Zander lassen sich nicht nur mit Gummifischen sondern auch mit der Pose effektiv beangeln. Wie es funktioniert, erklären wir in diesem Artikel.
Bewährtes Mittel für schwierige Tage
Zander gelten als vorsichtig und launisch. Selbst Gummifische, die mit allen Regeln der Kunst gejiggt werden, ignorieren sie manchmal rigoros. An diesen Tagen ist eine Posenmontage bestückt mit kleinem Weißfisch das Mittel zum Zweck, um einen zickigen Raubfisch doch noch zum Anbeißen zu überreden. Gerade an schwierigen Tagen, wenn die Zander alle Gummiköder gänzlich verschmähen, bringt eine Posenmontage mit totem Köderfisch manchmal wahre Wunder.
Das wichtigste beim Posenangeln auf Zander ist die schwebende Köderpräsentation, die etwa 40 – 80 cm über dem Grund erfolgt. Durch den Wind und Strömung driftet der Köderfisch langsam ab und bewegt sich dabei dezent und natürlich. Das überzeugt auch die beißfaulen Räuber. Für eine erfolgreiche Pirsch muss man natürlich die Strömungsverhältnisse (Hauptstrom, Kehrwasser etc.) sowie auch Stärke und Richtung des Windes mit einkalkulieren, damit der Köder möglichst lange in der Strikezone bleibt.
Aufbau einer Posenmontage für Zander
Beim Aufbau einer Posenmontage für Zander wird zuerst ein Gummistopper auf die Hauptschnur gefädelt, mit dem man die Tiefe für Köderpräsentation vorgibt. Danach kommt die Perle, die das Durchrutschen des Stoppers in die Posenöse verhindert, dann die Laufpose. Anschließend wird der Wirbel angeknotet, an den das Vorfach befestigt wird. Damit der Köderfisch nicht nach oben aufsteigt, werden ein Paar Bleischrote am Ende der Hauptschnur oder direkt am Vorfach platziert.
Beim Zanderangeln mit Köderfisch sollte man auf die perfekte Zusammenstellung aller Komponente innerhalb der gesamten Ausrüstung achten. Nur wenn die Hauptschnur, Vorfach, Wirbel und ggf. Karabiner entsprechend annähernd dieselbe Tragkraft aufweisen (mind. 9kg) wird man beim Drillen auch mit kapitalen Zandern fertig, die über ein Meter groß werden können. Somit soll die Hauptschnur mindestens 0,14-0,16 mm und das Vorfach 0,22 mm stark sein.
Drilling oder Einzelhaken?
Obwohl viele Angler den Köderfisch unbedingt an einem Drilling befestigen wollen, bringt auch ein Einzelhaken sicher den Fisch, den der Zander noch schwieriger aushebeln kann als einen Drilling. Darüber hinaus birgt der Einzelhaken deutlich weniger Verletzungsgefahr für untermäßige Fische, die zurück gesetzt werden.
Die richtige Köderpräsentation
Das Posenangeln mit Köderfisch hat gegenüber dem Grundangeln einen entscheidenden Vorteil: Der Köder wird hierbei nicht an einer einzigen Stelle angeboten sondern bleibt stets in Bewegung, die durch Strömung, Wind und Wellen verursacht wird. Diese Angelmethode bietet nicht die Entspannung des Grundangelns, bei dem man einfach auf das Signal des Bissanzeigers wartet; vielmehr muss man kontinuierlich die Pose beobachten. Doch der Aufwand lohnt sich.
Der Köderfisch bewegt sich langsam und dezent mit der Strömung und suggeriert dem Raubfisch eine kranke oder zumindest träge Beute, die scheinbar ohne große Kraftanstrengung geschnappt werden kann. Dabei kann der Angler die Pose samt Köder auch richtig weit treiben lassen. Vor allem in gr0ßen Flüssen lohnt es sich, wenn der Köderfisch bis zu Buhnenfeldmitte abtreibt, wo sich die Räuber gerne aufhalten.
Die Montage ist zwar auf eine bestimmte Tiefe eingestellt, doch es macht nicht viel aus, wenn sich der Köderfisch vom Boden entfernt oder eben an diesem schleift. Da sich die Zander gerne mal auch in oberen Wasserschichten aufhalten und ein zwischendurch am Boden schleifender Köder Sedimente aufwirbelt, kann Präsentation des Köderfisches auf längerer Strecke eben taktisch gesehen gewinnbringend sein.
Welche Köderfische soll man nehmen?
Als Köderfische eignen sich zum Posenangeln auf Zander am besten diejenigen Arten, die im selben Gewässer am häufigsten vorkommen. In der Regel sind es kleine Weißfische oder Barsche. Dabei ist es besonders wichtig, dass der tote Köderfisch am Rücken an den Haken befestigt wird. Dadurch steht er in waagerechter Position im Wasser und bewegt sich im Drift natürlich. Bitte beachten Sie, dass der Gebrauch eines lebenden Köderfisches beim Angeln in Deutschland grundsätzlich verboten ist.
Optimale Rute fürs Posenangeln auf Zander
Grundsätzlich sollte eine Rute fürs Posenangeln auf Zander deutlich länger sein, als es beim Spinnfischen der Fall ist. Nur mit einer ausreichend langen Rute kann man bei Posenfischen flexibel und sicher hantieren. So greift man am besten zu einer leichten 3 bis 4 Meter langen Teleskoprute mit dem Wurfgewicht zwischen 30 und 50 Gramm. Solch eine Angel ist fürs Fischen mit leichten Montagen konzipiert und passt somit optimal zu einer Köderfischmontage. Die übliche Köderfischgröße beträgt beim Angeln auf Zander zwischen 10 und 13 cm.
Richtiges Anschlagen beim Biss
Beim Jagen schnappt sich ein Zander die Beute und schwimmt zuerst einige Meter davon. Dann hält er an, dreht den Köder in seinem Maul, um diesen mit dem Kopf zuerst zu verschlucken. Aus diesem Grund empfehlen manche Angler beim Biss zuerst ein Paar Sekunden abzuwarten, damit der Fisch den Köder tiefer schlucken kann. Doch genau in dieser Phase kann der Zander durch den Widerstand der Pose, auch wenn dieser nur minimal ausfällt, argwöhnisch werden und den Köder wieder ausspucken. Daher lohnt es sich doch, beim Biss sofort anzuschlagen.