Welche Montagen zum Zanderangeln die besten Fangchancen bieten und wie sie aufgebaut sind, erklären wir in diesem Artikel.
Die einen Angler beschweren sich über den übertrieben vorsichtigen und sehr misstrauischen Charakter des Zanders, die anderen wiederum halten ihn für quicklebendig und neugierig. Auch wenn die Angler-Gemeinde hierbei nicht ganz einig ist, bleibt eins ganz sicher – der Zander ist schwer zu überlisten. Es bedarf Erfahrung, Ausdauer und vor allem ausgefeilte Angelmontagen, um einen Stachelritter an den Haken zu bekommen.
Jig-Gummifisch-Montage fürs Zanderangeln
Die Jig-Montage mit Gummifisch wurde speziell für Zander entwickelt. Bei dieser Angelmethode kommt ein Gummifisch zum Einsatz, der auf einen Jigkopf aufgezogen wird. Da der Jigkopf aus Blei besteht, wird der Gummifisch dadurch beschwert, sodass er nach dem Auswurf sofort zum Boden fällt. Eine klassische Jig-Montage fürs Zander besteht also aus einem Gummifisch, Jigkopf, Stinger, Karabiner und einem Fluorocarbon-Vorfach.
Ein Stinger bei einer Jig-Montage sorgt dafür, dass auch ganz vorsichtig Fische, die den Köder nur kurz anknabbern wollen, verhaftet werden. Weiterhin beträgt die Flechtschnur-Stärke beim Zanderangeln zwischen 0.14 und 0.16 mm. Die Stärke des Fluorocarbon-Vorfach liegt bei 0.25 mm. Die fängigste Gummifisch-Größe liegt zwischen 13 und 16 cm. Im nächsten Beitrag erläutern wir, wie das Jiggen genau funktioniert.
Zanderangeln mit Wobbler-Montage
Zander lassen sich auch mit Wobblern effektiv beangeln. Allerdings nicht zu jeder Jahres- und Tageszeit. Am effektivsten ist die Wobblermontage im Sommer und zwar kurz nach dem Sonnenuntergang. Da die Zander lichtscheu sind, halten sie sich tagsüber auf dem Gewässergrund und kommen erst in der Dämmerung in die flachen Bereiche, um zu jagen. Ein schnell geführter schlanker Wobbler – der sogenannte Minnow – ist jetzt das Mittel zum Zweck. In folgender Abbildung sehen Sie, wie eine Wobbler-Montage für Zander aufgebaut ist. Mehr darüber erfahren sie in einem anderen Artikel.
Zanderangeln mit Köderfisch und Grundmontage
Beim Grundangeln auf Zander wird ein toter Kleinfisch (am besten einer aus demselben Gewässer) unmittelbar auf dem Grund eines Flusses aber nicht direkt in der Strömung sondern idealerweise dicht an der Strömungskante positioniert, sodass der Köderfisch sich ausrichten und leicht flattern kann. Die Zander lieben Strömungskanten, weil sie hier nicht direkt gegen den Strom ankämpfen müssen und alles mitbekommen, was der Fluss mit sich reißt.
Die Grundmontage für Zander ist relativ einfach zu bauen: Zuerst wird auf eine 0.15 mm Geflochtene ein sogenanntes Anti-Tangle-Boom eingefädelt, der die Schnur beim Auswurf und in der Strömung vor Verhedderungen schützt. Danach kommt die Perle (die als Knautschzone vor dem Knoten agiert), dann der Wirbel (als Mittel gegen Schnurverdrehungen) und zum Schluss – das Fluorocarbon-Vorfach (0,35 mm) mit dem Haken (1/0 oder 2/0).
Ganz wichtig bei dieser Grundmontage ist der geringe Widerstand der Schnur, den der Fisch nicht so schnell erspüren sollte, wenn er den Köder aufnimmt. Denn anders als die Hechte, schlucken Zander ihre Beute nicht sofort sondern erst nach ein Paar Sekunden, wenn sie nach dem Anbiss umdrehen und weg schwimmen. Aus diesem Grund wird beim Grundangeln auf Zander ein Grundblei eingesetzt, das an dem Anti-Tangle-Boom befestigt ist. Dadurch kann die Schnur ungehindert durchgleiten. So kann der Zander den Köderfisch aufnehmen und wegschwimmen, ohne den Widerstand zu spüren. Jetzt muss der Angler anschlagen!
