Elritze: Einheimischer Winzling im Fischportrait

Die Elritze ist ein kleiner, geselliger Fisch mit einer maximalen Länge von 13 cm. Sie kommt in Europa in Bächen und Flüssen mit kaltem und sauerstoffreichem Wasser vor.

Elritze (Phoxinus phoxinus)

Elritze (Phoxinus phoxinus)

Steckbrief Elritze

  • Name: Elritze. Engl.: Eurasian minnow
  • Wiss. Name: Phoxinus phoxinus
  • Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
  • Familie: Weißfische (Leuciscidae)
  • Gattung: Phoxinus
  • Verbreitung: Europa und Nordasien
  • Lebensraum: Fließgewässer mit reinem, sauberem Wasser
  • Nahrung: Zooplankton, Insektenlarven, kleine Wirbellose und Kieselalgen
  • Natürliche Feinde: Zander, Hecht, Quappe, Forelle, Barsch
  • Verhalten: friedlicher Schwarmfisch
  • Maximale Größe: 12 cm
  • Maximales Alter: 10 Jahre
  • Körperform: spindelförmig
  • Körperfarbe: dunkler, bräunlicher Rücken, graugelbe Flanken, die mit dunkeln Querstreifen besetzt sind
  • Maul: mittelgroß und endständig
  • Schuppen: klein und glatt
  • Schuppenformel: SL 80-110
  • Flossenformel: D II-III/6-8, A III/7-8, P I/14-16, V II/7-8
  • Geschlechtsreife: mit 2 Jahren
  • Laichzeit: Mai-Juli
  • Wirtschaftliche Bedeutung: aufgrund von winziger Größe als Speisefisch fast unbedeutend
  • Kulinarische Qualität: kleiner Fisch mit vielen Gräten / in Russland als selbstgemachte „Sprotte“ beliebt
  • Angelsport: wird gerne als Köderfisch fürs Angeln auf Barsch und Zander verwendet
  • Aquarium: lässt sich in kleinen Schwärmen (7-10 Fische) in einem mind. 400 Liter großen Aquarium halten
  • Gartenteich: Elritze ist ein beliebter und mittelschwer zu haltender Fisch für den Gartenteich
  • Gefährdung: lokal durch Umweltverschmutzungen gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet der Elritze erstreckt sich von weiten Teilen Europas bis hin zum nördlichen Asien und dem Amur-Gebiet. Sie bevorzugt sauberes Wasser und kommt in vielen Binnengewässern vor, die diese Anforderung erfüllen. Gerne hält sie sich in Forellen- und Äschenregionen auf.

Als Standort wählt sich die Elritze Plätze in der Nähe der Wasservegetation, wobei sich die größeren Fische näher am Grund, die kleineren – an der Oberfläche aufhalten. Da die Elritze sehr sauberes, kühles Wasser mit einem hohen Sauerstoffgehalt benötigt, dient sie als Barometer für die ökologische Reinheit des Gewässers.

Lebensweise des Elritze

Die Elritze ist ein geselliger Fisch. Ein Schwarm kann Tausende von Individuen umfassen. Sehr kleine Schwärme werden nur an Stellen beobachtet, die nicht typisch für diese Spezies sind, meist in flachen Flussabschnitten, wohin die Fische zufällig von der Strömung mitgerissen werden. Je kleiner der Schwarm ist, umso schreckhafter sind die Fische.

Die Elritze verbringt den ganzen Sommer an steinigen Stromschnellen und hält sich gerne in der Nähe von Wasserhindernissen auf, die die Strömung brechen und wo sie Nahrung findet. Für die Überwinterung  ziehen sich die Fische in die tiefen Stellen des Gewässers und werden dort zur leichten Beute für Quappen, die im Winter aktiv und gefräßig sind.

Wichtige Merkmale

Der Körper der Elritze ist langgestreckt, spindelförmig und hat eine gelb-bräunlich Färbung. Das Maul ist klein und die Schuppen sehr fein. Die Seitenlinie ist nicht durchgängig und endet am Schwanzansatz. Alle Flossen außer der Schwanzflosse sind abgerundet, die Brustflossen sind relativ lang. Entlang des Rückens sind etwa fünfzehn breite, undeutlich umrissene Querstreifen zu sehen, die für Elritze charakteristisch sind.

