Dorschangeln Tipps: Angelstellen, Technik und Köder

Galt es vor etlichen Jahren noch als Kinderspiel, Ostsee-Dorsche an Land zu ziehen, benötigt es heutzutage einiges an guter Vorbereitung und nötigem Know-How.

Wie angelt man Dorsche?

Dorsch

Dorsch

Grundsätzlich kann man die Dorsche entweder vom Strand oder vom Boot aus fangen. Beide Methoden sind sowohl an unseren Meeresküsten wie auch im europäischen Ausland sehr populär. Während die Bootstouren im Vorfeld organisiert und mit vielen Teilnehmern befüllt werden müssen, haben Sie beim Brandungsangeln den Vorteil unabhängig zu entscheiden, wo und wann Sie angeln wollen.

Brandungsangeln auf Dorsch

Das wichtigste beim Brandungsangeln auf Dorsche ist die richtige Rute, die Ihnen sehr weite Würfe ermöglichen soll (im nächsten Beitrag finden Sie einen Kaufratgeber für Brandungsruten). Weiterhin sind auch Köder-Clips unverzichtbar, weil die Lieblingsnahrung der Dorsche – die Wattwürmer – sonst durch die weiten Würfe und harte Landung vom Haken gehen würden. Da die Dorsche nachtaktive Fische sind und erst in der Dämmerung in Küstennähe kommen, empfiehlt sich die Dämmerung als die beste Zeit fürs Dorschangeln vom Strand aus.

Die lukrativsten Angelstellen für Dorsch

Dorsch

Dorsch

Um die Fangchancen beim Brandunsgangeln auf Dorsche zu optimieren, empfiehlt sich ein Strandabschnitt mit Mischgrund. Da sich in diesem Bereich steinige und bewachsene Stellen abwechseln, ist es ein beliebter Aufenthaltsort für Fische, die auf dem Speiseplan der Dorsche stehen. Auch abrupte Tiefen-Übergänge sind sehr interessant. Erkennen können Sie beide Bereiche an wechselnden Wasserfarbe – dort, wo das Wasser tiefer wird oder der Grund bewachsener, ist es oft wesentlich dunkler.

Wann beißt der Dorsch am besten?

Da Dorsche kühle Wassertemperaturen bevorzugen, eignen sich die Monate Oktober/November sowie März/April am besten fürs Brandungsangeln auf den begehrten Speisefisch. Beachten sollten Sie auf jeden Fall die Laichzeiten der Fische, währenddessen das Dorschangeln verboten ist.

In der warmen Jahreszeit bieten sich wiederum die Bootstouren an, weil die Fische dann in entfernte tiefere Bereiche ziehen, wo das Wasser wesentlich kühler ist. Empfehlenswert beim Dorschangeln sind zudem Witterungen, die das Wasser stetig in Bewegung halten.

Wie funktioniert Bootsangeln auf Dorsch?

Pilken-Angeltechnik

Pilken-Angeltechnik

Pilken ist die am am weitesten verbreitete Methode beim Angeln auf Dorsche vom Boot aus. Insbesondere dort, wo ausgeprägte Gezeiten herrschen, wie z.B. in der Nordsee, ist das Pilken das Mittel zum Zweck beim Dorschangeln. Besonders reizvoll ist dabei das Angeln auf Kuttern, die ruhig in der Abdrift geführt werden. Dabei werden die Pilker auf Grund abgelassen und immer wieder ruckartig auf ein bis eineinhalb Meter über dem Grund angehoben. Der Biss erfolgt meist in der Absinkphase, weil der fallende Pilker dem Räuber wie ein angeschlagenes Beutefisch vorkommt. In folgender Abbildung sehen Sie, wie Piken-Angeltechnik funktioniert.

Mit Gummifisch auf Dorsch geht auch

Auch der Gummifisch stellt für die Dorsche beim Jiggen äußerst interessante Reize dar. Um ein optimales Absinken des „Gummis“ gen Grund zu ermöglichen, gleichzeitig aber auch zu verhindern, das der Köder ziellos im Wasser umhertreibt, sollte sein Gewicht optimiert werden. Besonders bei starken Strömungen und im über 20 Meter tiefen Wasser sollte das Bleigewicht im Bereich von 100 Gramm befinden. Weiterhin bevorzugen die Dorsche grelle Köderfarben, besonders rot scheint es ihnen angetan zu haben. Auch die Größe der Köder ist mitunter entscheidend, weshalb der Gummifisch im Idealfall auf die Größe der Beutefische der Dorsche abgestimmt werden soll.

Den Dorsch zum Anbeißen animieren

Dorsch

Dorsch

Sobald Sie beim Pilken oder Jiggen durch leichtes Zucken der Rute signalisiert bekommen, dass möglicherweise ein Dorsch Interesse an Ihrem Köder hat, sollte die Köder-Position durch minimales Einholen oder feine Zuckungen geringfügig verändert werden. Die beabsichtigte Folge dieses beim Dorschangeln bekannten Vorgehens ist ein gesteigertes Interesse und als Folge ein herzhaftes Zubeißen des Dorsches. Wenn Sie das Dorschangeln vom Boot aus ausprobieren wollen, finden Sie einem anderen unserer Beiträge Ratgeber für Pilkruten.

Wie groß werden Dorsche?

Folgende Tabelle gibt Richtwerte, wie schnell die Dorsche wachsen und wie viel sie dabei je nach Habitat und Alter wiegen können. Wegen der oben genannten Wachstumsbedingungen bilden diese Zahlen nur die Mittelwerte ab. Übrigens werden Dorsche bei uns nur in der Ostsee Dorsche genannt, in der Nordsee heißen sie Kabeljau.

Alter Ost-/Nordsee
Länge
Ost-/Nordsee
Gewicht
Norwegen
Länge
Norwegen
Gewicht
1 Jahr 15 cm 110 g 17 cm 150 g
2 Jahre 30 cm 300 g 33 cm 500 g
3 Jahre 40 cm 700 g 45 cm 1,1 kg
5 Jahre 50 cm 900 g 65 cm 3 kg
7 Jahre 60 cm 1.5 kg 75 cm 4,5 kg
9 Jahre 65 cm 2.1 kg 85 cm 7 kg
11 Jahre 70 cm 3 kg 95 cm 9.5 kg
13 Jahre 75 cm 3.9 kg 105 cm 12 kg
15 Jahre 80 cm 4 kg 120 cm 17 kg
20 Jahre 85 cm 6 kg 130 cm 28 kg
25 Jahre 90 cm 8 kg 150 cm 40 kg

Schonzeiten und Mindestmaße für Dorsch in Bundesländern

Schonzeiten und Mindestmaße dienen dem Schutz und der Erhaltung der Fischbestände, indem sie gefährdeten Fischarten (wie z.B. dem Dorsch) die Möglichkeit geben, sich mindestens ein mal im Leben zu vermehren. Diese Auflagen sind gesetzlich vorgeschrieben und müssen von allen Anglern zwecks Sicherung der Artbestände streng eingehalten werden.
Letzte Aktualisierung: 05.03.2024

Bundesland Schonzeiten Mindestmaß
Mecklenburg-Vorpommern keine Schonzeit 35 cm
Niedersachsen keine Schonzeit kein Mindestmaß
Schleswig-Holstein
  • Binnengewässer: keine Schonzeit
  • Meeresküste: keine Schonzeit
  • Binnengewässer: 35 cm
  • Meeresküste: 35 cm (in Nordsee); 38 cm (in Ostsee)

In unserem Fischlexikon finden Sie weitere Infos über Herkunft und besondere Merkmale des Dorsches.