Krake: Alle Infos zum Weichtier

Kraken sind hochintelligente Meeresbewohner, die über erstaunliche Tarnfähigkeiten verfügen. Sie sind geschickte Jäger und können sich an ihre Umgebung anpassen, indem sie ihre Körperform und Farbe ändern.

Allgemeines über den Kraken

Krake

Krake

  • Name: Krake (auch Oktopus genannt). Engl.: Octopus
  • Wissenschaftlicher Name: Octopoda
  • Stamm / Klasse: Weichtiere / Kopffüßer
  • Vorkommen: www
  • Habitat: www
  • Max. Größe/Gewicht: www
  • Gefährdung: stark gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Die Kraken sind eine Teilgruppe der Achtarmigen Tintenfische (Vampyropoda). Der Name Krake bürgerte sich aus dem Dänisch-Norwegischen ins Deutsche ein und könnte für „entwurzelter Baum“ stehen, da die Arme dieses Tieres wie Wurzeln in alle Richtungen davonragen. Duden gibt als Ausgangssprache mundartliches Norwegisch an; die weitere Herkunft von norwegisch krake oder kraken ist laut Duden unklar.

Kraken leben in den gemäßigten und tropischen Meeren rund um den Globus. In europäischen Gefilden gibt im Mittelmeer besonders große Kraken-Populationen. Sie bewohnen hauptsächlich den Meeresboden und die Gezeitenzonen, wo sie genug Futter in Form von anderen Wirbellosen, Fischen und diversen Krebstieren vorfinden.

Ist Krake und Oktopus dasselbe?

Oktopus ist die zweite Bezeichnung für Krake. Diese Spezies gehört zu der Familie der Tintenfische, deren Unterarten sich nach der Anzahl der Tentakel unterscheidet. Während z.B. Kalmare 10 Arme haben, besitzen Kraken über acht Tentakel. Daher stammt auch der Name Oktopus, denn „Okto“ bedeutet auf Griechisch acht.

Lebensweise des Kraken

Die meisten Kraken sind Grundbewohner (Benthal). Einige Flachmeer-Kraken können auch einige Zeit außerhalb des Wassers überleben und sich dort fortbewegen. Oft suchen sie Gezeitentümpel auf, um dort nach Krebsen, Schnecken und anderen Tieren zu jagen.

Alle Kraken sind sehr geschickte Jäger und können ihre Taktik an die Art ihrer Beute anpassen. Einige Arten von Kraken, wie der Mimik-Oktopus, haben sogar die Fähigkeit, ihre Körperform, Farbe und Textur zu ändern, um sich perfekt an ihre Umgebung anzupassen und Beute zu überraschen.

Lernfähigkeit des Kraken

Krake

Krake

Das Gehirn der Kraken ist sehr leistungsfähig; so bewältigen sie viele Irrgarten-Probleme effizienter als die meisten Säugetiere. Der kleine Krake Amphioctopus marginatus sammelt Kokosnussschalen, um sie später als Behausung zu benutzen – ein unter Wirbellosen einzigartiges Beispiel planvollen Vorgehens. Dennoch ist die Lernfähigkeit von Kraken begrenzt. Zwar können sie das Verhalten von Artgenossen imitieren, dies kommt jedoch fast nur in Gefangenschaft vor, da sie Einzelgänger sind.

Einmal erlernte Fähigkeiten werden nicht von Generation zu Generation weitergegeben, weil Wirbellose (dazu gehören auch Kraken) keine Eltern-Kind-Beziehungen wie Vögel oder Säugetiere aufbauen. Wirbellose sichern stattdessen das Überleben von Nachkommen, indem sie außerordentlich viele Nachkommen produzieren. Kraken erreichen maximal ein Lebensalter von drei Jahren.

Interessante Fakten über Kraken

  • Kraken gelten als die intelligentesten Weichtiere, wobei ihre Intelligenz mit der von Ratten verglichen wird. Kraken sind in der Regel sehr scheu, jedoch neugierig und erweisen sich in Versuchen als sehr lernfähig.
  • Der Farbwechsel der Kraken beruht auf einer dreischichtigen Verteilung von Chromatophoren in der Haut, die ebenfalls mit vielen Nerven verbunden sind. Octopus bimaculoides und einige andere Arten können Licht mit der gesamten Körperoberfläche wahrnehmen.
  • Kraken nutzen ihre Arme, um sich auf dem Meeresboden zu bewegen. Auf der Flucht verwenden sie das Rückstoßprinzip. Sie drücken das Wasser aus ihrer Mantelhöhle durch einen Trichter nach draußen und entfliehen durch den Rückstoß mit dem Körper voran.
  • Weil sie kein Innenskelett haben, sind Kraken extrem beweglich und können selbst durch engste Spalten und Löcher schlüpfen. Die Beweglichkeit machte vor allem den Mimik-Oktopus (Thaumoctopus mimicus), der auch als Karnevalstintenfisch bezeichnet wird, weltbekannt.
  • In den Bereich der Legenden gehören Berichte, nach denen große Kraken Menschen mit ihren Fangarmen erwürgen oder gar Schiffe in die Tiefe ziehen können.
  • Besondere Medienbekanntheit erreichte der Krake Paul, der während der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 als Orakel-Tier den Ausgang aller getippten Fußballspiele korrekt „voraussagte“.

