Schwarzer Trommler: Biologie, Lebensweise, Verbreitung

Schwarzer Trommler ist ein Raubfisch, der sowohl im stark salzigen Meereswasser als auch im Süßwasser der Flussmündungen leben kann.

Steckbrief Schwarzer Trommler

Schwarzer Trommler

Bild: Pogonias cromis – SERC, CC BY 2.0

  • Name: Schwarzer Trommler. Engl.: Black drum
  • Wiss. Name: Pogonias cromis
  • Ordnung: Barschverwandte (Percomorphaceae)
  • Familie: Umberfische (Sciaenidae)
  • Gattung: Pogonias
  • Verbreitung: Atlantikküste der USA, Golf von Mexiko, Karibik
  • Lebensraum: Lagunen, Buchten, Flussmündungen
  • Nahrung: Krabben, Krebse, Weichtiere, Fische
  • Verhalten: Raubfisch, bildet gerne Gruppen
  • Maximale Größe: 170 cm
  • Maximales Gewicht: 51 kg
  • Maximales Alter: 43 Jahre
  • Körperform: massiv und hochrückig
  • Körperfarbe: hellgrauer oder dunkler Rücken, silbrige Flanken
  • Maul: mittelgroß und leicht oberständig
  • Schuppen: verglichen mit verwandten Arten recht groß
  • Schuppenformel: SL 50
  • Flossenformel: D XI/19-22, A II/5-7
  • Geschlechtsreife: mit 3-5 Jahren
  • Laichzeit: Juni bis Juli
  • Wirtschaftliche Bedeutung: sehr bedeutender Angelfisch in USA, als Speisefisch nur als Frischfisch gefragt
  • Kulinarische Qualität: festes Fleisch mit mittlerem Fettgehalt und angenehmen Geschmack, optimal zum Braten und Backen geeignet
  • Nährwert (100 g Fisch): 103 kcal / 18 g Eiweiß / 3,4 g Fett
  • Angelsport: sehr beliebter Zielfisch in der Karibik und Atlantikküste der USA, wird beim Grundangeln gefangen
  • Aquarium: wird in großen, öffentlichen Schauaquarien gehalten
  • Gefährdung: von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft

Herkunft und Lebensraum

Der Schwarze Trommler kommt im westlichen Atlantik vor. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nova Scotia im Osten Kanadas über die US-amerikanische Küste bis nach Mexiko, einschließlich des Golfs von Mexiko. Auch im gesamten Karibik-Region ist er heimisch. Diese Art bevorzugt küstennahe Gewässer wie Buchten, Lagunen, Mangroven, Flussmündungen und ist für ihre charakteristischen Trommellaute bekannt.

Am häufigsten ist der Schwarze Trommler an der Küste Texas‘ anzutreffen. Der Black Drum, wie dieser Fisch auf englisch genannt wird, fühlt sich auch im Brackwasser wohl, wo er nach Krabben, Muscheln und anderen bodenlebenden Tieren sucht. Die Schwarzen Trommler halten sich in Schwärmen am liebsten im seichten Wasser auf und sind vor für Sportangler von großem Interesse. Auch für Berufsfischer sind sie von Bedeutung.

Widerstandsfähigkeit des Schwarzen Trommlers

Der Schwarze Trommler gilt als ein überaus widerstandsfähiger Fisch und gedeiht sowohl im flachen sauerstoffarmen Wasser im Sommer wie auch bei frostigen Temperaturen. Dies erlaubt es dem Fisch sich an eine große Bandbreite von Lebensräumen anzupassen als die meisten anderen Meeresfische an nordamerikanischen Küsten. Man findet sie sowohl im klaren Wasser auf Sandflächen wie auch in schlammigen Sümpfen in Mangroven.

Wichtige Merkmale

Der Schwarze Trommler ist ein massiver, hochrückiger Fisch mit vielen Barteln unter dem Unterkiefer, die er zum Aufspüren der Beute im Bodensediment geschickt einsetzt. Jüngere Fische haben vier oder fünf dunkle vertikale Streifen an den Seiten, die mit zunehmendem Alter verschwinden. Die Bäuche älterer Fische sind weiß, die Färbung des Rückens und der Flanken kann variieren. Fische aus Golf von Mexiko sind häufig hellgrau oder silbrig. Fische, die in schlammigen Buchten leben, sind wiederum dunkelgrau oder bronzefarben.

Ein charakteristischer Merkmal der Schwarzen Trommler ist die Fähigkeit, mit der Schwimmblase trommelnde Töne zu erzeugen, was der Grund für ihren Namen ist. Angler berichten über Begegnungen mir diesen Fischen, indem diese unter dem Boot geschwommen sind und gut zu hörende Trommelgeräusche von sich gegeben haben.

