Gründling: Alle Infos zum Fisch

Gründlinge sind sehr anpassungsfähig und kommen sogar in unterirdischen Seen vor. Es gibt keinen Raubfisch, der sie nicht ganz oben auf seine Speiseliste hätte.

Allgemeines über Gründling

Gründling

Gründling

  • Name: Gründling (auch Kreßling oder Kresse genannt). Engl.: Gudgeon
  • Wissenschaftlicher Name: Gobio gobio
  • Familie / Unterfamilie: Karpfenfische / Gründlinge
  • Vorkommen: West- und Nordeuropa
  • Habitat: Binnengewässer mit sandigem Grund
  • Max. Größe / Gewicht: 20 cm / 150 g
  • Max. Lebenserwartung: 10 Jahre
  • Gefährdung: moderat gefährdet

Lebensraum des Gründlings

Der Gründling ist eine sehr anpassungsfähige Fischart, die in Deutschland in nahezu allen Gewässern mit kiesigem oder sandigem Grund vorkommt. Besonders fließendes Wasser wird von dieser Fischspezies bevorzugt. Es gibt auch bewiesene Vorkommnisse der Gründlings sogar in unterirdischen Seen. In Europa ist sein Areal im Osten durch Ural-Gebirge und im Süden durch die Alpen eingegrenzt. In diesem Terrain wird er im Durchschnitt zwischen 7 bis 15 cm groß und bis 10 Jahre alt.

Lebensweise des Gründlings

Gründling

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Der Gründling verbringt die meiste Zeit seines Lebens sehr nah am Boden, wobei die Tiefe keine Rolle spielt. Er hält sich sowohl in flachen Bereichen als auch in tiefen Löchern auf. Große Flüsse mit komplexer Bodentopografie und ausgedehnten Flachwasserbereichen samt dichter Ufervegetation gehören zu seinem bevorzugten Habitat. Unter solchen Bedingungen wächst die Population schnell.

Im Allgemeinen bilden die Gründlinge Schwärme und bewegen sich gemeinsam in ihrem angestammten Gebiet. Nach eineinhalb bis zwei Jahren werden die sie nur 5 bis 12 cm groß. Die Gründlinge sind ab Mitte Frühling bis zum Herbst am aktivsten und fressen bevorzugt morgens und abends. Sobald sich das Wasser im Oktober-November deutlich abkühlt, sammeln sich die Fische für die Überwinterung in großen Schwärmen zusammen.

Anatomische Merkmale

Charakteristisch für Anatomie des Gründlings ist sein langgestreckter zylindrisch geformte Körper. Von Kopf bis zu der Schwanzflosse ist er mit dunklen Flecken besetzt. Sein unterständiges Maul ist mit ein Paar tastempfindliche Barteln versehen, mit denen er am Boden nach Nahrung sucht. Der Rücken des Gründlings ist dunkelbraun. Die Anzahl der Schuppen entlang der Seitenlinie beträgt 40-45 Stück. Da er viel Zeit auf dem Boden verbringt, sind seine Brustflossen breit gefächert positioniert, womit er sich auf dem Grund stützt.

Wie ernährt sich Gründling?

Gründling

Gründling

Gründlinge ernähren sich von kleinen wirbellosen Tieren wie Krebsen, Insektenlarven und Würmern. Im Frühling verschmähen sie auch den Fischlaich anderer Arten nicht ganz. Bei der Such nach Nahrung setzt der Gründling geschickt seine Barteln ein, indem er damit den Boden abtastet. Dank diesen empfindlichen Sinnesorganen findet der Fisch seine Beute auch im Bodensediment zwischen verstreuten Kieseln und Steinen.

In der Strömung praktiziert der Gründling das Jagen aus dem Hinterhalt aus. Dazu versteckt er sich in einem Unterschlupf, und hält Ausschau nach Objekten, die vorbeikommen, ganz wie eine kleiner Raubfisch. Sobald ein kleiner Krebs oder ein Wasserinsekt in sein Blickfeld gerät, greift der Gründling sofort an, schnappt sich die Beute und kehrt anschließend in sein Versteck zurück.

Fortpflanzung der Gründlinge

Die Weibchen der Gründlinge sind je nach Lebensraum im Alter von 2 – 4 Jahren geschlechtsreif. Das Laichen beginnt im Frühjahr bei Wassertemperatur  zwischen 12 und 18 °C. Der Laichvorgang dauert bis zu 2 Monaten, wobei die Weibchen in Etappen jeweils mehrere tausend Eier legen. Gelaicht wird in flachen Gewässerabschnitten, was manchmal sehr laut vonstatten geht.

Die Eier sind mit einem klebrigen Substrat überzogen und haften an Kieselsteine und Pflanzen. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Larven, die sich durch das Vorhandensein von Vorderflossen auszeichnen. Dadurch können Jungfische ganz wie ihre Eltern bereits kurz nach der Geburt im Sediment nach Nahrung suchen. Die Jungfische ernähren sich fast ausschließlich von Planktonkrebsen.

Gründling angeln

Gründling

Gründling

Die Angelstellen für Gründlinge werden auf der Grundlage ihrer Lebensraumgewohnheiten ausgewählt. Es handelt sich um sauberes, langsam fließendes und kühles Wasser mit sandigem oder felsigem Grund. Der Köder wird für gewöhnlich direkt auf dem Boden angeboten. Hat ein Gründling angebissen, kann man sicher sein, dass es an dieser Stelle viele Fische gibt. Dabei kann der Schwarm sowohl große Gründlinge und sehr kleine Exemplare umfassen. Am besten lassen sich Gründlinge mit einer leichten Posenrute und Insektenlarven, Maden oder Mistwürmern als Köder beangeln.

Gründlinge stehen ganz oben auf der Nahrungsliste von Zandern, Barschen und Hechten. Aus diesem Grund werden sie beim Raubfischangeln gerne als tote Köderfische verwendet. Selbst die unter Anglern weit verbreitete Regel „kleine Köder im Sommer, große Köder im Winter“ gilt nicht für Gründlinge. Wenn man weiß, an welchen Stellen in einem Gewässer sich die Räuber im Winter aufhalten, sollte dort gezielt mit Gründling-Gummifischimitaten gefischt werden. Denn die kleinen Fische sind überaus imstande große Räuber (auch im Winter) zu verführen.

Kann man Gründling essen?

Der Gründling ist nicht nur schmackhaft, sondern auch überaus gesund. Sein Fleisch hat einen interessanten leicht süßlichen Geschmack und kann auf verschiedene Weise zubereitet werden. Obwohl hierzulande kaum als Speisefisch bekannt, ist der Gründling in Frankreich und in vielen osteuropäischen Ländern eine Delikatesse.

Fischlexika und -Atlanten

Falls Sie sich für die mannigfaltige Tierfauna der Meere, Seen oder Flüsse interessieren, empfehlen wir Ihnen folgende Bücher*, die neben herausragenden Fotos und detailgetreuen Zeichnungen auch Informationen über die einzelnen Fisch- und Tierarten anbieten:
  1. Gefährliche Meeresfische
  2. Was lebt im Mittelmeer?
  3. Süßwasserfische Europas
  4. Fische Krebse Muscheln
  5. Heimische Gewässer