Wrackangeln: Tipps für Nord- und Ostsee

Wrackangeln lohnt sich: Das Auswerfen in der Nähe von gesunkenen Schiffen steht bei Anglern hoch im Kurs, denn hier liegen nicht selten richtige Brocken auf Lauer.

Warum Wrackangeln sehr lukrativ ist?

Wrackangeln

Wrackangeln

Ein Wrack bietet ein ideales Habitat für diverse Meeresbewohner, darunter zahlreiche Schwarmfische wie auch ihnen stets folgende Räuber wie z.B. Dorsche, Steinbeißer, Lengs und Seelachse. Da Berufsfischer an diesen Stellen nicht auf Fischfang gehen dürfen, bleibt der Bestand in seiner ganzen Pracht erhalten und zieht Angler geradezu magisch an.

Wenn Sie das Wrackangeln ausprobieren möchten, müssen Sie nicht weit reisen. Nord- und Ostsee halten einige Wracks bereit, welche beachtliche Raubfische beherbergen. Auch in vielen anderen Teilen der Welt gibt es nicht minder lohnenswerte Ziele fürs Wrackangeln, die weiter unten auf dieser Seite beschrieben werden.

Welche Ausrüstung fürs Wrackangeln?

Um beim Wrackangeln erfolgreich zu sein, sollten Sie bereits Angelerfahrung haben. Eine geeignete Rute und die richtigen zum jeweiligen Fisch passenden Köder sind hierbei essentiell wichtig. Meist benötigen Sie zum Wrackangeln eine 2,70 – 3,10 m lange Pilkrute mit 100 – 150 g Wurfgewicht. Die Rute sollte eine gute Spitzenaktion aufweisen, damit Sie nicht nur den Köder gut in Szene setzen sondern auch die Schläge und Fluchten von größeren Fischen sicher abfangen können.

Der Köder (ein Pilker oder Gummifisch) wird beim Wrackangeln meist bei mäßiger bis ruhiger See zum Grund abgelassen und anschließend immer wieder gezupft. Die Beschreibung der Pilktechnik finden Sie hier. Eine starke Strömung wäre beim Wrackangeln ungeeignet, da Köder zu weit abtreiben oder auch im Wrack stecken bleiben, sodass deren Verlust vorprogrammiert ist.

Wo sind die besten Stelen fürs Wrackangeln in Nordsee?

Nordsee

Nordsee

Wenn es ums Wrackangeln in der Nordsee geht, dann ist Dänemark das Ziel der Begierde. Zwar ist auf dem Meeresgrund oft nicht mehr als nur ein Haufen verbogenes Metall übrig geblieben, allerdings sorgt die Ausbreitung einer Unterwasserflora für das Heranwachsen von riesigen Raubfischen wie dem Conger. So liegt z.B. vor Spodsbjerg in zwei Kilometer Entfernung zum Hafen die Lysto, welche ausgewachsene Dorsche beherbergt.

Die zwischen der Insel Baltrum und Langeoog gelegene unruhige Meerenge Accumer Ee lohnt sich ebenfalls. In dem Gebiet liegen mehrere Wracks herum. Der Flutstrom in dem Seegatt kann bis zu 2 Knoten betragen, der Ebbstrom bis zu 2,5 Knoten. Das kräftezehrende Angeln lohnt sich: Dorsche, Pollacks und Köhler warten hier. Mit einem Wattwurm können auch Plattfische erbeutet werden.

Lohnt sich das Wrackangeln in Ostsee?

Die Angelreviere an der gesamten Ostsee sind überaus geeignet für das Wrackangeln. Sehr beliebt sind die Fanggründe rund um Fehmarn und auch vor Rügen gibt es einige interessante Wracks. Weiter entfernt gelegene Spots erhöhen die Chance, auf Dorsche mit einem Lebendgewicht von über sieben Kilo zu treffen.

Im Gegensatz zur stürmischeren Nordsee wird das Wrackangeln in der Ostsee das ganze Jahr über angeboten. Während im Frühjahr eher Makrelen und Heringe am Haken landen, lohnt der Sommer zur Jagd auf Dorsch, Hornhecht und Plattfisch. Wesentlich seltener ist die Meerforelle, die jedoch das Anglerherz besonders stark erfreut.

Wrackangeln-Ziele weltweit

Zackenbarsch

Zackenbarsch

Seebarsche, Plattfische, Lengs und kleinere Rochenarten können Sie beim Wrackangeln im Ärmelkanal fangen. Die Küste bei Gravelines oder das Kap Griz-Nez zählen hier zu den beliebten Hotspots. Viele Stellen sind im Winter allerdings nicht beangelbar, da es Stürme und Tiden unmöglich machen.

Auch die Türkei mit ihren in den ausgedehnten Meeresgebieten unzähligen gesunkenen Schiffen ist bei Wrackanglern sehr beliebt. Wolfsbarsche, Meerbrassen und Meerbarben sorgen hier für Abwechslung am Haken. Im August und September lassen sich auch Thunfische aus der See ziehen.

Besonders erwähnenswert im Zusammenhang mit dem Thema Wrackangeln ist die Küste North Carolinas, wo etliche deutsche U-Boote liegen, die mit enormen Fischreichtum aufwarten. Das Wrack der U-352 liegt zum Beispiel in 35 Metern Tiefe und bietet Zackenbarschen, dem blauen Marlin und Barrakudas ein Zuhause.