Blauer Marlin: Alles Wissenswerte über den Fisch

Kein anderer Meeresfisch ist so schnell und so stark wie der Blaue Marlin. Er lebt im offenen Ozean und hat außer dem Menschen nichts zu befürchten.

Blauer Marlin

Blauer Marlin

Steckbrief Blauer Marlin

  • Name: Blauer Marlin. Engl.: Blue marlin
  • Wiss. Name: Makaira nigricans
  • Ordnung: Carangiformes
  • Familie: Speerfische (Istiophoridae)
  • Gattung: Makaira
  • Verbreitung: tropische und subtropische Gewässer des Atlantiks
  • Lebensraum: offenes Meer zwischen Wasseroberfläche und 200 m Tiefe
  • Nahrung: Fische
  • Verhalten: Raubfisch, bildet Gruppen
  • Natürliche Feinde: Mako und der Weiße Hai
  • Maximale Größe: 3,7 m
  • Maximales Gewicht: 620 kg
  • Maximales Alter: 20 Jahre
  • Körperform: torpedoförmig, abgerundet im Querschnitt
  • Körperfarbe: blauer oder graublauer Rücken, silbrige Flanken mit Längsstreifen
  • Maul: groß mit einem lang geformten Oberkiffer
  • Schuppen: länglich und eingebettet in die Haut
  • Flossenformel: D 0/45-50, A 0/19-23, P 0/19-22
  • Geschlechtsreife: mit 2-4 Jahren
  • Laichzeit: Spätsommer bis Herbst
  • Wirtschaftliche Bedeutung: beliebter Speisefisch, wird kommerziell mit Langleinen befischt
  • Kulinarische Qualität: delikates, feines und saftiges Fleisch / geeignet zum Braten, Backen, Grillen und Rohverzehr
  • Nährwert (100 g Fisch): 115 kcal / 22 g Eiweiß / 3 g Fett
  • Angelsport: beliebter Zielfisch beim Big-Game-Fishing
  • Gefährdung: aufgrund von Überfischung z.T. stark gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Verbreitungsgebiete des Blauen Marlins

Verbreitungsgebiet des Blauen Marlins

Marline bilden die Familie der Speerfische, die insgesamt neun Arten umfasst. Der Blaue Marlin ist die größte davon und lebt in tropischen und subtropischen Gewässern des Atlantischen Ozeans. Die von ihm bevorzugte Wassertemperatur liegt bei 24 Grad. Im Westatlantik ist der Blaue Marlin häufiger anzutreffen als vor dem afrikanischen Kontinent.

Die Verbreitung des Blauen Marlins nach Norden und Süden ist jahreszeitlich bedingt: Im Sommer dringt er in die nördlichen Gefilden vor und zieht sich mit Einbruch der kalten Jahreszeit in den äquatorialen Teil des Ozeans zurück. Der Blaue Marlin verbringt die meiste Zeit seines Lebens im offenen Ozean und ist nur selten in Küstennähe anzutreffen.

Lebensweise des Blauen Marlins

Marline halten sich für gewöhnlich in oberen Wasserschichten auf. Diese Spezies gehören zu den schnellsten Fischen auf unserem Planeten. Mit seinem torpedolinienförmigen Körper erreicht der Marlin Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h und kann dabei mehrere Meter aus dem Wasser springen. Dadurch kann er sogar fliegende Fische effektiv bejagen, die für die meisten anderen Raubfische unerreichbar sind.

Erwachsene Marline sind Einzelgänger, bilden manchmal allerdings kleine Gruppen bis zehn Individuen. Die Kolosse sind stets in Bewegung und können am Tag bis 70 km zurücklegen. In Bewegung halten sie ihr Maul halbgeöffnet und lassen das Wasser durch Ihre Kiemen fließen. So führen sie ihrem Körper Sauerstoff zu und verfügen stets über große Energiereserven.

Interessante Fakten über Marlin

  • Der schwertartige Oberkiefer und die klappbaren Flossen des Marlins sorgen für eine hydrodynamische Körperform und ermöglichen es dem Fisch, bis auf 100 km/h zu beschleunigen. Hohe Geschwindigkeit in Verbindung mit immenser Größe und Stärke stellen den Marlin an die Spitze der Nahrungskette.
  • Wissenschaftler diskutieren seit langem über den Sinn und Zweck seines „Speeres“. So haben japanische Biologen die Mägen von mehr als 200 Marlins untersucht und fanden dabei viele Fischfragmente mit Spuren von Schnittwunden. Die Marline müssen also die Fische zuerst mit dem Schwert verletzen oder betäuben, bevor sie diese verschlingen.
  • Während der Jagd wechselt der Marlins seine Farbe und nimmt einen leuchtend blauen Farbton an (von daher rührt auch sein Name). Diese Farbanpassung wird durch spezielle lichtreflektierende Zellen „Iridophoren“ bewerkstelligt.
  • Wegen seiner Größe und der hohen Geschwindigkeit, hat der Blaue Marlin praktisch keine natürlichen Feinde im Meer. Nur einige Haiarten wie z.B. Mako und der Weiße Hai können halbstarken Marlinen gefährlich werden.

