Angeln auf Rügen: Tipps für Dorsch, Plattfisch, Lachs, Forelle

Rügen ist eines der wenigen Angelreviere in Europa, das küstennah und ganzjährig einen sehr guten Fischreichtum bietet.

Das einzigartige Ökosystem

Angeln auf Rügen

Angeln auf Rügen

Rügen ist Deutschlands größte Insel und ein facettenreiches Habitat für marine Lebensformen. Mit ihrer vielfältigen Küstenlinie, die von steilen Kreidefelsen über weite Sandstrände bis hin zu stillen Boddenlandschaften reicht, bietet sie einzigartige Ökosysteme. Vor allem die Bodden – flache Lagunen, die teilweise vom offenen Meer abgetrennt sind – dienen durch ihre hohe Biodiversität und die dort stattfindenden ökologischen Prozesse als Laichgebiete und Kinderstube für viele Meeresorganismen.

Die Insel Rügen ist auch von großem wissenschaftlichem Interesse, insbesondere im Hinblick auf Fragen des Arten- und Küstenschutzes, der Meeresökologie und der Auswirkungen des Klimawandels auf maritime Ökosysteme. Hobby-Fischer haben auf Rügen die Wahl zwischen Angeln vom Ufer und vom Boot aus. Im zweiten Fall entgehen Sie dem Strandtrubel, haben das Meer quasi für sich alleine und erhöhen Ihre Aussichten auf einen kapitalen Fang erheblich.

Welche Fische kann man auf Rügen fangen?

Fischfauna auf Rügen ist vielfältig. Sie können auf der Insel sowohl Süßwasser- als auch Salzwasserfische beangeln. Zu den ersteren gehören Aal, Zander, Brassen, Hecht, Barsch und diverse Weißfische. Dabei sind Rügener Hechte dafür bekannt, dass sie besonders groß werden. Ihre Durchschnittslänge beträgt unschlagbare 80 cm!

Auch Salzwasserfische sind auf Rügen zahlreich vertreten: Neben dem begehrten Ostseedorsch, der ganzjährig gefangen werden kann, können Sie auf der Insel je nach Saison auch dem Hering, Hornhecht, Meerforelle, Knurrhahn, Lachs, Steinbutt, Flunder und Scholle nachstellen. Ob Sie beim Ausüben Ihres Hobbys mit dem eigenen Boot zum Hochseeangeln auslaufen, ein Boot mieten oder an einer organisierten Angeltour teilnehmen, ist Ihnen selbst überlassen.

Grundangeln auf Dorsch und Plattfisch

Dorsche

Dorsche

Wenn Sie es in den Gewässern rund um Rügen auf Dorsch oder Plattfisch abgesehen haben, müssen Sie Ihren Köder grundnah präsentieren. Eine klare Köderempfehlung für Dorsch ist ein Pilker. Grundsätzlich wird beim Bootsangeln in der Ostsee auf die beiden Fischarten meistens gepilkert. Üblich sind aber auch zwei Haken, sodass manchmal auch zwei Fische an der Leine hängen. Fürs Angeln auf Plattfische sind Watt- und Seeringelwürmer, sowie Tau- Regenwürmer die Köder der Wahl.

Schleppfischen auf Lachs und Meerforelle

Lachsangeln hat auf Rügen Tradition und ist saisonal ausgeprägt. Weil der Lachs dem Hering folgt, der von Februar bis Mai zum Laichen in die küstennahen Gewässer kommt, ist der Frühling auch die beste Jahreszeit fürs Lachangeln. Die beste Angeltechnik auf Lachs ist das Schleppangeln bzw. das Trolling. Dabei wird der Köder an der Rute hinter dem Boot hergezogen.

Ab Februar beginnt auf Rügen die Angelsaison für die Meerforelle. Die beste Angelmethode für die begehrten „Silberbarren“ ist das Spinnfischen mit speziellem Küstenblinker. Die vom eingeholten Köder ausgehenden optischen Reize und Druckwellen ziehen die Fische stark an. Auch das Schleppangeln funktioniert bei Meerforelle gut.

Slipstellen auf Rügen

An folgenden offiziellen Slipstellen können Sie auf Rügen Ihr Boot zu Wasser lassen: Altefähr, Grahlerfähre, Lauterbach, Ralswiek, Martinshafen, Glowe, Wiek (Einheben nur mit Kran), Dranske, Schaprode, Yachthafen Vieregge und der Hafen Sassnitz.

Angeln auf Rügen vom Ufer aus

Rügen

Rügen

Neben solchen Süßwasserfischen wie Aal, Zander, Brassen, Hecht und Barsch können Sie auf Rügen beim Brandungsangeln auch typische Meeresbewohner überlisten wie zum Beispiel Dorsch, Meerforelle, Scholle, Flunder und Steinbutt. Für Meeresfische brauchen Sie eine 4,50 Meter lange Brandungsrute mit einer 0,40 mm dicken Schnur sowie eine salzwasserbeständige Rolle. Im Frühling können Sie auf Rügen darüber hinaus die Heringe vom Ufer angeln, wenn auch nicht mit Brandungsrute sondern mit einem Paternoster.

Hotspots Seebrücken und Molen

Sehr spannend und erfolgversprechend ist das Angeln auf Rügen von den Seebrücken und Molen, wie z.B. von der Ostmole beim Leuchtturm in Göhren oder den Seebrücken in Binz und Sellin sowie im Hafenbereich von Saßnitz. Dabei sind jedoch bestimmte Zeiten und Abschnitte einzuhalten.

Beliebt und begehrt: der Hornhecht

Hornhechte

Hornhechte

Ein auf Rügen unter Einheimischen wie Angeltouristen sehr beliebter Zielfisch ist der Hornhecht. Diesen flinken und schmackhaften Meeresbewohner können Sie vom Ufer oder vom Boot aus mit verschiedenen Methoden beangeln. Gut bewährt hat sich bei Hornhechten der sogenannte Seidenhaken auch Silkekrogen genannt.

Beim Silkekrogen handelt es sich um feine Seidenfäden, die am Blinker anstatt des Hakens befestigt werden. Bei Angeln beißen die Fische auf den Blinker und verfangen sich dabei mit ihren feinen Zähnchen in den Seidenfäden, sodass ein Haken gar nicht notwendig ist (mehr dazu im nächsten Beitrag: Angeln auf Hornhecht). Darüber hinaus funktioniert auch das Fliegenfischen mit Streamer und Nympfe ganz gut auf Hornhechte.

Welche Angelerlaubnisse für Rügen?

Bitte beachten Sie, dass es auf Rügen Fischschonzeiten und Laichschonbezirke gibt, in denen das Angeln gar nicht oder nur zu bestimmten Zeiten erlaubt ist. Mit dem Erwerb des Touristenfischereischeines für Küstengewässer erhalten Sie dazu umfassende Informationen in Form einer Broschüre. Den Antrag auf einen Touristen-Angelschein sollten Sie mindestens 20 Tage im Voraus stellen. Zusätzlich brauchen Sie eine Angelkarte für das anvisierte Gewässer. Diese können Sie unter anderem an folgenden Stellen bekommen:

  • Ordnungsämter der Gemeinden
  • Fremdenverkehrsvereinen
  • Angelläden
  • Hafenmeister in Glowe
  • Informationsamt Breege/Juliusruh
  • Bürgerbüro in Garz