Angeln im Hafen: Hotspots, Zielfische, Erlaubnisse

Sowohl in Binnenhäfen als auch in Meerhäfen lassen sich viele Fische erfolgreich beangeln, vorausgesetzt man weiß, wie es geht.

Angeln in Süßwasser-Häfen

Hafen in Wittenberge

Hafen in Wittenberge

Aus vielen Gründen sind Häfen an unseren Flüssen hervorragende Angelstellen. Zum einen bieten sie in dem sonst monotonen Flussverlauf Strömungsschatten. Hier können die Fische aufatmen, indem sie nicht permanent gegen den Strom ankämpfen müssen. Zum anderen bieten die Häfen zahlreiche Verstecke im Bodengrund. Harte und weiche Böden wechseln sich hier mit Pflanzenfeldern ab. Diese bieten nicht nur den Friedfischen Schutz sondern dienen auch den Räubern als Verstecke, wo sie Ihrer Beute nachlauern.

Wenn es an einem Süßwasserhafen überhängende Bäume gibt, gibt es dort garantiert auch Weißfische, die nach den ins Wasser gefallenen Insekten Ausschau halten. Weitere interessante Bereiche in einem Binnenhafen sind Seerosenbeete und Krautbänke, die zwar nicht in jedem Hafen vorkommen, dafür aber umso vielversprechender sind.

Hotspot Winterhafen

Winterhafen

Winterhafen

Im Winter haben Sie in Häfen sehr gute Chancen große Hechte zu fangen. Dafür müssen Sie die ruhigste und zugleich tiefste Zone des Hafens ausmachen und dort einen besonders voluminösen Gummiköder präsentieren. Da die Hechte im Winter in einer Art Winterstarre geraten, reagieren Sie fast ausschließlich nur auf Köder, die ihnen viel Nahrung auf einen Schlag suggerieren. Kleine Köder nehmen sie so gut wie gar nicht wahr.

Ideale Unterstände für große Raubfische sind im winterlichen Hafen ausgespülte Abschnitte mit einem sauberen Boden, die Sie zum Beispiel an Trailerstellen vorfinden. In den Vertiefungen dort finden Sie nicht nur Hechte sondern auch Barsche und Zander. Die Barsche halten sich darüber hinaus auch gerne unter Booten auf, die länger nicht bewegt wurden.

Angeln in Meer-Häfen

Meerhafen

Meerhafen

Das Fundament eines großen Meerhafens besteht zum Teil aus großen Felsbrocken und massiven Beton-Elementen. Das schafft ideale Verstecke für viele kleine Meerestiere. Deshalb sind Häfen ein hervorragender Lebensraum für Fischarten, die sich von Würmern, Mollusken und allerlei Wirbellosen ernähren. Und da wo es Friedfische gibt, sind auch die Räuber nicht weit weg, die den Meerhafen als Jagdrevier ebenso zu schätzen wissen.

Die an den deutschen Meerhäfen am häufigsten gefangen Arten sind Heringe, Flunder, Makrelen, Dorsche und Hornhechte. Wenn Sie an der Kaimauer angeln möchten, sollten Sie beachten, dass die Strömung aufgrund der Tiefe oft sehr stark ist. Deshalb sind dort schwere Blinker oder Gummifische zu empfehlen. Als Rute fürs Angeln im Meerhafen wählen Sie grundsätzlich eine Angel, deren Blank progressive Aktion aufweist, damit eine optimierte Köderführung gewährleistet wird und auch die harten Kopfschläge von großen Dorschen abgefangen werden können.

Heringsaison an der Ost- und Nordsee

Heringe

Heringe

Heringe könne an den beiden unseren Meeresküsten nur im Frühling gefangen werden, dann hat ihr Fang aber Hochkonjunktur. An der Nordsee ist die Saison für Heringfang zwischen Ende April und Ende Mai. Die Fangzeiten richten sich nach den Gezeiten. Ideal ist es zwei bis drei Stunden vor dem Höchststand bis eine Stunde danach. Beachten Sie allerdings den Wind und den Wellengang. In einem anderen Beitrag finden Sie weiter Infos zum Thema Angeln auf Heringe.

An der Ostsee sind Wind und Wellengang etwas schwächer als an der Nordsee. Auch auf die Gezeiten brauchen Sie hier keine Rücksicht zu nehmen. Hochsaison für Heringe ist hier vor Ende April. Während an der Ostsee die Heringe mit einem Paternoster gefischt werden, kommt an der Nordsee eine Posenmontage zum Einsatz. Eine erfolgversprechende Methode ist es, eine leichte Pose an der Hafenmauer abtreiben zu lassen.

Erlaubnisse fürs Hafenangeln

Generell braucht jeder, der in Deutschland angeln will, einen Fischereischein. Dies gilt auch fürs Fischen in den Häfen. Ohne Angelschein darf niemand fischen. Das lässt sich so pauschal sagen, wenngleich die Voraussetzungen für erlaubtes Angeln in den Bundesländern unterschiedlich geregelt sind. So gibt es z.B. in Schleswig-Holstein den sogenannten Urlauberfischereischein, den man schnell und ohne Prüfung erwerben kann.

Da die Häfen manchmal generelle Angelverbote aushändigen, müssen Sie die Beschilderung am Ufer beachten. Ganz sicher gehen Sie, wenn Sie unmittelbar in der Hafenadministration bzw. bei dem Hafenmeister eine Auskunft holen. Dies gilt sowohl für Binnen- als auch für Meerhäfen.