Anatomische Merkmale

Krake

Krake

Kraken besitzen acht Arme (vier Armpaare), die ungestielte Saugnäpfe tragen und keine Verstärkungsringe aufweisen. Die Tiere haben meist einen Lieblingsarm, den sie häufiger benutzen als die anderen. Der Körper der Kraken, der Mantel, ist in der Regel sackartig. Kraken haben ein mehrteiliges Herz mit einem Hauptherzen und zwei Kiemenherzen. Sie haben die ursprüngliche Schale der Kopffüßer komplett reduziert.

Kraken zeichnen sich durch ihr hochentwickeltes Nervensystem aus, das unter den Wirbellosen eine Spitzenposition einnimmt. Sie besitzen sehr gute Linsenaugen, die im Gegensatz zu denen der Wirbeltiere evers aufgebaut sind und so mit den Sinneszellen der Netzhaut direkt zum Licht weisen. Die Arme und besonders die Saugnäpfe sind stark mit Nerven und großen Ganglien durchzogen und können sich unabhängig vom Gehirn bewegen.

Wie ernährt sich ein Krake?

Die bevorzugte Beute eines Kraken besteht normalerweise aus Krebstieren, kleinen Fischen, Muscheln und anderen Weichtieren. Nachdem ein Krake seine Beute gefangen hat, bringt er sie mit seinen Fangarmen zum Mund. Kraken haben einen kräftigen Schnabel, mit dem sie die Schalen von Muscheln oder das Fleisch ihrer Beute aufbrechen können. Sie verwenden ihre Zunge, die als Radula bezeichnet wird, um das Fleisch abzuschaben oder zu zerkleinern, bevor sie es schlucken.

Fortpflanzung der Kraken

Kraken-Eier

Kraken-Eier

Wie bei den anderen Kopffüßern findet auch bei Kraken eine innere Befruchtung statt, die Begattung erfolgt durch den bei den Männchen speziell umgewandelten dritten linken Arm, der auch als Hectocotylus Jussila bezeichnet wird. Dieser wird in die Mantelhöhle des Weibchens eingeführt und überträgt eine mit Spermien gefüllte Kapsel, die Spermatophore. Durch ein explosionsartiges Aufplatzen der Spermatophore werden die Spermien dann freigesetzt und befruchten die Eier.

Kraken bilden keine Larven, ihre Embryonen wachsen als Dotterscheibe auf den großen Eiern heran (discoidale Furchung). Bei vielen Arten werden die Eier von den Muttertieren intensiv bewacht. Alle Kraken vermehren sich nur einmal im Leben, einige Wochen bis wenige Monate danach sterben die Tiere.

Wie gefährlich sind Kraken?

Kraken sind in der Regel ungefährlich und nicht aggressiv. In allen bekannten Fällen bissen sie aufgrund von Provokation. Ihr Biss ist in der Regel zwar schmerzhaft, aber harmlos. Bis auf die blaugeringelten Kraken (Hapalochlaena) haben Kraken, wenn überhaupt, nur ein sehr schwaches Gift. Der Biss der vorgenannten blaugeringelten Arten (auch als Blauring-Oktopusse bekannt) ist hingegen nicht nur leicht schmerzhaft, sondern sehr giftig.

Das Gift Maculotoxin der blaugeringelten Kraken ist mit dem Tetrodotoxin des Kugelfisches nahezu identisch. Die gebissene Person fühlt sich schon kurz nach dem Biss schwach und spürt ein Prickeln im Gesicht. Es folgen Gefühllosigkeit, Übelkeit mit Erbrechen und Lähmungserscheinungen. Diese Lähmungserscheinungen werden rasch schlimmer und betreffen schon im frühen Stadium das Atemzentrum.

Die durch den blaugeringelten Kraken gebissene Person bleibt zwar stets bei vollem Bewusstsein, kann sich aber auf Grund der Lähmungen nicht mehr artikulieren. Ohne intensivmedizinische Behandlung kann eine solche Vergiftung tödlich enden. Ein Gegenmittel gegen das Gift ist nicht bekannt. Der Betroffene muss beatmet werden, bis die Wirkung des Gifts nachlässt und das Opfer wieder von selbst zu atmen beginnt.

Quellenhinweise

Dieser Artikel wurde zum Teil der Wikipedia entnommen und steht unter dieser Nutzungslizenz.