Wichtige Merkmale

Blauer Marlin

Blauer Marlin

Der Körper des Marlins ist langgestreckt und im Querschnitt abgerundet. Der Rücken ist blau oder graublau und der Bauch ist silbrig. An den Flanken hat er bis zu 15 blassblaue Längsstreifen, die jeweils aus einzelnen runden Flecken oder schmalen Streifen bestehen. Der Körper des Marlins ist mit dünnen, langgestreckten Schuppen bedeckt. Der Speer ist lang und kräftig, und der Unter- und Oberkiefer haben kleine, feilenartige Zähne.

Der Marlin hat zwei Rückenflossen, von denen die erste sehr lang ist einen spitzen Vorderteil besitzt. Die Brustflossen können sehr eng an den Seiten des Körpers angelegt werden. Der Schwanzstiel ist seitlich zusammengedrückt und hat auf jeder Seite ein Paar Kiele. Die Seitenlinie hat ein netzartiges Muster und ist bei jungen Fischen deutlich sichtbar; bei ausgewachsenen Individuen ist sie in die Haut eingetaucht. Sobald die Epidermis entfernt wird, ist die Seitenlinie deutlich zu sehen.

Wie ernährt sich der Blaue Marlin?

Der Blaue Marlin ernährt sich hauptsächlich von anderen, kleineren Raubfischen wie Makrelen, Thunfische, verschiedene Rochen-Arten. Er frisst auch gerne Kopffüßer, vor allem Tintenfische. Während der Jagd stürzt der Marlin mit hoher Geschwindigkeit in einen Fischschwarm hinein und schlägt mit dem Speer um sich. Anschließend sammelt er die betäubten und verletzten Beutefische.

Fortpflanzung der Blauen Marline

Die Männchen erreichen die Geschlechtsreife mit 35-45 kg und die Weibchen mit 48-60 kg. Dabei sind die Fische zwischen 2 und 4 Jahren alt. Während der Fortpflanzungssaison, die im Spätsommer und Herbst stattfindet, können die Weibchen bis zu viermal ablaichen und bis zu 7 Millionen Eier ablegen.

Nach dem Schlüpfen wachsen die Jungfische sehr schnell. In seinem natürlichen Lebensraum wird der Blaue Marlin bis 20 Jahre alt. Die Weibchen leben im Durchschnitt länger und sind auch um einiges größer als Männchen.

Meer

Meer

Kulinarische Bedeutung

Marlin ist ein wertvoller Speisefisch. Viele Feinschmecker behaupten, dass sein Fleisch mit Thunfisch verglichen werden kann. Deshalb sollte man Marlingerichte nur in Restaurants bestellen, wo sie von hochqualifizierten Köchen zubereitet werden. Auch für traditionelle japanische Sushimi wird Marlin verwendet. Sein geringer Fettgehalt macht es darüber hinaus für die Zubereitung von Diätgerichten gut geeignet.

Mit etwa 3 g auf 100 Filet hat Marlin vergleichsweise geringen Fettanteil und sollte aus diesem Grund nicht zu stark gebraten werden. Die beste Zubereitungsmethode für Marlin ist das Grillen. Auf diese Weise kann man am besten sicherstellen, dass das fertige Gericht saftig, zart und weich ist. Auf Hawaii wird Marlinfleisch darüber hinaus geräuchert zum Verkauf angeboten. Rohes Marlinfleisch hat eine rötliche Farbe, im gekochten Zustand ist es rosa.

Wie schmeckt ein Marlin?

Das Fleisch des Marlins hat eine thunfischähnliche feste Konsistenz und einen delikaten Geschmack. Es hat ein mildes salziges Aroma und erinnert an das zarte Kalbsfleisch.

Big-game-Fishing auf Blauen Marlin

Blauer Marlin

Blauer Marlin

Aufgrund seiner Größe und der unbändigen Stärke gilt der Marlin als einer der begehrtesten Zielfische der Sportfischerei. Der Weltrekord liegt laut „International Anglers‘ Association“ bei 624 kg. Die Big-Game-Fishing Industrie ist viele Millionen wert und beherbergt Hunderte von Unternehmen mit Tausenden von Arbeitsplätzen. An den Küsten der USA, Bahamas, Venezuelas, Brasiliens und in der Karibik ist die Hochseefischerei auf Marlin am weitesten entwickelt.

Um einen Marlin zu fangen, geben viele Angler riesige Summen aus. Oft ist dieses Unterfangen sehr gefährlich, da die Fische sehr groß sind und den Angler sogar vom Boot ziehen können. Solche Fälle gibt es immer wieder, was die echten Fans keineswegs davon abhält. Im Gegenteil, es gibt eine ganze Gilde von Anglern, die diese Art des gefährlichen Trophäenfangs zelebrieren. Dies ist noch eine Bestätigung dafür, dass der Hauptfeind des Marlins der Mensch ist.