Zanderangeln mit Drachkovitch-System
Noch lange bevor die Gummifische aus der Übersee nach Europa gebracht wurden, hat ein französischer Angler mit dem Namen Albert Drachkovitch das Prinzip des Gummifischens mit der Jiggen-Methode bereits aktiv beim Zanderangeln eingesetzt und zwar mit beachtlichem Erfolg. Der wesentliche Unterschied seines Systems im Vergleich zur herkömmlichen Jig-Gummifisch-Montage liegt in der Befestigung des Bleigewichtes.
Beim Drachkovitch-System ist das Bleigewicht nicht fest am Jighaken angebracht, wie es bei einer herkömmlichen Jig-Montage der Fall ist, sondern an einem Scharnier befestigt, was eine realistischere Köderbewegung bei der Führung erlaubt. Das Drachkovitch-System gilt unter den Zanderanglern als die fängigere Alternative zur Jig-Montage. Im nächsten Artikel erfahren sie mehr über die Drachkovitch-Methode.
Was muss ein Angler über Zander wissen, um ihn zu fangen?
Der Zander ist ein sehr vorsichtiger Fisch und alles andere als einfach zu überlisten. Zugleich ist er ein Schwarmfisch, der gerne im Rudel frisst und sich gemeinsam mit Artgenossen auf Beutesuche macht. Das ist auch eine große Chance für die Angler, denn genauso wie die Menschen werden auch Zander im Geschwader häufig übermütig und stürzen sich mit viel Enthusiasmus auf den einen oder anderen Kunstköder.
Weiterhin reagieren die Zander sehr empfindlich auf Wetterveränderungen: Bei stark steigendem oder fallendem Luftdruck schlägt es ihnen buchstäblich auf den Magen, sodass sie die Nahrungsaufnahme entweder gänzlich verweigern oder nur zögerlich und sehr vorsichtig beißen. Deshalb ist ein am Köder angebrachter Stinger sehr oft die einzige Möglichkeit einen unentschlossenen Räuber doch noch an den Haken zu bekommt.
Wann ist die beste Zeit für Zander?
Da die Zander nachtaktive Fische sind, bieten die Zeiten um Abend- und Morgendämmerung die besten Fangchancen. Zumindest in den warmen Jahreszeiten. Im Winter werden kapitale Zander gelegentlich auch in den Mittagsstunden gefangen. Die beste Witterungsbedingung fürs Angeln auf Zander ist konstanter Luftdruck über mehrere Tage hinweg.
Welche sind die besten Angelplätze für Zander?
Sehr gute Angelplätze zum Nachstellen von Zandern sind tagsüber tiefere und möglichst schattige Bereiche unter Brücken, an den Mündungen von kleinen Flüssen und Kanälen sowie auch Strömungskanten an den Buhnenköpfen. Sobald die Dämmerung einbricht, durchstreifen Zander immer wieder Flachwasserbereiche, um nach Fischbrut zu jagen und können auch dort überlistet werden. Im Winter ziehen sich die Räuber in tiefere Bereiche zurück z.B. in Nebenarmen oder in den Häfen, bleiben aber stets nicht weit von Friedfisch-Schwärmen entfernt.
Zandermagnet Zufluss-Mündung
Grundsätzlich bilden alle Mündungen ob Zuflüsse oder Kanäle sehr lukrative Angelplätze für Zander, da es hier viele Friedfische gibt, die stets Ausschau nach angespülten Insekten halten. Im Sommer ist das Wasser der Zuflüsse oft etwas schwächer getrübt als das des Hauptstroms. Dies bietet den Räubern einen idealen Versteck. Die Räuber wechseln an solchen Kontrastkanten hin und her auf der Suche nach Beute, was dem Angler hervorragende Fangchancen bietet.
Richtige Ausrüstung fürs Angeln auf Zander
Wenn Sie Zander fangen wollen, ist eine hochwertige Ausrüstung unumgänglich. Da sowohl die Rute als auch die Rolle beim Zanderfischen permanenter Belastung ausgesetzt sind, braucht man hochwertige Geräte, die diesen Anforderungen standhalten können. Im folgenden Artikel finden Sie sechs Zanderruten im Test.
Im nächsten Beitrag finden Sie alle Informationen (darunter auch Wachstum-Tabelle) über die Fischart Zander.