Die Elritze ist ein kleiner, geselliger Fisch mit einer maximalen Länge von 13 cm. Sie kommt in Europa in Bächen und Flüssen mit kaltem und sauerstoffreichem Wasser vor.
Allgemeines über Elritze
- Name: Elritze (Phoxinus phoxinus). Engl.: Eurasian minnow
- Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
- Unterordnung: Karpfenfischähnliche (Cyprinoidei)
- Familie: Weißfische (Leuciscidae)
- Gattung: Phoxinus
- Vorkommen: europäische Fließgewässer
- Max. Größe: 20 cm
- Gefährdung: stark gefährdet
Herkunft und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet der Elritze erstreckt sich von weiten Teilen Europas bis hin zum nördlichen Asien und dem Amur-Gebiet. Sie bevorzugt sauberes Wasser und kommt in vielen Binnengewässern vor, die diese Anforderung erfüllen. Gerne hält sie sich in Forellen- und Äschenregionen auf.
Als Standort wählt sich die Elritze Plätze in der Nähe der Wasservegetation, wobei sich die größeren Fische näher am Grund, die kleineren an der Oberfläche aufhalten. Da die Elritze sehr sauberes, kühles Wasser mit einem hohen Sauerstoffgehalt benötigt, dient sie als Barometer für die ökologische Reinheit des Gewässers.
Lebensweise des Elritze
Die Elritze ist ein geselliger Fisch. Ein Schwarm kann Tausende von Individuen umfassen. Sehr kleine Schwärme werden nur an Stellen beobachtet, die nicht typisch für diese Spezies sind, meist in flachen Flussabschnitten, wohin die Fische zufällig von der Strömung mitgerissen werden. Dort halten sich die Elritzen hinter Steinen, Baumstümpfen oder an anderen Stellen, die Schatten spenden. Je kleiner der Schwarm ist, umso schreckhafter sind die Fische.
Die Elritze verbringt den ganzen Sommer an steinigen Stromschnellen und hält sich gerne in der Nähe von Wasserhindernissen auf, die die Strömung brechen und wo sie Nahrung findet. Für die Überwinterung gräbt sich ein Teil des Schwarms in den Schlamm ein oder versteckt sich unter Baumwurzeln. Der andere Teil zieht in die tiefen Stellen des Gewässers und wird zur leichten Beute für Quappen, die im Winter aktiv und gefräßig sind.
Anatomische Merkmale
Der Körper der Elritze ist langgestreckt und spindelförmig. Das Maul ist klein und die Schuppen sehr fein. Die Seitenlinie ist nicht durchgängig und endet am Schwanzansatz. Alle Flossen außer der Schwanzflosse sind abgerundet, die Brustflossen sind relativ lang. Entlang des Rückens zieht sich an beiden Seiten ein durchgehendes dunkles Band, der durch etwa fünfzehn große, undeutlich umrissene Querflecken gesprenkelt ist. Diese Flecken sind für Elritze charakteristisch.
Zur Laichzeit wird die Elritze ungewöhnlich hell und nimmt sehr leuchtende Farbtöne an. Vor allem die Männchen sind besonders schön, deren Flossen leuchtend rote Farbe annehmen und der Rücken smaragdgrün oder bronze schimmert. Das Paarungskleid der Weibchen ist hingegen nicht so markant. Nur ihre Mundwinkel röten sich merklich und auf dem Bauch erscheinen rötliche Flecken.
Wie groß wird ein Elritze?
Die Elritze wird im Durchschnitt etwa 6 bis 8 cm lang. Manche Individuen erreichen eine Körpergröße von bis zu 13 cm, was allerdings selten vorkommt.
Wie ernährt sich Elritze?
Die Elritze ernährt sich von Zooplankton, verschiedenen Insekten und deren Larven, sowie von Kieselalgen. Während der Blütezeit im Sommer fressen die Elritzen auch Pollen verschiedener Bäume, die ins Wasser fallen. Nicht zuletzt aufgrund ihrer geringen Ansprüche an die Nahrung, konnte sich die Elritze in Europa weit verbreiten. Zugleich ist sie eine begehrte Beute für Quappen, Forellen und andere Raubfische.
Fortpflanzung der Elritze
Die Elritze wird im zweiten Lebensjahr bei einer Körperlänge von etwa 5 cm geschlechtsreif. Im Laichschwarm sind die Weibchen etwa halb so zahlreich wie die Männchen. Die Laichzeit dauert von Mitte Mai bis Ende Juli. Im Laufe der Saison brütet das Weibchen bis zu tausend Eiern aus und legt sie auf steinigen Kiesböden ab. Die befruchteten Eier kleben sich an die Steine fest. Sobald die Larven geschlüpft sind, verstecken sie sich zwischen Steinen, bis sie zur selbstständigen Nahrungsaufnahme übergehen. Die Lebenserwartung einer Elritze beträgt etwa fünf Jahre.
Wirtschaftliche Bedeutung
Die Elritze hat aufgrund ihrer geringen Größe und des bitter schmeckenden Fleisches keinen kommerziellen Wert. Die Angler schätzen sie allerdings als Köderfisch für Forelle, Zander und Barsch. Aufgrund ihrer hohen Fruchtbarkeit und frühen Geschlechtsreife wird die Elritze in Osteuropa manchmal als natürliches Futter in Forellenzuchtbetrieben verwendet.