Riesenzackenbarsch (Judenfisch): Alle Infos zum Fisch

Riesenzackenbarsche werden bis zu 3 Meter lang und 350 kg schwer. Die sanften Riesen verhalten sich den Menschen gegenüber selten aggressiv.

Riesenzackenbarsch

Riesenzackenbarsch

Steckbrief Riesenzackenbarsch

  • Name: Riesenzackenbarsch (auch Judenfisch genannt) (Engl.: Giant Grouper)
  • Wiss. Name: Epinephelus lanceolatus
  • Ordnung: Barschartige (Perciformes)
  • Familie: Zackenbarsche (Epinephelidae)
  • Gattung: Epinephelus
  • Verbreitung: indischer Ozean und westlicher Pazifik
  • Lebensraum: felsige riffreiche Lagunen in 10 bis 100 Meter Tiefe
  • Nahrung: Fische, Krebse, große Weichtiere
  • Verhalten: Raubfisch, Einzelgänger
  • Maximale Größe: 3 m
  • Maximales Gewicht: 400 kg
  • Maximales Alter: 50 Jahre
  • Körperform: hochrückig und massiv
  • Körperfarbe: dunkelbraun, mit zahlreichen schwarzen Punkten gesprenkelt
  • Maul: sehr groß, endständig und mit wulstigen Lippen versehen
  • Schuppen: Kammschuppen
  • Flossenformel: D XI/14-16, A III/8
  • Geschlechtsreife: Männchen mit 5-6 Jahren, Weibchen deutlich später
  • Laichzeit: je nach Region von Juni bis Dezember
  • Wirtschaftliche Bedeutung: bedeutender Speise- und Angelfisch, inzwischen fast überall unter Artenschutz gestellt
  • Kulinarische Qualität: schmackhaftes, weißes Fleisch mit leicht süßlicher Note / optimal geeignet zum Braten, Backen, Grillen und Räuchern
  • Nährwert (100 g Fisch): 92 kcal / 19 g Eiweiß / 1,2 g Fett
  • Angelsport: wird beim beim Grundangeln vom Boot gefangen
  • Aquarium: verbreiteter Fisch in öffentlichen Aquarien, benötigt sehr viel Platz und Versteckmöglichkeiten
  • Gefährdung: aufgrund der Überfischung z.T. stark gefährdet

Lebensraum des Riesenzackenbarsches

Riesenzackenbarsche kommen sowohl im Indischen Ozean als auch im westlichen Pazifik vor. Es gibt sie an der gesamten südlichen Küste der Vereinigten Staaten, der Karibik und im Roten Meer. Auch in den hawaiianischen und südjapanischen Küstenregionen sind sie heimisch. Sie gehören zu den typischen einzelgängerischen Riffbewohnern und bevorzugen bis zu 100 Meter tiefe Lagunen.

Auch in den Mangrovenwäldern, die an der Floridas Südwestküste eine natürliche Brutstätte für Myriaden von Kleinfischen bilden, füllt sich der Riesenzackenbarsch in seinem Element. Nach Einschätzung einiger Wissenschaftler haben die Artenschutzmaßnahmen in den letzten zwei Jahrzehnten sehr effektiv zur Erholung der Judenfische beigetragen, sodass vielerorts in den USA sogar über die Aufhebung des Fangverbots debattiert wird.

Warum heißt der Riesenzackenbarsch Judenfisch?

Riesenzackenbarsch (Judenfisch)

Riesenzackenbarsch (Judenfisch)

Bis zum Jahr 2001 nannte man den Riesenzackenbarsch in vielen angelsächsischen Ländern Judenfisch, danach wurde er umbenannt, obwohl sein alter Name immer noch geläufig ist. Die Herkunft des alten Namens ist nicht ganz klar, da er sehr tief in der Geschichte verwurzelt ist und es keine eindeutigen Überlieferungen über den Hergang der Namensgebung gibt. Heute geht man davon aus, dass sein schönes weißes Fleisch als koscher galt und besonders beliebt unter den Menschen jüdischen Glaubens war.

Wichtige Merkmale

  • Der Körper des Riesenzackenbarsches ist hochrückig, massiv und von beiden Seiten abgeflacht.
  • Sein Kopf ist sehr groß und das endständige Maul mit auffällig dicken Lippen versehen.
  • Der Riesenzackenbarsch hat dunkelbraune Körperfarbe, die meist mit zahlreichen kleinen Punkten gesprenkelt ist.
  • Die Kiemen sind am Deckelrand gezackt. Diesem Merkmal verdankt die gesamte Zackenbarsch-Familie ihren Namen.
  • Die Rückenflosse ist lang und in der Mitte gekerbt. Die Bauchflossen sind sehr groß und brustständig.

Ernährung des Riesenzackenbarsches

Riesenzackenbarsche sind eingefleischte Räuber, die bereits im sehr jungen Alter kleine Fische erbeuten. Mit zunehmendem Wachstum werden auch die Beutefische größer. Weiterhin gibt es dokumentierte Berichte über das koordinierte Jagdverhalten zwischen Riesenzackenbarschen und Muränen. Dabei treibt die Muräne kleine Fische aus ihren Verstecken im Riff direkt auf die Zackenbarsche zu. Am Ende profitieren beide Spezies durch diese Technik.

Generell scheinen Muränen und Zackenbarsche ein überaus freundschaftliches Verhältnis miteinander zu haben. Dass die Muräne als eine ausgesprochen nachtaktive Spezies damit anfängt, tagsüber gemeinsam mit dem Zackenbarsch zu jagen, ist ein deutlicher Hinweis auf ein kooperatives Verhalten.

Fortpflanzung des Riesenzackenbarsches

Der Riesenzackenbarsch ist ein protogyner Hermaphrodit, der auch Zwitter genannt wird. Das bedeutet, dass zunächst alle Fische weiblich sind und einige davon sich erst mit zunehmendem Alter zum Männchen entwickeln. Über den Fortpflanzungsvorgang des Riesenzackenbarsches ist nur wenig bekannt. Die Geschlechtsreife erreicht diese Spezies im Alter von 5-6 Jahren. Die Paarungszeit dauert je nach Region von Juni bis Dezember. Wissenschaftler schätzen, dass Generationswechsel bei Riesenzackenbarschen ca. 14 Jahre dauert.

Verhalten dem Menschen gegenüber

Riesenzackenbarsch (Judenfisch)

Riesenzackenbarsch (Judenfisch)

Während bereits sein bloßes Erscheinungsbild den Riesenzackenbarsch einmalig und unverwechselbar macht, gibt es auch ein Verhaltensmerkmal, das diese Spezies zusätzlich auszeichnet: Obwohl Riesenzackenbarsche für den Menschen ungefährlich sind und sich bei Begegnung selten aggressiv verhalten, stoßen sie dennoch bei Annäherung eines Menschen die Luft aus ihrer Schwimmblase raus, was unter Wasser sehr markante Geräusche produziert, die an einen weit entfernten Donner erinnern.

Gefährdung des Riesenzackenbarsches

Obwohl Riesenzackenbarsche weit verbreitet sind, ist ihre Population vielerorts gefährdet. Aufgrund der enormen Größe und hochwertigem Fleisch dieser Kolosse wurden ihre Bestände in vergangenen Jahren stark dezimiert. Seit 1990 sind sie in den USA und dem gesamten atlantischen Südosten unter Artenschutz gestellt.