Wie groß wird ein Schwarzer Trommler?

Der Schwarze Trommler wird im Durchschnitt zwischen 60 und 70 cm groß. Ältere Fische, die es geschafft haben, den Haien und Anglern zu entgehen, können bis zu 170 cm groß werden.

Wie ernährt sich Schwarzer Trommler?

Muscheln

Muscheln

Auf der Suche nach Nahrung ziehen Schwarze Trommler in Gruppen durch seichtes Wasser und machen Jagd auf Krabben, Muscheln, Krebse und Weichtiere. Mit ihren charakteristischen Barteln am Unterkiefer durchsuchen sie das Sediment nach Beute und knacken anschließend selbst die harten Muschelschalen mit ihren kräftigen Zähnen auf. Junge Trommler ernähren sich von Seewürmern, Garnelen und Krebstieren.

Fortpflanzung der Schwarzen Trommler

Da Schwarze Trommler im Vergleich zu anderen karibischen Fischen recht langlebig sind (es gibt dokumentierten Bericht über ein 43 Jahre alt gewordenes Individuum), werden sie auch erst mit 3-5 Jahren geschlechtsreif. Gelaicht wird im Juni und Juli. Die Larven verteilen sich in der Brandung entlang der Küsten. Bis Frühsommer wachsen die Jungfische auf 2 bis 3 cm Größe heran. Man findet sie jetzt in schlammigen Bereichen von Mangroven und Flussmündungen.

Kulinarische Bedeutung

Die jährliche Fangmenge der Schwarzen Trommler an der texanischen Küste beträgt mehr als 500 Tonnen beim kommerziellen Fischfang und etwa 300 Tonnen bei der Sportfischerei. Obwohl sie nicht zu den Edelfischen gehören, sind Schwarze Trommler dennoch beliebte Speisefische. In viele Restaurants an der Küste werden sie laufend zubereitet und serviert. Am besten schmecken sie gebraten im Mantel aus Maismehl.

Das Fleisch des Schwarzen Trommlers ist fest, weiß und weder zu trocken noch zu fettig. Wobei Fische, die vor dem Laichen gefangen werden, fetter und schmackhafter sind als Sommerfänge. Die beste Küchenqualität haben mittelgroße Trommler mit 2-3 kg Gewicht.

Schwarze Trommler angeln

In vielen Buchten, an Mollen und in Flussmündungen an der US-Küste und in der Karibik versammeln sich die Schwarzen Trommler im Frühjahr vor ihren Laichwanderungen in großen Schwärmen. Für viele Angler läutet es den Anfang der besten Angelsaison an, denn die Chancen zu dieser Jahreszeit, einen richtig schweren Brocken zu landen, sind sehr groß. Erfahrene Angler vergleichen das Drillen eines 18 kg schweren Kolosses mit dem Anheben eines versunkenen Baumstamms.

Im Sommer wühlen die Schwarzen Trommler nach Weichtieren im Sediment und stehen dabei mit dem Kopf nach unten. Während dessen ragen ihre Schwänze manchmal sogar aus dem Wasser. Dieses Verhalten wird „tailing“ genannt. Wenn die Fische dann weiter ziehen, hinterlassen sie im Boden kleine Krater, die von Anglern wiederum „Drum Noodles“ genannt werden. Erfahrene Angler können diese Spuren eines Trommler-Schwarms lesen.

Köder und Angeltechnik

Schwarze Trommler werden nur selten beim Spinnfischen mit Kunstködern gefangen, da sie ihre Beute nicht aktiv im Mittelwasser jagen sondern im Boden suchen. Man verwendet daher Grundangeln-Techniken beim Angeln auf Trommler. Als Köder eignen sich geschnittener Fisch, Tintenfisch sowie Garnelen optimal – alles Tiere aus dem Beuteschema dieser Räuber. Beim Biss sollte man nicht gleich anschlagen sondern erst abwarten, biss sich der Trommler etwas entfernt.

Da der Trommler den Köder nicht sofort schluckt sondern zuerst ins Maul nimmt, um ihn auf den Zahn zu füllen, sollte der Schlag etwas verzögert, dafür dann ums so stärker erfolgen. Der Schwarze Trommler ist kein Fisch, der spektakuläre Sprünge macht, zugleich wehrt er sich mit großer Kraft gegen die Gefangennahme und zwar bis zum Schluss. Unzählige Schnüre und Vorfächer wurden schon gerissen, als die Angler kurz vor der Landung glaubten, den Fisch sicher zu haben.


Quellenhinweise