Plattfischangeln: Vom Boot und in der Brandung

Plattfische sind sehr schmackhafte Speisefische, die effektiv beangelt werden können. Wie es funktioniert, erklären wir in diesem Ratgeber.

Welche Plattfische leben in unseren Küstengewässern?

Scholle

Scholle. Bild: Arnstein Rønning

Innerhalb der Plattfische gibt es eine beeindruckende Artenvielfalt. Für Sportangler, die in den Küstengewässern der Nord- und Ostsee ihr Können auf die Probe stellen möchten, stehen vor allem Flunder, Kliesche, Scholle, Butt und Seezunge hoch in Kurs. Zu der bekanntesten Spezies von diesen fünf Arten zählt zweifellos die Scholle, die sowohl in Ufernähe als auch in tieferen Gefilden vorkommt.

Wichtige Merkmale der Plattfische

Neben ihrer Größe von bis zu 70 cm und hervorragenden kulinarischen Qualitäten sind rechtsseitige Augen charakteristisch für die Scholle. Linksseitig sind die Augen dagegen bei Flundern, die seichteres Wasser bevorzugen und zwischen 300 und 1500 Gramm schwer werden.

Auch Klieschen werden ungefähr so groß wie die Flundern. Eine Besonderheit der meisten Plattfisch-Arten ist ihr Habitat, das sich auf vorzugsweise sandigen Meeresboden ausstreckt, wo sich die Fische aufgrund ihres flachen Körperbaus hervorragend zu verstecken verstehen.

Welche Köder für Plattfische?

Ostsee

Ostsee

Zu den Lieblingsködern der meisten Plattfische gehören kleinere Seeringelwürmer und Wattwürmer. Darüber hinaus gelten leicht gammelige Würmer als oft unterschätzte Leibspeise der Flachmänner. Andere Angelsportler schwören wiederum auf Krebs- und Muschelfleisch beim Plattfischangeln.

Wie funktioniert Brandungsangeln auf Plattfische?

Brandungsangeln auf Plattfische ist in der Ostsee in den kälteren Jahreszeiten, bevorzugt abends und nachts, möglich. Besonders vielversprechend sind dabei sandige Bereiche, in denen Flunder, Kliesche und Scholle ihre Lieblings-Nahrung vorfinden. Aufgrund der Anatomie der Plattfische sollte bei der Montage auf kleine Haken gesetzt werden. Auch optische Reize sind beim Plattfischangeln überaus angebracht.

Die Aufmerksamkeit der Flachmänner kann mit Perlen oder besonders bunten Vorfächern gesteigert werden. Da Plattfische selten alleine auftreten, kann mittels zweier Haken auf Dubletten geangelt werden. Weiterhin spielt der Futterneid der Fische dem Angler in die Karten. Auch empfiehlt es sich beim Angeln auf Plattfische die Montage von Zeit zu Zeit minimal einzuholen, sodass die Fische auf den Köder aufmerksam werden.

Wie funktioniert das Plattfischangeln vom Boot?

Heilbutt

Heilbutt

Weil der Lebensraum der Flachmänner bodennahe Bereiche umschließt, können beim Bootsangeln große Erfolge erzielt werden. Um Komplikationen beim Plattfischangeln von Boot zu verhindern, sollten allzu unhandliche Ruten vermieden werden (Ratgeber für Bootruten).

Weiterhin mindestens so entscheidend wie die Bestückung der Montage mit Glasperlen und den bereits angesprochenen Ködern ist die richtige Angeltechnik. Durch die Nachgabe von etwa 10 Metern Schnur kann dabei gewährleistet werden, dass die Montage stets die grundnah lebenden Plattfische anspricht.

Richtige Technik beim Bootsangeln auf Plattfische

Neben der Möglichkeit der ruhenden Angel können auch mittels minimalem Einholen des Bleies oder vorsichtigem Zupfen der Rute Beutefische imitiert werden. Entscheidend kann auch sein, nicht unmittelbar nach den ersten Anzeichen eines Bisses den Anschlag zu setzen. Plattfische benötigen oft einige Sekunden, bis sie den Köder richtig fassen.

Unsere Empfehlung für fortgeschrittene Angler: Sprechen Sie auch den Geruchssinn der Plattfische an und lassen Sie einen Fischbrei oder Tierfutter in einem Behältnis Richtung Grund. Sobald man an einer Stelle Erfolg hat, kann der Anker geworfen und versucht werden, weitere Flachmänner an Land zu ziehen.

Steinbutt mit Wobbler fangen

Obwohl die meisten Steinbutt-Fänge beim Angeln mit Naturködern erfolgen, steigt dieser geschätzte Plattfisch manchmal auch auf Kunstköder ein. Erfahrene Fischer, die regelmäßig den Dorschen mit dem Pilker nachstellen, verbuchen früher oder später auch einen Steinbuttfang. Will man ihn allerdings gezielt mit Kunstködern* beangeln, braucht man vor allem fundierte Gewässergrund-Kenntnisse. Denn der Steinbutt bevorzugt fast ausschließlich die Übergänge zwischen gleichförmigen Sandbänken und starken Unregelmäßigkeiten, wo er sich auf Lauer legen kann. Hier kann man ihn neben dem Pilker auch mit Wobbler fangen. Wie die Köderführung dabei aussieht, ist im folgenden Video zu sehen.