Ayu-Fisch: Alle Infos zum Fisch

In Japan gehört der Ayu zu den beliebtesten Speisefischen, die nicht nur vorzüglich schmecken sondern auch sehr schön aussehen.

Allgemeines über Ayu

Ayu-Fische

Ayu-Fische

  • Name: Ayu (auch Ayu-Fisch). Engl.: Ayu sweetfish
  • Wissenschaftlicher Name: Plecoglossus altivelis
  • Ordnung / Familie: Stintartige / Plecoglossidae
  • Vorkommen: Küsten des Nordwest-Pazifiks
  • Habitat: anadromer Wanderfisch
  • Max. Größe/Gewicht: 70 cm
  • Gefährdung: stark gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Der Ayu gehört zu den anadromen Wanderfischen – er laicht im Süßwasser, lebt aber hauptsächlich im Meer. Sein Lebensraum umfasst gemäßigte und subtropische Gebiete hauptsächlich an den Küsten des Nordwest-Pazifiks zwischen Hokkaido und Vietnam. Da Ayu ein beliebter Speisefisch ist, wurde er in andere Gebiete gebracht, wie z.B. auf Taiwan. Ein Versuch seiner Einbürgerung auf Hawaii hat hingegen nicht geklappt.

Lebensweise des Ayu-Fisches

Der Ayu ist ein Wanderfisch, der einen großen Teil seines kurzen Lebens im Meer verbringt und nur zum Laichen die Flüsse hinauf steigt, ähnlich dem Lachs. Er erreicht eine maximale Größe von 70 cm, die meisten Fische werden jedoch nicht länger als 30 cm. Die Hauptnahrung des Ayu bilden verschiedene Planktonalgen.

Während die Jungfische im Meer in Schwärmen leben, zerstreuen sich erwachsene Ayu-Fische im Süßwasser und schützen ihre Laichstellen gegen die Eindringlinge. Da der Ayu oft in japanischen Flüssen vorkommt, wo er auf steinigem Untergrund in starker Strömung laicht, wird er oft als japanische Forelle bezeichnet.

Anatomische Merkmale

Ayu-Fisch

Ayu-Fisch

Der Ayu hat eine ziemlich exquisite Färbung. Er hat einen dunklen grünlich-gelben Rücken und einen weißen Bauch. Sein Unterkiefer ist grün und der Oberkiefer ist weiß. Hinter dem Kiemendeckel befindet sich ein länglicher, elliptischer, orange-gelber Fleck, und der obere Rand des Auges ist ebenfalls orange. All diese schönen Merkmale werden durch leuchtend gelbe Flossen vervollständigt.

Ein besonderes Merkmal des Ayu ist die ungewöhnliche Struktur seiner Zähne: Im Ober- und Unterkiefer sind sie zahlenmäßig gering, lamellenförmig, breit und gezackt. Die Zähne werden kontinuierlich von innen nach außen erneuert und sind durch schmale Bänder am Kieferknochen befestigt, was ihnen eine gewisse Beweglichkeit verleiht. Der Fisch nutzt seine Zähne hauptsächlich zum Abschaben von Algen.

Wie ernährt sich der Ayu-Fisch?

Der Ayu-Fisch ernährt sich hauptsächlich von verschiedenen Algenarten wie z.B. Blau-, Kiesel- und Goldalgen aber auch von Plankton, Insektenlarven, Krebstieren und Würmern.

Fortpflanzung der Ayu-Fische

Ayu-Fische

Ayu-Fische

Zum Laichen wandern die Ayu-Fische von August bis Oktober die Flüsse hoch. Bei Einbruch der Dunkelheit legen die Weibchen kleine, klebrige Eier mit etwa 1 mm Ø zwischen Steinen und Kieseln in der Strömung ab. Die abgelegten Eier haften sofort mit ihrer klebrigen Außenschale an der Substratoberfläche. Nach 14-20 Tagen schlüpfen die Larven und driften ins Meer hinaus.

Die große Mehrheit der erwachsenen Ayu-Fische stirbt nach dem Laichen, einige wenige überleben dennoch und können erneut laichen. Mit anderen Worten: Die Lebenserwartung der meisten Ayu beträgt nur ein Jahr, und nur wenige leben länger.

Kulinarische Bedeutung

Gegrillte Ayu-Fische

Gegrillte Ayu-Fische

Nicht nur in Japan wird der Ayu wegen seines originellen Geruchs, der an Honigmelone erinnert, und seines eigenartigen süßlichen Geschmacks sehr geschätzt. So wird er in den englischsprachigen Ländern sogar „sweet fish“ genannt wird. Meist wird der Ayu gebraten oder getrocknet. Eine weitere sehr beliebte Zubereitungsmethode für diesen Fisch ist, ihn leicht zu salzen und über Holzkohle zu grillen.

Ayu angeln in Japan

Im Land der aufgehenden Sonne ist Ayu ein Symbol für Mut und Unverwüstlichkeit, weil er unermüdlich gegen die Strömung den Fluss hinaufsteigt und sehr schwer zu fangen ist. Erst ab dem 1. Juni wird die Angelsaison auf Ayu eröffnet. Unzählige Angler strömen dann zu den Flüssen, um diesen berühmten Fisch zu fangen. Manche Angler beangeln den Ayu mit der Fliege, andere wiederum versuchen ihn beim Spinnfischen zu überlisten.

In der Vergangenheit haben die Japaner den Ayu mithilfe von speziell ausgebildeten Kormorane gefangen. Dafür wurden hungrige Vögel an den Beinen festgebunden und ins Wasser abgelassen. Wenn der Kormoran den Fisch gefangen hat, wurde er zum Boot zurückgezogen und der Fisch entnommen. Damit die Vögel die Fische nicht selbst verschlucken, hat man ihnen ein Ring um den Hals gebunden. Wenn die Jagd vorbei war, wurde der Ring entfernt und die Vögel mit weniger wertvollen Fischen belohnt.

Fischlexika und -Atlanten

Falls Sie sich für die mannigfaltige Tierfauna der Meere, Seen oder Flüsse interessieren, empfehlen wir Ihnen folgende Bücher*, die neben herausragenden Fotos und detailgetreuen Zeichnungen auch Informationen über die einzelnen Fisch- und Tierarten anbieten:
  1. Gefährliche Meeresfische
  2. Was lebt im Mittelmeer?
  3. Süßwasserfische Europas
  4. Fische Krebse Muscheln
  5. Heimische Gewässer