Meeräsche: Alle Infos zum flinken Meeresfisch

Es gibt knapp 80 Meeräschen-Arten, von denen 40 als Speisefische gefragt sind. Diese Spezies ist fettarm, hat kaum Gräten und schmeckt vorzüglich.

Meeräsche

Meeräsche

Steckbrief Meeräsche

  • Name: Meeräsche. Engl.: Mullet
  • Wiss. Name: Mugilidae
  • Ordnung: Barschverwandte (Percomorphaceae)
  • Familie: Meeräschen
  • Verbreitung: ost- und westatlantische Küsten Amerikas, Madagaskar, Australien
  • Lebensraum: Tiefen bis zu 100 Meter
  • Nahrung: diverse wirbellose Tiere, Würmer, Zooplankton
  • Natürliche Feinde: alle größeren Meeres-Raubfische, auch Wasservögel
  • Verhalten: Friedfisch, bildet gerne Gruppen
  • Maximale Größe: 80 cm
  • Maximales Gewicht: 7 kg
  • Maximales Alter: 15 Jahre
  • Körperform: spindelförmig, von beiden Seiten abgeflacht
  • Körperfarbe: dunkelgrauer oder -brauner Rücken, silbrige Flanken
  • Maul: klein und endständig
  • Schuppen: mittelgroß und glatt
  • Wirbelzahl: 24-26
  • Geschlechtsreife: mit 2-3 Jahren
  • Laichzeit: von Frühjahr bis Herbst, je nach Region
  • Wirtschaftliche Bedeutung: sehr gefragter Speisefisch mit großen Fangmengen
  • Kulinarische Qualität: weißes, zartes und leicht süßliches Fleisch mit wenig Gräten / für alle Zubereitungsmethoden gut geeignet
  • Nährwert (100 g Fisch): 118 kcal / 20 g Eiweiß / 4,2 g Fett
  • Angelsport: beliebter Zielfisch beim Posenangeln vom Strand und von Stegen
  • Aquarium: wird oft in großen öffentlichen Aquarien gehalten
  • Gefährdung: von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft

Herkunft und Lebensraum

Die Fisch-Familie der Meeräschen umfasst fast 80 Arten in 27 Gattungen und ist weltweit vor allem in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet. Man findet große Populationen dieser Fische in den Küstengewässern Amerikas, Madagaskars, Australiens und Neuseelands.

Im Durchschnitt werden Meeräschen 50-60 cm lang und wiegen bis zu 3 kg. Es gibt aber auch größere Exemplare. So kann die Großkopfmeeräsche (Mugil cephalus) bis zu 80 cm groß werden und bis 7 kg wiegen. Die Springmeeräsche (Liza saliens) wird hingegen nicht länger als 20 cm.

In Bezug auf Salz- und Sauerstoffgehalt im Wasser stellt die Meeräsche nicht zu hohe Ansprüche, was auch ihre weite Verbreitung erklärt. Es gibt einige Arten, wie z.B. Liza abu, die ausschließlich im Süßwasser in den Flüssen leben. Im Brackwasser fühlen sich zahlreiche Unterarten der Meeräsche ebenso wohl.

Lebensweise der Meeräsche

Meeräschen

Meeräschen

Die Meeräsche bevorzugt küstennahe Gewässer bis zu 100 Meter Tiefe. Auch in seichten Bereichen hält sie sich gerne auf. In einigen südlichen Regionen gibt es beachtliche Meeräschen-Populationen direkt in Korallenriffen, wobei die Stellen mit Algenbewuchs von Fischen bevorzugt werden. Diese Spezies ist überaus gesellig und bildet gerne kleinere Schwärme von 30-50 Individuen.

Die Meeräsche ist ein sesshafter Fisch und unternimmt keine langen Wanderungen. Nur im Herbst ziehen die Fische näher an die Küste heran. Sobald der Winter einbricht und die Wassertemperaturen stark sinken, ziehen sich die Meeräschen in größere Tiefen zurück und fahren ihren Metabolismus auf die Sparflamme. Ihre Überwinterungsgebiete werden kommerziell stark befischt.

Interessante Fakten über Meeräsche

Meeräsche

Meeräsche

  • Meeräsche ist ein schmackhafter Fisch mit festem weißem Fleisch, das sich gut für verschiedene Zubereitungsmethoden eignet. Sie hat kaum Gräten und lässt sich sehr einfach zubereiten. Nicht nur die Meeräsche selbst, sondern auch ihr Kaviar schmecken vorzüglich.
  • In Italien gibt es eine Delikatesse namens Bottarga. Hierbei handelt es sich um Meeräschenkaviar, der unter Druck aushärtet und austrocknet. Das Ergebnis ist ein sehr schmackhafter und gesunder Fischprodukt.
  • Aufgrund ihrer wertvollen Eigenschaften ist die Meeräsche in allen Fischrestaurants weit verbreitet. Sie wird vor allem auf offenem Feuer gegrillt oder in Folie mit Gemüse gebacken. Außerdem hat Meeräsche ein sehr schmackhaftes, zartes Fleisch und praktisch keine kleinen Gräten.
  • Die größte Meeräschen-Unterart (Mugil cephalus) kann bis zu 70 cm lang werden, die kleinste (Liza saliens) wird kaum größer als 20 cm. Meeräschen können bis zu 15 Jahre alt werden.

