Zährte (Rußnase): Alles über den Fisch

Die Zährte ist ein aktiver Bodenfisch, der sauberes fließendes Wasser bevorzugt und den größten Teil seines Lebens auf der Suche nach Nahrung verbringt.

Allgemeines über Zährte

  • Name: Zährte (Vimba vimba). Engl.: Vimba bream
  • Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
  • Unterordnung: Karpfenfischähnliche (Cyprinoidei)
  • Familie: Weißfische (Leuciscidae)
  • Gattung: Vimba
  • Vorkommen: Europas Flüsse
  • Max. Größe/Gewicht: 50 cm / 1 kg
  • Gefährdung: stark gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Zährte

Zährte. Bild: Vimba vimba, CC BY-SA 2.5

Die Zährte lebt in Europa hauptsächlich in ruhigen Unterläufen großer Flüsse, die in die Nordsee, Ostsee, das Schwarze Meer und das Kaspische Meer münden. Im Norden erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet bis nach Südfinnland und Südschweden, während sie in Dänemark nicht anzutreffen ist. Gelegentlich kann sie auch in brackigen Gewässern beobachtet werden.

Lebensweise der Zährte

Am aktivsten ist die Zährte im Sommer, wenn die Wassertemperatur auf 18-23 °C ansteigt. Sie mag kein trübes Wasser mit schlechter Sicht und ist besonders an Flussabschnitten mit kiesigem oder sandigem Boden interessiert. Hier ist sie in kleinen Schwärmen anzutreffen. Die Fische fressen den ganzen Tag über, sind aber in der Abenddämmerung besonders gefräßig.

Die Zährte versteckt sich gerne zwischen Steinen, Baumwurzeln und anderen Verstecken, die Schutz vor Fressfeinden bieten. In den Wintermonaten, wenn das Wasser abkühlt, wird die Zährte weniger aktiv und frisst seltener. Es handelt sich um eine anpassungsfähige Art, die je nach Jahreszeit und verfügbaren Ressourcen auf verschiedene Nahrungsquellen ausweichen kann.

Anatomische Merkmale

Zährte

Zährte. Bild: Vimba melanops

Die Zährte hat einen langgestreckten aber nicht zu schmalen Körper. Ihre Rückenflosse ist kurz und hoch. Die Afterflosse ist länglich, die Schuppen groß und sitzen dicht beieinander. Der Kopf ist länglich mit einer großen Nase und einem nach unten ausstehendem Maul, was darauf hindeutet, dass sich der Fisch seine Nahrung direkt auf dem Boden sucht. Vom Kopf bis zur Rückenflosse zieht sich eine schuppenlose Rinne.

Der Rücken der Zährte kann dunkelgrau bis bläulich gefärbt sein. Die Flanken sind etwas heller mit einem rötlichen Schimmer. Der Bauch variiert von orangefarben bis hin zu silberweiß. Die Brust-, Bauch- und Afterflossen zeigen eine gelbliche Färbung. Während der Laichzeit verdunkelt sich der Rücken, die Schuppen werden glänzender und die Bauch- sowie Afterflossen nehmen eine leuchtend orangerote Farbe an.

Wie groß wird die Zährte?

Die Zährte wird im Durchschnitt etwa 20 bis 35 cm. Manche Individuen erreichen die Körpergröße von 60 cm und das Gewicht von bis zu 1.000 Gramm.

Wie ernähren sich Zährten?

Ausgewachsene Zährten ernähren sich hauptsächlich von Muscheln, Würmern, Schnecken und Insektenlarven. Zugleich verschmähen sie auch einige Arten von Wasserpflanzen nicht ganz. Hier und wieder fressen Zährten auch Brut anderer Fische.

Fortpflanzung der Zährte

Das Laichen der Zährte findet im Frühjahr von April bis Juni statt und kann zu langen Wanderungen von ihren ständigen Standorten flussaufwärts bis zu den Barbenregionen führen. Die Eiablage erfolgt hauptsächlich während der Nacht in flachen Uferbereichen mit Kies oder reichlich Pflanzenbewuchs. Die Größe von Weibchen und Männchen unterscheidet sich unwesentlich.

Insgesamt legt die Zährte zwischen 80.000 und 300.000 klebrige Eier mit einem Durchmesser von etwa 1,4 mm auf sandigem oder kiesigem Untergrund ab, auf dem sie haften bleiben. Nachdem die Eier befruchtet wurden, kehren die Zährten wieder zu ihren gewohnten Standorten zurück. Die Fischbrut erreicht in in Paar Monaten eine Länge von 2-3 cm und zieht in Schwärmen flussabwärts.

Fluss

Fluss

Kulinarische Bedeutung

Zährte gilt als ein sehr schmackhafter Fisch mit hohem kulinarischem Wert. Ihr Fleisch enthält viel Eiweiß und nur 88 Kilokalorien. Es ist zart, sehr saftig und hat eine feste Struktur, man kann es braten, backen, Suppe kochen, aber besonders geschätzt wird es in getrockneter und geräucherter Form.

Aufgrund ihres hohen Gehalts an Fluor, Vitamin PP, essentiellen Aminosäuren und ungesättigten Fetten kann die Zährte für jeden empfohlen werden. Besonders nützlich ist sie jedoch für Patienten mit Osteoporose, Rachitis, Arteriosklerose, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Zährte angeln

Obwohl die Zährte in Deutschland fast überall ganzjährig geschützt ist, wird sie in verschiedenen Regionen in Europa oft und gerne gefangen. Am besten stellt man ihr im Frühjahr nach, wenn die Fische sich in flachere Bereiche des Gewässers auf die Suche nach Nahrung begeben oder zum Laichen flussaufwärts ziehen. Vor dem Laichen beginnen die Zährten zu fressen und beißen dann am besten.

Optimale Tageszeit zum Angeln ist der frühe Morgen und der spätere Abend. Der Fisch wird hauptsächlich mit Grund- bzw. Feeder-Montagen gefangen. Als Köder eignen sich Maden, Würmer und im Sommer auch Mais, Erbsen und Teig optimal. Beim Angeln sollte man die Köderposition berücksichtigen, der entweder auf dem Boden liegen oder ganz dicht darüber schwebend präsentiert werden soll.