von panischer Beute kann sich der Hai buchstäblich in zwei Hälften falten.
  • Hammerhaie werden besonders stark von frischem Blut angezogen. Selbst in sehr geringen Konzentrationen wittern sie es auf viele Kilometer Entfernung und tauchen sehr schnell scheinbar aus dem Nichts bei verletzten Tieren auf.

Wie gefährlich ist der Hammerhai?

Der Hammerhai ist einer der gefährlichsten Vertreter der Haifamilie und hat die dritthöchste Zahl von Angriffen auf Menschen zu verzeichnen. Auf der Suche nach Nahrung schwimmen Hammerhaie oft zu den Flachwasserstellen nah an der Küste, wo sich auch Menschen aufhalten. Doch besonders gefährlich sind Hammerhaie während der Brutzeit, wenn sie ihren Nachwuchs schützen.

Anatomische Merkmale

Hammerhai

Hammerhai

Der Hammerhai erreicht im Durchschnitt eine Länge von 4-5 m und das Gewicht von etwa 300-400 kg. Sein Oberkörper ist dunkel-oliv oder bräunlich-grau. Von oben betrachtet, ähnelt der Kopf des Hammerhais einem großen Vorschlaghammer. Die beiden Kopfseiten ragen so weit auseinander, dass die Gesamtbreite des Kopfes dreimal so groß ist wie die Länge.

Wie die meisten Haie hat auch der Hammerhai keine Luftblase. Aus diesem Grund muss er sich ständig in Bewegung bleiben. Für den notwendigen Antrieb sorgt seine große und sichelförmige erste Rückenflosse. Die zweite Rückenflosse und die Afterflosse sind hingegen verhältnismäßig klein. Die Schwanzflosse ist asymmetrisch und genauso wie die Rückenflosse sichelförmig.

Der Kopf des Hammerhais

Kopf des Hammerhais

Kopf des Hammerhais

Menschen, die den Hammerhai mit eigenen Augen gesehen haben, berichten allesamt über sein furchterregenderes Erscheinungsbild. Der Grund dafür liegt in seiner Kopfform. Abgeflacht, in zwei Teile geteilt, mit großen Ausstülpungen an den Seiten, ist der Kopf des Hammerhais ein wirklich außergewöhnlicher Anblick. Obwohl die Wissenschaft noch nicht 100% sicher über den Sinn und Zweck seiner Kopfform ist, gibt es dennoch ein Paar als plausibel geltende Theorien.

Zum einen ist der Hammerhai durch seinen in die Breite gezogenen Kopf und die weit voneinander liegenden Nasenöffnungen in der Lage, sich schnell und effektiv an die Quelle eines bestimmten Geruchs heranzutasten. Dies ist sehr wichtig, denn bei Haien spielt der Geruchssinn eine enorm große Rolle bei der Nahrungssuche. Experimente mit in Gefangenschaft gehaltenen Haien haben gezeigt, dass die Tiere selbst kleinste Veränderungen in der Wasserchemie erkennen.

Zum andern verlaufen entlang der Vorderkante des Kopfes spezielle hoch entwickelte Zellen, die auf die elektrischen Felder anderer Meerestiere reagieren. So kann der Hammerhai mit seinem Kopf nicht nur gut riechen sondern auch elektromagnetische Felder der Beutetiere wahrnehmen. Sein Kopf beschert ihm also ein perfektes Werkzeug zum Jagen. Nicht einmal eine Sandschicht, in der sich seine Beute oft versteckt, ist ein Hindernis für ihn.

Wie ernährt sich Hammerhai?

Tintenfisch

Tintenfisch

Hammerhaie haben ein breites Beuteschema und ernähren sich hauptsächlich von Fischen, Krebsen, Kalmaren und Tintenfischen. Doch das größte gastronomische Interesse des Hammerhais gilt dem Stachelrochen. Auf der Suche nach seiner Lieblingsspeise schwingt er mit seinem Kopf über dem Meeresgrund, um die elektrischen Signale des Rochens zu lokalisieren.

Gegen die giftigen Stacheln der Rochen scheinen die Hammerhaie vollständig immun zu sein. So gibt es dokumentierten Bericht über einen vor der Küste Floridas gefangenen Hammerhai, der die ganzen 96 Stacheln in seinem Maul stecken hatte und keinerlei Anzeichen einer gesundheitlichen Beeinträchtigung hatte.

Fortpflanzung des Hammerhais

Hammerhaie

Hammerhaie

Hammerhaie gehören zu den lebendgebärenden Fischen. Ihr Paarungsprozess ist jedoch immer noch ein streng gehütetes Geheimnis, es gibt schlicht zu wenig Sichtungen dieses seltenen Ereignisses. Bekannt ist nur, dass Männer beim Liebesakt zu einem unkontrollierbaren Temperament neigen und zubeißen, sodass die Weibchen nach solchen sexuellen Spielen eine Zeit lang brauchen, um ihre Wunden zu heilen.

Etwa ein Jahr nach der Paarung bringt das Weibchen 30-40 Jungen von ca. 45 cm zur Welt. Interessanteweise sind die Hammerköpfe bei Neugeborenen an ihrem Körper entlang gedreht, sodass sie den Uterus problemlos verlassen können. Auch die solide Größe hilft den Jungtieren, in einer feindlichen Welt zu überleben.

Hammerhai und der Mensch

Auf Hawaii werden Haie fast wie Gottheiten verehrt. Die Ureinwohner glauben, dass die Fische Menschen und alle Lebewesen im Meer schützen. Leider kommt es gerade hier, auf den Inseln, am häufigsten zu Haiangriffen. Touristen, die an die Stellen im Flachwasser geraten, wo die weiblichen Fische ihre Jungen ausbrüten, begeben sich in Lebensgefahr. In der Regel sieht der Hammerhai den Menschen allerdings nicht als Nahrungsquelle an.

Wie gefährdet ist der Hammerhai?

Im Kampf zwischen Haien und Menschen gewinnen natürlich die letzteren. Während Haifischöl eine Quelle für verschiedene Medikamente und als Rohstoff für die Kosmetikindustrie dient, schätzen die Feinschmecker rund um die Welt das Haifischfleisch, wobei die berüchtigte Haifischflossensuppe als eine besondere Delikatesse gilt. Dies führt dazu, dass die Tiere zu Hunderttausenden Jahr für Jahr ausgerottet werden. Der Hammerhai gehört dazu.

Fischlexika und -Atlanten

Falls Sie sich für die mannigfaltige Tierfauna der Meere, Seen oder Flüsse interessieren, empfehlen wir Ihnen folgende Bücher*, die neben herausragenden Fotos und detailgetreuen Zeichnungen auch Informationen über die einzelnen Fisch- und Tierarten anbieten:
  1. Gefährliche Meeresfische
  2. Was lebt im Mittelmeer?
  3. Süßwasserfische Europas
  4. Fische Krebse Muscheln
  5. Heimische Gewässer