Schleie: Alle Informationen zum Fisch

Schleie ist sicherlich einer der interessantesten Friedfische in unseren Seen, die ganz besondere Eigenschaften hat.

Allgemeines über Schleie

  • Name: Schleie (auch Schlei und Schloppe genannt). Engl.: Tench
  • Wissenschaftlicher Name: Tinca tinca
  • Familie / Unterfamilie: Karpfenfische / Tincinae
  • Vorkommen: Europa, Zentralasien
  • Habitat: Stehende und verschlammte Binnengewässer
  • Max. Größe / Gewicht: 70cm / 7kg
  • Max. Lebenserwartung: 30 Jahre
  • Gefährdung: nicht gefährdet

Lebensraum der Schleie

Schleie

Schleie

Die Schleie gehört, wie der Name bereits anmuten lässt, zu den besonders schleimigen Vertretern der Karpfen-Familie. Ihren Ursprung hat sie in Mitteleuropa. In unserem Zeitalter ist das Areal der Schleie sehr breit. Man kann dieser Fischart in den Binnengewässern Europas und Sibiriens (bis zum Baikalsee) begegnen. Bis auf Griechenland und den Norden Skandinaviens lebt die Schleie in unzähligen großen und kleinen Seen, wobei sie aufgrund ihrer vorsichtigen Lebensweise selten auffällt. Es gibt sicherlich viele Teichbesitzer, die über die Existenz der Schleie im eigenen Teich keinen Schimmer haben und nicht schlecht staunen, wenn ein Angler sie zufällig fängt.

Interessante Fakten über Schleie

  • Der Schleie wird nachgesagt, dass sie für die gesunde Mikroflora im Gewässer sorgt, indem erkrankte Fische (die mit Bakterien oder Pilzen befallen wurden) sich an ihr Schleim reiben und dadurch antiseptische Behandlung bekommen.
  • Im Mittelalter wurden der Schleie auch im Bezug auf menschliche Krankheiten heilende Kräfte zugesprochen. So galt es als schmerzlinderndes Mittel eine halbierte Schleie an wunde Stelle zu legen.
  • In Ungarn heißt die Schleie „Zigeunerfisch“ und genießt besonders weite Verbreitung und hohe kulinarische Aufmerksamkeit.

Anatomische Merkmale

Von anderen Karpfenfischen unterscheidet sich die Schleie durch einen besonderen plumpen Körper und einen sehr hohen Schwanzstiel. Weiterhin besitzt diese Spezies sehr kleine Schuppen und leuchtend rote Augen. Ihr Mund ist sehr klein, fleischig und scheint wie geschwollen zu sein. In den Mundwinkeln befinden sich zwei sehr kleine Barteln.

Das wichtigste anatomische Merkmal der Schleie ist zweifellos der Schleim. Er umschließt ihren gesamten Körper mit einer dicken Schicht und macht sie sehr robust und anpassungsfähig. Dies geschieht durch die antiseptische Wirkung des Schleims, der eine natürliche Barriere gegen Bakterien und Pilzen bildet.

Weiterhin verleiht der Schleim dem Fisch eine besondere Farbe, die als Olivgrün mit goldenem Schimmer bezeichnet werden kann und die die Schleie sehr attraktiv aussehen lässt. Nach dem Fangen, wenn die Schleie in der Luft langsam austrocknet, verfärbt sie sich, indem sie zunehmend dunkler wird.

Unterwasser-Aufnahmen von Schleien

Sehen Sie im folgenden Video fulminante Schleien-Aufnahmen von underwater-ireland.com:

Fortpflanzung der Schleie

Das Laichen beginnt bei der Schleie Ende April – Anfang Mai, wenn sich das Wasser auf über 18 Grad erwärmt. Dann bilden die Fische größere Gruppen und begeben sich auf die Suche nach den passenden Stellen, die optimalerweise nicht weit vom Ufer entfernt liegen. Ideal sind flache Bereiche, die mit Algen bewachsen sind und direkt von der Sonne angestrahlt werden.

Im Schnitt legen die weiblichen Fische bis zu 300.000 Eier ab. Weil die Eltern ihr Nachkommen von anderen Tieren nicht schützen, werden die meisten Eier von den Bewohnern des Teiches verschlungen. Allerdings hat die Schleie im Laufe der Evolutionen einen eigenen natürlichen Mechanismus dagegen entwickelt: Ihre Eier entwickeln sich sehr schnell – bei einer Wassertemperatur von 20-25 Grad schlüpfen die Fischchen bereits in 3-5 Tagen und entkommen somit der totalen Ausrottung.

Ist die Schleie ein guter Speisefisch?

Gebratene Schleie

Gebratene Schleie

Schleie ist ein gefragter Speisefisch mit zartem Aroma und feinem Geschmack. Ihr Fleisch ist sehr schmackhaft, obwohl man auch bei der Zubereitung nicht mit Gewürzen geizen sollte, damit der typische Schleimgeruch neutralisiert wird. Insbesondere in der jüdischen Küche ist die Schleie hoch geschätzt. Hier wird sie nicht gebraten sondern in Milch gekocht. Dafür muss der Fisch zuerst entschuppt und dann in Stücke geschnitten werden. Anschließend werden die Filets in eine Gewürz-Brühe in die Pfanne gelegt und mit Milch übergossen bis sie ganz bedeckt sind.

Zum Schluss wird das Gericht gesalzen, mit Butter verfeinert und 45 Minuten lang gekocht. Grundsätzlich lässt sich Schleie mit fast allen Gewürzen und verschiedenen Beilagen gut kombinieren, : So passt sie zu verschiedenen Gerichten gut dazu. Auf den Tisch kann sie sowohl heiß als auch kalt serviert werden. Beides hat seine Vorzüge, die sich zum Teil in sehr unterschiedlichen Geschmacksnoten bemerkbar machen.

Beliebter Zielfisch beim Angeln

Da die Schleien nach ihrer Nahrung am Grund des Gewässers suchen, kann man ihnen am besten mit verschiedenen Grundmontagen nachstellen. Darüber hinaus lassen sich die Schleien auch mit einer Laufposen-Montage fangen. Im nächsten Artikel werden einige Angel-Techniken und -Methoden zum Schleien-Angeln genau beschrieben.