Dreistachliger Stichling: Alle Infos zum kleinen Fisch

Dreistachliger Stichling ist einer der kleinsten Fische Europas mit einem überaus agilen Fortpflanzungsverhalten.

Dreistachliger Stichling

Dreistachliger Stichling. Bild: Gasterosteus

Steckbrief Dreistachligen Stichling

  • Name: Dreistachliger Stichling. Engl.: Three-spined stickleback
  • Wiss. Name: Gasterosteus aculeatus
  • Ordnung: Barschartige (Perciformes)
  • Familie: Stichlinge (Gasterosteidae)
  • Gattung: Gasterosteus
  • Verbreitung: Europa, Nordasien und Nordamerika
  • Lebensraum: stehende und fließende Binnengewässer, auch Meeresküsten
  • Nahrung: Insektenlarven, Würmer, Fischlaich
  • Verhalten: Friedfisch, Schwarmfisch
  • Maximale Größe: 11 cm
  • Maximales Gewicht: 30 g
  • Maximales Alter: 8 Jahre
  • Körperform: spindelförmig, von beiden Seiten abgeflacht
  • Körperfarbe: dunkler Rücken, schwarzbraune Marmorierung auf den Flanken
  • Maul: mittelgroß und oberständig
  • Schuppen: schuppenlos
  • Flossenformel: D 2-4/10-14, A 1/7-11
  • Wirbelzahl: 29-34
  • Geschlechtsreife: mit 1-2 Jahren
  • Laichzeit: von Mai bis Juli
  • Wirtschaftliche Bedeutung: aufgrund geringer Größe unbedeutend
  • Angelsport: unbedeutend
  • Gefährdung: wegen der hohen Anpassungsfähigkeit nicht gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Dreistachliger Stichling

Dreistachliger Stichling

Zum natürlichen Verbreitungsareal des Dreistachligen Stichlings gehören sowohl stehende als auch fließende Gewässer. Er kommt fast in ganz Europa, in Nordafrika, Nordasien und Nordamerika vor. Der kleine Fisch bevorzugt pflanzenreiche Areale mit sandigem oder schlammigem Grund und gutem Sauerstoffhaushalt. Dabei fühlt er sich sich sowohl im Süß- als auch im Salzwasser sehr wohl. Er ist während der gesamten warmen Jahreszeit bis zum Spätherbst aktiv und gefräßig.

Der Dreistachlige Stichling gilt als ein überaus geselliger Fisch und kann große Ansammlungen bilden. Seine weite Verbreitung spiegelt sich in der Vielzahl der Lokalbezeichnungen wieder: Rotzbarsch, Stachelbarsch, Stechbüttel, Wolf, Steckerling usw. Das komplexe Fortpflanzungsverhalten machte den Dreistachligen Stichling zum beliebten Untersuchungsobjekt zahlreicher wissenschaftlichen Studien.

Wichtige Merkmale

Dreistachliger Stichling

Dreistachliger Stichling

Der Körper des Dreistachligen Stichlings ist im Vergleich zu anderen Stichlingsarten verhältnismäßig hochrückig. Dabei ist seine Körperhöhe abhängig vom bewohnten Habitat – Salzwasserpopulationen und Bewohner großer Binnenseen bleiben gewöhnlich schlanker als Stichlinge aus Fließgewässern. Wie alle Stichlinge trägt auch der Dreistachlige Stichling keine Schuppen. Er bildet jedoch dachziegelartig überlappende Knochenplatten aus.

Weibliche und juvenile Tiere sowie nicht fortpflanzungsbereite Männchen tragen meist eine schlichte schwarzbraune Marmorierung auf hellem, silbrigen Grund. Der Rücken ist dabei viel dunkler als die Bauchseite. Bei Salzwasserpopulationen ist der Silberglanz besonders ausgeprägt. Grundsätzlich variiert die Farbgebung in Abhängigkeit vom Lebensraum, es sind auch messinggelbe und vollkommen schwarze Populationen bekannt.

Wie ernährt sich Dreistachliger Stichling?

Der Dreistachlige Stichling ernährt sich von zahlreichen im Wasser lebenden Kleintieren wie z.B. Insektenlarven, Würmer und auch von Fischlaich und Fischbrut. Die Nahrungsaufnahme erfolgt häufig sehr gierig. So ist es zum Beispiel möglich, einen Dreistachligen Stichling an einem Wurm hängend aus dem Wasser zu heben, den er gerade zu verschlingen versucht.

Fortpflanzung des Dreistachligen Stichlings

Die Laichzeit des Dreistachligen Stichlings findet von Mai bis Juli statt. Fische, die im Salzwasser leben, wandern zum Laichen in die Flussunterläufe. Während der Laichzeit tragen adulte Männchen ein farbenfrohes Brutkleid: Die Marmorierung weicht zurück und die Bauchseite färbt sich von der Schnauzenspitze bis zum Schwanzstiel intensiv orangerot. Der Rücken und die Iris der Augen nehmen ein helles Türkis an.

Der Laichprozess ist für beide Geschlechter mit viel Balzaktivitäten verbunden. Zuerst baut das Männchen ein aufwendiges Nest, wofür er viel Baumaterial in Form von feinfädigen Pflanzensubstraten benötigt. Anschließend wird getanzt, um das Weibchen anzulocken. Das Weibchen legt bis zu einigen Hundert Eiern ab, die im nächsten Schritt vom Männchen befruchtet werden. Den Schutz und die Pflege der Brut übernimmt das Männchen allein.

Die Weibchen können über einen Zeitraum von mehreren Tagen Eier in mehreren Nestern ablegen oder von demselben Männchen umworben werden.  Die Eier schlüpfen in 7-8 Tagen. Anadrome Stichlings sterben in der Regel nach dem Laichzyklus an Erschöpfung. Süßwasserfische sind in der Lage, mehrere Zyklen innerhalb eines Jahres oder manchmal über mehrere Jahre hinweg abzuschließen.


Quellenhinweise