Zur Laichzeit wird die Elritze ungewöhnlich hell und nimmt sehr leuchtende Farbtöne an. Vor allem die Männchen werden besonders schön, deren Flossen leuchtend rote Farbe annehmen und der Rücken smaragdgrün oder bronzen schimmert. Das Paarungskleid der Weibchen ist hingegen nicht so markant. Nur ihre Mundwinkel röten sich merklich und auf dem Bauch erscheinen rötliche Flecken.

Wie groß wird eine Elritze?

Die Elritze wird im Durchschnitt etwa 6 bis 8 cm lang. Manche Individuen erreichen eine Körpergröße von bis zu 12 cm, was allerdings selten vorkommt.

Wie ernährt sich Elritze?

Die Elritze ernährt sich von Zooplankton, verschiedenen Insekten und deren Larven, sowie von Kieselalgen. Während der Blütezeit im Sommer fressen die Elritzen auch Pollen verschiedener Bäume, die ins Wasser fallen. Nicht zuletzt aufgrund ihrer geringen Ansprüche an die Nahrung, konnte sich die Elritze in Europa weit verbreiten. Zugleich ist sie eine begehrte Beute für Quappen, Forellen und andere Raubfische.

Fortpflanzung der Elritze

Unter Wasser

Unter Wasser

Die Elritze wird im zweiten Lebensjahr bei einer Körperlänge von etwa 5 cm geschlechtsreif. Im Laichschwarm sind die Weibchen etwa halb so zahlreich wie die Männchen. Die Laichzeit dauert von Mitte Mai bis Ende Juli. Im Laufe der Saison brütet das Weibchen bis zu tausend Eiern aus und legt sie auf steinigen Kiesböden ab. Die befruchteten Eier kleben sich an die Steine fest. Sobald die Larven geschlüpft sind, verstecken sie sich zwischen Steinen, bis sie zur selbstständigen Nahrungsaufnahme übergehen.

Wirtschaftliche Bedeutung

Die Elritze hat aufgrund ihrer geringen Größe und des etwas bitter schmeckenden Fleisches keinen kommerziellen Wert. Die Angler schätzen sie allerdings als Köderfisch für Forelle, Zander und Barsch. Aufgrund ihrer hohen Fruchtbarkeit und frühen Geschlechtsreife wird die Elritze in Osteuropa manchmal als natürliches Futter in Forellenzuchtbetrieben verwendet.

Schonzeiten und Mindestmaße für Elritze in Bundesländern

Schonzeiten und Mindestmaße dienen dem Schutz und der Erhaltung der Fischbestände, indem sie gefährdeten Fischarten (wie z.B. der Elritze) die Möglichkeit geben, sich mindestens ein mal im Leben zu vermehren. Diese Auflagen sind gesetzlich vorgeschrieben und müssen von allen Anglern zwecks Sicherung der Artbestände streng eingehalten werden.
Letzte Aktualisierung: 05.03.2024

Bundesland Schonzeiten Mindestmaß
Bayern 1. Mai bis 30. Juni kein Mindestmaß
Baden-Württemberg Schonzeit kein Mindestmaß
Berlin ganzjährig entfällt
Brandenburg ganzjährig entfällt
Bremen keine Schonzeit kein Mindestmaß
Hamburg ganzjährig entfällt
Hessen ganzjährig entfällt
Mecklenburg-Vorpommern 1. April bis 30. Juni kein Mindestmaß
Niedersachsen ganzjährig entfällt
Nordrhein-Westfalen ganzjährig entfällt
Rheinland-Pfalz ganzjährig entfällt
Saarland ganzjährig entfällt
Sachsen ganzjährig entfällt
Sachsen-Anhalt ganzjährig entfällt
Schleswig-Holstein ganzjährig entfällt
Thüringen keine Schonzeit kein Mindestmaß