Die zoologische Ordnung der Kalmare umfasst mehr als 250 Arten. Somit bilden Kalmare die größte Gruppe innerhalb der Kopffüßer dar.
Allgemeines über Kalmare
- Name: Kalmar. Engl.: Squid
- Wissenschaftlicher Name: Teuthida
- Klasse / Ordnung: Kopffüßer / Kalmare
- Vorkommen: alle Weltmeere
- Habitat: Freiwasser (Pelagial)
- Max. Größe / Gewicht: 2,5 m / 50 kg
Herkunft und Lebensraum
Kalmare sind an das Leben im freien Wasser (Pelagial) der Meere angepasst. Darin unterscheiden sie sich zum Beispiel von den Echten Tintenfischen (Sepien), die in Bodennähe leben. Der Name Kalmar wird über mittellateinisch calamare „Tintenfisch“ auf lateinisch calamus „Rohr“ zurückgeführt, was sich wahrscheinlich auf die röhrenartigen Arme bezieht.
Kalmare sind Einzelgänger. Allerdings finden Wissenschaftler manchmal kleine Gruppen von ihnen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass viele Jungtiere am selben Ort schlüpfen. Wenn die Nahrungsquellen knapp sind oder Raubtiere eine große Bedrohung darstellen, schließen sie sich zusammen, um leichter jagen zu können und eine bessere Chance zu haben, am Leben zu bleiben.
Interessante Fakten über Kalmare
- Große Kalmare, speziell der Riesenkalmar (Architeuthis dux), erreichen bis zu 8 Meter Länge und könnten auch für den Menschen gefährlich werden. Humboldt-Kalmare (Dosidicus gigas), die etwa 2.5 m groß werden, verübten sogar bereits einige dokumentierte tödliche Attacken auf Menschen.
- Vor allem in europäischen und nordafrikanischen Mittelmeerregionen sind Kalmare Teil der menschlichen Ernährung und werden zu diesem Zweck gefangen und vermarktet. Die Zubereitungsmethoden reichen vom Braten, über Kochen bis hin zum Stockfisch.
- Die Augen der Kalmare sind hochentwickelt. Manche Spezies haben ein Auge, das mehrfach so groß ist wie das andere, und jedes an eine andere Lichtintensität angepasst ist. Die Augen des Riesenkalmars sind so groß wie zwei Fußbälle.
- Die Fortbewegung der Kalmare erfolgt über einen Trichter, aus dem sie Wasser aus der Mantelhöhle pressen. Auf diese Weise können sie sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. Einige Arten schaffen es, mit dieser Antriebstechnik auch eine kurze Strecke dicht über der Wasseroberfläche zu fliegen und damit auf langen Strecken sogar Energie zu sparen.
- Unter den Meerestieren gelten Kalmare als sehr intelligent. Sie verfügen über ausgeklügelte Verhaltenstaktiken in Extremsituationen. Allerdings ist das Gehirn des Kalmars im Verhältnis zu seiner Körpermasse recht klein.
- Kleine Kalmare haben einen keinen Auftrieb, so dass sie ständig einen Strahl abgeben müssen, um nicht auf den Meeresboden zu fallen. Größere Kalmare hingegen können dank der großen Menge an Ammoniumchlorid in ihrem Körper mühelos durch Wasser schweben.
Anatomische Merkmale
- Der Körperder Kalmare – der sogenannte Tube – ist keilförmig und besitzt zwei seitliche Flossen.
- Der Schnabel ist aus Horn und gleicht in seiner Form einem Papageienschnabel.
- Um den Mund herum befinden sich zehn Fangarme, davon sind acht eher kurz und vollständig mit Saugnäpfen besetzt.
- Zwei Fangarme sind schlanker, stark verlängert und weisen an den Enden eine Verbreiterung auf, die mit Saugnäpfen besetzt ist. Damit sind Kalmare in der Lage, ihre Beute (Fische, Krebse und andere Weichtiere) zu fangen. Diese Arme werden auch als Tentakel bezeichnet.
- Die Augen sind im Verhältnis zum Körper sehr groß.
- Viele Kalmare sind zu Farbwechseln fähig, wodurch sie sich vor Feinden tarnen bzw. bei der Jagd unsichtbar machen.
Wie ernähren sich Kalmare?
Die Kalmare sind Fleischfresser, die sich überwiegend von Krebstieren und Weichtieren ernähren. Auch kleine Fische verschmähen sie nicht. Die Arten der Tiefsee verfügen darüber hinaus über verschiedene Leuchtorgane, die sie zur Anlockung von Beute nutzen.
Fortpflanzung der Kalmare
Kalmare paaren sich meist in großen Schwärmen, die bei einigen Arten beträchtliche Ausmaße annehmen können. Nach der Paarung, bei der das Männchen dem Weibchen eine Spermatophore zur Befruchtung der Eier in den Mantel schiebt, werden die Eier in langen gallertigen Schläuchen an Steinen und Pflanzen abgelegt.
Kalmare als Nahrungsquelle für andere Tiere
Kalmare sind begehrte Nahrungsquelle für unzählige Meerestiere. Dabei werden alle Teile des Kalmars verdaut mit Ausnahme seines Schnabels. Im Gegensatz zu den Zähnen und Kiefern der meisten anderen Tiere enthalten die Schnäbel der Kalmare keinerlei Mineralien und werden daher von den Verdauungssäften nicht beeinträchtigt. Aus diesem Grund werden die Schnäbel von Kalmaren oft in den Mägen von anderen Meerestieren wie z.B. Walen gefunden.
Kulinarische Bedeutung
Kalmare haben eine muskelähnliche Fleischstruktur und sind bekannt für ihren niedrigen Kaloriengehalt sowie Reichtum an Proteinen, Phosphor, Eisen, Jod, Kalium, Natrium, mehrfach ungesättigten Fetten und Vitaminen (B1, B2, B6, B9, C, E, PP). Dem Kalmar wird eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-, Verdauungs- und Hormonsystem nachgesagt. Darüber hinaus ist der Verzehr von Kalmaren gut für Haare und Nägel, Zähne und Knochen.
Wie die meisten Schalentiere enthalten auch Kalmare viel Cholesterin. Dennoch ist der Verzehr von Kalmar nicht schädlich für den Körper, solange man ihn in Maßen genießt. Für gewöhnlich nehmen die Menschen nur 15 % des Cholesterins über die Nahrung auf. Der Rest wird in der Leber produziert. Die vermehrte Produktion wird durch eine konstante tägliche Zufuhr von gesättigten und Transfetten angeregt und nicht durch Cholesterin aus der Nahrung. So ist Fettanteil im Kalmar sehr niedrig.
Kalmar kann für die Zubereitung von vielen verschiedenen Gerichten verwendet werden wie zum Beispiel Salate, Suppen, Koteletten, Frikadellen usw. Die Weichtiere werden gegrillt, gebraten, geschmort und sogar getrocknet, wobei als Stockfisch sind sie auf der ganzen Welt begehrt und bieten ein willkommenes Snack für viele Lebenslagen an. In der Küche werden Torso, Kopf und Tentakel des Kalmars verwendet.