Wie schmeckt eine Meeräsche?

Das Fleisch der Meeräsche ist weiß, sehr zart und schmeckt leicht süßlich. Es hat keinen typischen Fischgeruch. Die Fleisch-Textur ist sehr fein und die wenigen großen Gräten lassen sich leicht entfernen, kleine Gräten gibt es nicht.

Wichtige Merkmale

Meeräsche

Meeräsche

Der Körper der Meeräsche hat eine spindelförmige in die Länge gezogene Form, die muskulös und stromlinienförmig ist. Der Kopf ist kegelförmig, der Mund ist endständig und relativ klein. Die Meeräsche hat winzig kleine Zähne. Der Rücken der Meeräsche hat eine hell-graue bis grau-bläuliche Farbe. Der Bauch ist weiß und die Flanken silbrig. Die Brustflossen sind hell-grau und auffällig weit oben am Körper positioniert. Im Durchschnitt sind Meeräschen 40-50 cm lang und wiegen bis zu 2 kg.

Wie ernährt sich Meeräsche?

Zooplankton

Zooplankton

Die Meeräsche ernährt sich überwiegend von Würmern, Mollusken sowie von allerlei anderen wirbellosen Tieren, die sie auf dem Meeresboden in Küstennähe findet. Die Nahrung der Jungfische besteht aus Zooplankton. Die Meeräschen können nahrungsbedingte Wanderungen unternehmen z.B. zu den Flussmündungen oder in die Mangroven. So kann auch ein Teil der Schwärme, die in die Mündungsgebiete gelangt sind, dort überwintern.

Fortpflanzung der Meeräschen

Die Meeräsche erreicht ihre Geschlechtsreife im Alter von 2-3 Jahren. Bei den in nördlichen Regionen lebenden Tieren setzt die Geschlechtsreife etwas später ein. Die Laichzeit findet je nach Unterart und Verbreitungsgebiet vom Frühjahr bis zum Herbst statt. Während der Laichzeit ziehen die Fische in die Küstengebiete. Nach dem Schlüpfen schwimmen die Larven im offenen Wasser und nutzen zunächst ihren Dottervorrat als Nahrung, bevor sie auf Plankton umstellen.

Kulinarische Bedeutung

Gebratene Meeräschen

Gebratene Meeräschen

Die Meeräsche ist ein schmackhafter Fisch mit weißem, zarten Fleisch und einem wohldosiertem Fettgehalt von etwa 4 g auf 100 g Filet. Darüber hinaus enthält der Fisch eine ganze Reihe nützlicher Elemente: mehrfach ungesättigte Omega-3-Säuren, Vitamin A, Kalium, Phosphor, Kalzium, Fluor und Zink. Die Meeräsche ist vor allem für Menschen mit Herz- und Gefäßerkrankungen zu empfehlen, um das Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkten zu verringern.

Die in der Meeräsche enthaltenen Nährstoffe können auch zur Verbesserung der Sehschärfe und der Hautgesundheit beitragen. Eine Versorgung mit B-Vitaminen wirkt sich positiv auf das Nervensystem aus, verbessert die Schlafqualität und stärkt die Leber. Ein regelmäßiger Verzehr von Meeräsche kommt auch den Menschen zugute, die an Arteriosklerose leiden. Vor allem Personen über 50 Jahre sollten vorzugsweise Meeräsche essen, um das Risiko von Arteriosklerose zu senken.

Meeräsche zubereiten

Die Meeräsche kann als Suppe gekocht, im Ofen gebacken, gegrillt, gebraten oder auch geräuchert werden. Ihr Fleisch ist so zart, dass der Fisch nicht zu lange gekocht werden darf, sonst verliert er seine Saftigkeit. Das Auftauen des gefrorenen Fisches sollte bei Zimmertemperatur erfolgen. Legen Sie den Fisch danach eine halbe Stunde lang in heißes Wasser, um die Schuppen schneller loszuwerden.

Zum Backen genügen 22-25 Minuten bei 185 °C. Wird die Meeräsche länger im Ofen gelassen, trocknet sie aus. Salzen Sie den Fisch erst dann, nachdem Sie ihn aus dem Ofen genommen haben. Tomaten, Dill, Zitrusfrüchte und Paprika passen gut zur Meeräsche. Auch in Folie lässt sich der Fisch gut backen und wird dabei sehr saftig.

Meeräsche angeln

Meeräsche angeln

Meeräsche angeln

Die Meeräsche ist bei Hobbyanglern sehr beliebt, weil sie nicht nur sehr schmackhaft sondern auch überaus wehrhaft im Drill ist. Geangelt wird sie in der Regel vom Steg aus, wo die Wassertiefe nicht mehr als 3-5 m beträgt, oder auch vom Ufer aus. Im Sommer empfiehlt es sich, die Flussmündung aufzusuchen, wo die Fische zu dieser Zeit besonders zahlreich anzutreffen sind.

Als Ausrüstung passt am besten eine mittelschwere Stipprute oder auch eine mit Stationärrolle bestückte Kopfrute. Als Köder empfehlen sich vor allem Maden und zerkleinerte Wattwürmer. Meeräsche kann auch selbst als Köder für größere Raubfische eingesetzt werden. So verwenden amerikanische Angler kleine Meeräschen gerne zum Angeln von Riesenzackenbarschen.